Eine unvergessliche Erfahrung

Philipp Petermann | HS Fresenius

Wo
Griffith University

Zeitraum
2016

Was
Management Accounting, Corporate Finance, Financial Planning

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderpogramm

30.04.2016

Ich habe es nicht eine Sekunde bereut

Strand in Australien

Vorbereitungen: 

Zuallererst habe ich mir überlegt, welche Universität von der Lage und der Kursauswahl für mich in Frage kommen würde. Schlussendlich ist die Wahl auf die Griffith University in Southport gefallen. Jener Ort liegt ca. zehn Kilometer von Surfers Paradise und 70 Kilometer von Brisbane entfernt. Der gesamte Bewerbungsprozess wurde von dem Institut Ranke-Heinemann problemlos abgewickelt. Ich konnte mich zudem jederzeit vor und während meines Auslandssemesters bei Fragen an meine Ansprechpartnerin wenden. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die tolle Unterstützung. Nachdem ich die Zusage der Universität erhalten hatte, habe ich direkt meinen Flug von Hamburg nach Brisbane gebucht. Hier kann ich Emirates sehr empfehlen: Die Reisezeiten nach Australien sind mit 22 Stunden sehr kurz und Emirates ist ebenfalls sehr flexibel, wenn man einen Flug umbuchen möchte.

Daraufhin habe ich gemeinsam mit meinen Dozenten aus Deutschland nach passenden Kursen gesucht, da ich mein Studium nicht aufgrund eines Auslandssemesters verlängern wollte und folglich die Module meiner Heimathochschule denen im Ausland entsprechen sollten. Auf die einzelnen Kurse werde ich später noch genauer eingehen. 

Nachdem ich die passende Universität und die passenden Kurse ausgesucht hatte, habe ich mir Gedanken über die Finanzierung gemacht. Eine große Hilfe war hier das Auslandsbafög, welches einen großen Teil der Studiengebühren abdeckt. Hier ist besonders hervorzuheben, dass Studiengebühren bis zu 4600€ gefördert werden, ohne dass dieser Betrag zurückgezahlt werden muss. Zudem sind die Verdienstgrenzen der Eltern für das Auslandsbafög deutlich höher als für das Inlandsbafög, sodass ein Antrag auch sinnvoll ist, wenn man in Deutschland kein Bafög erhält. Desweiteren bewarb ich mich noch auf das PROMOS Stipendium meiner Hochschule in Deutschland. Während meines Aufenthaltes in Australien bekam ich dann die Zusage für dieses Stipendium, welches mir die Finanzierung erleichtert hat. Darüberhinaus unterstützt das Institut Ranke Heinemann einen Studienaufenthalt in Australien mit einer Studienbeihilfe in Höhe von 10 Prozent der Studiengebühren.

Universität:

Die Griffith University ist modern ausgestattet und die Professoren und Dozenten sind sehr motiviert. Insgesamt ist das australische Universitätssystem jedoch stark verschult. Es gab teilweise wöchentliche Tests, Assignments etc. Der Vorteil daran ist, dass man bis zur Abschlussprüfung bereits teilweise 60% der Gesamtnote erreicht hat und die Abschlussprüfung somit etwas entspannter angegangen werden kann. Mir persönlich hat das australische System sehr gut gefallen, weil man prinzipiell in jedem Fach kontinuierlich etwas gelernt hat und nicht, wie in Deutschland üblich, kurz vor den Klausuren mit dem Lernen beginnt. Die Universität befindet sich ca. 20 Minuten mit der Straßenbahn von Surfers Paradise entfernt. Diese fährt mindestens alle zehn Minuten. Aus diesem Grund ist die Universität jederzeit gut zu erreichen. Ich würde jedem empfehlen, in Surfers Paradise zu wohnen und jeden Tag zur Uni zu pendeln, da sich das Leben in Surfers abspielt. Eine einfache Fahrt mit der Go-Card zur Uni kostet ca. einen Euro. Der Schwierigkeitsgrad der Universität ist meiner Meinung nach geringer als in Deutschland, da man bei durchschnittlichem Aufwand leicht die Note „High Distinction“ in jedem Fach erreichen konnte. Der Anteil an internationalen Studenten ist an dem Campus in Southport sehr hoch. Besonders Norwegen, Dänemark, Schweden, Deutschland und die Schweiz sind hier stark vertreten.

 

Wohnen:

Direkt nach dem Welcome-Trip nach Byron Bay buchte ich für die ersten Tage in Surfers Paradise ein Hostel und machte ich mich mit einem Mitstudenten aus Dänemark auf Wohnungssuche. In diversen Erfahrungsberichten hatte ich vorab gelesen, dass es sehr einfach ist, eine Wohnung zu finden. Dies kann ich nicht bestätigen. Zugegebenermaßen war ich ziemlich spät dran. Alle anderen internationalen Studenten sind mindestens eine Woche vor mir in Australien gewesen. Leider habe ich jedoch an dem letzten Tag vor meiner Abreise noch eine letzte Klausur in Deutschland schreiben müssen. Während unserer Wohnungssuche sind wir sieben Stunden durch Surfers Paradise gelaufen und haben in jedem Apartmenthaus nach einer passenden und bezahlbaren Unterkunft gesucht. Die ersten fünf Stunden haben wir enttäuscht feststellen müssen, dass es nicht so einfach werden würde, wie vorher beschrieben. Das Schicksal hat es dann jedoch gut mit uns gemeint, denn wir fanden schlussendlich ein 2-Zimmer Apartment. Wir haben direkt zugesagt und konnten eine Woche später einziehen. Das Apartmenthaus hieß Focus Apartments, ist direkt am Strand gelegen und zu Fuß dauert es ca. fünf Minuten bis in den Stadtmittelpunkt. Bezahlt haben wir ca. 270 Dollar pro Woche. Dies geht jedoch deutlich preiswerter. Entweder man hat das Glück, zu dritt ein 3-Zimmer Apartment zu finden (200/Woche) oder man teilt sich sogar ein Zimmer (teilweise 100/Woche/Person).  

 

Kurswahl:

Gewählt habe ich die Kurse Management Accounting, Corporate Finance und Financial Planning. Man kann an der Griffith University bis zu fünf Kurse wählen, mir reichten allerdings drei für die Anrechnung in Deutschland. Ich kann alle der nachfolgenden drei Kurse sehr empfehlen.

Management Accounting: 

Dieser Kurs ist eine Kombination aus operativem Controlling sowie Kosten u. Leistungsrechnung. Ich würde diese Vorlesung allerdings nicht ohne gute Vorkentnisse in Buchführung empfehlen. Durch ein wöchentliches Online-Quiz hat man kontinuierlich gelernt und somit war das Final-Exam sehr gut machbar. 

Corporate Finance: 

Dieser Kurs hat mich am meisten interessiert, weil ich in Deutschland noch relativ wenig Berührungspunkte mit dieser Thematik gehabt habe und mich die Theorie der Aktienbewertung sehr interessiert. Es war der anspruchsvollste Kurs meines Auslandssemester, welches auch in dem enormen Anteil an Mathe und Statistik begründet ist. Jene Bereiche musste ich zu Beginn wiederholen, da diese Grundlagen bei mir schon einige Semester zurückgelegen haben. 

Financial Planning:

Hier ging es speziell um die private Finanzplanung. Somit hat sich mir durch diesen Kurs die Möglichkeit geboten, das Renten- und Sozialsystem sowie auch die Besteuerung von Kapitalerträgen in Australien kennenzulernen. Die Dozentin war außerordentlich motiviert und es gab beinahe wöchentlich spannende Gastvorträge von Unternehmensvertretern oder Politikern zu aktuellen Themen. 

 

Freizeitgestaltung:

Da ich nur drei Tage pro Woche die Universität besuchen musste, hat die Freizeit während des Auslandssemesters überwogen. Hier hat sich Surfers Paradise als eine sehr gute Wahl erwiesen. Durch die direkte Strandlage habe ich viele Tage am Strand verbracht und nach wenigen Wochen hat sich das Surfen verbessert und den Auslandsaufenthalt um einen weiteren Aspekt bereichert. Wer gerne surfen lernen möchte, dem kann ich nur empfehlen, sich ein eigenes Surfboard zu kaufen. Hierfür bietet sich der Surfshop „Stuart Surf“ in Mermaid Beach an. Dort kann man für 400 Dollar ein neues Board kaufen und dieses garantiert am Ende des Semesters für 200 Dollar Refund zurückgeben. Zudem ist Surfers Paradise für das Nachtleben berühmt: Sofern der eigene Geldbeutel es zulässt, ist es theoretisch möglich, jeden Tag mit Freunden auszugehen. Von vielen kleinen Bars bis hin zu mehrstöckigen Discotheken wird einem dort alles geboten. Auch gibt es in der direkten Umgebung viele Möglichkeiten für Tagesausflüge zu diversen Nationalparks, Freizeitparks etc. Einige Nationalparks erreicht man nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, sodass man hierfür ein Auto mieten muss.

Fazit:

Alles in Allem kann ich jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester in Australien zu absolvieren. Ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Besonders hervorzuheben ist die australische Mentalität. Auffällig ist, dass die Lebenseinstellung sehr viel entspannter und fröhlicher ist als die Deutsche. Zudem eignet sich Australien besonders gut, um dem Winter in Deutschland auszuweichen, da selbst im australischen Winter in Queensland angenehme 25 Grad herrschen. Die sehr hohen Studiengebühren in Australien zahlen sich durch die hochwertige Ausstattung und die außerordentlich motivierten Dozenten aus. Zudem kann ich jedem empfehlen, die Ostküste sowohl in Richtung Sydney als auch in Richtung Cairns zu bereisen. Es gibt dort eine Menge zu sehen, wie zum Beispiel die Whitsundays, den Regenwald, Fraser Island, Byron Bay und vieles mehr. Zusammenfassend war mein Auslandssemester eine tolle Erfahrung, die ich nicht vergessen werde. 

 

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