Sowohl am RMIT als auch beim Institut Ranke Heinemann ist man in besten Händen

Fabian Lutz | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Accounting

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Auslandssemester

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IRH Förderprogramm

31.12.2015

Auslandssemester am RMIT

Auslandssemester Australien

Dieser Erfahrungsbericht soll in erster Linie hilfreiche Informationen zu dem Vorhaben, ein Auslandssemester am Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) zu absolvieren, liefern. Da es zahlreiche sehr gute Gründe gibt, die für ein Semester im Ausland sprechen, werde ich im Folgenden nicht auf meine Beweggründe eingehen.

Das RMIT wurde 1887 gegründet und hat 82.000 Studenten weltweit. Die meisten Studenten sind in den Campus in Melbourne angesiedelt, wobei es beispielsweise auch in Vietnam einen kleineren Campus des RMIT gibt.

Trotz Zusage an einer Partneruni der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) habe ich mich dafür entschieden, das Auslandssemester als Freemover zu absolvieren. Der größte Nachteil ist sicherlich, dass etwaig anfallende Studiengebühren generell selbst zu tragen sind.

Für Australien kamen für mich die folgenden Agenturen, die Studienplätze vermitteln, in Betracht: GOstralia, IEC - International Education Centre und Institut Ranke Heinemann. Eine direkte Bewerbung bei der Uni ist zwar auch möglich, jedoch hat man bei einer Bewerbung über eine Agentur einen direkten Ansprechpartner – die Studiengebühren sind letztendlich gleich, die Agenturen verlangen kein zusätzliches Honorar.

Für Letztere habe ich mich vor allem deshalb entschieden, weil diese 10% Studiengebührennachlass gewährt. Nachdem die Unterlagen bei der Agentur eingereicht wurden, dauert es 3-4 Wochen bis man idealerweise ein Studienplatzangebot am RMIT erhält. Durch Überweisung der Studiengebühren nach Australien (ca. EUR 20 Gebühren für Auslandsüberweisung bei der Sparkasse Nürnberg) wird das Angebot angenommen und man wird immatrikuliert.

Anreise und Visum

Das Visum ist für Europäer recht unproblematisch zu beschaffen, da lediglich ein Online-Formular (etwas zeitintensiv) ausgefüllt werden muss. Jedoch werden dafür stattliche Gebühren verlangt. Die Agenturen stellen Anleitungen zum richtigen Ausfüllen der Anträge bereit. Bei mir hat es einen Tag gedauert, bis mir das Visum gewährt wurde.

Das RMIT bietet bei Ankunft in Melbourne eine kostenlose Abholung am Flughafen an. Die Abholung muss rechtzeitig beantragt werden. Alternativ kann man vom Flughafen mit dem Skybus, der recht kostspielig ist, oder mit den öffentlichen Bussen mit einmal Umsteigen in den Central Business District (CBD - Melbourne Innenstadt) gelangen (hierfür braucht man eine MyKi Card).

Unterkunft

Sollte man sich nicht für ein (allgemein als überteuert empfundenes) Wohnheim wie Unilodge, RMIT Village o.ä. entscheiden, ist es ratsam, sich erst vor Ort intensiv mit der Wohnungssuche zu beschäftigen.

Die ersten Nächte kann man gut im Hostel bestreiten. In der Nähe zum City Campus des RMIT in der Swanston Street befindet sich das Flinders Backpackers Hostel. Da sich das Hostel und das RMIT in der Free-Tram-Zone befinden, kann man die Strecke kostenlos mit der Straßenbahn (hier benötigt man keine MyKi Card), quasi von Haustür zu Haustür, zurücklegen und sich einen zehnminütigen Fußweg sparen. Das Flinders Backpackers Hostel war auf jeden Fall in Ordnung. Es lohnt sich diverse Onlinebuchungsplattformen zu vergleichen, da es teilweise deutliche Preisunterschiede gibt. Unter Umständen kann es auch günstiger sein, Hostels telefonisch zu buchen, da auf den Onlinebuchungsplattformen oftmals die Preise nicht regelmäßig gepflegt werden. Ich habe über hostelbookers.com gebucht.

Die Suche nach einer dauerhaften Unterkunft würde ich über Plattformen wie gumtree.com.au oder flatmates.com.au bestreiten – ich habe meine Bleibe über gumtree.com.au gefunden. Auch kann es für die Wohnungssuche sinnvoll sein, eine der zahlreichen Melbourne accommodation oder RMIT Gruppen auf Facebook beizutreten. Darüber hinaus bietet das RMIT weitere Informationen zur Wohnungssuche unter rmit.edu.au/housing. Nach einer Woche Wohnungssuche hatte ich eine sehr gute Bleibe gefunden. In der Regel muss man, abhängig von der Lage der Wohnung, mit ca. AUD 200 pro Woche Miete inkl. aller Nebenkosten rechnen.

Zentrumsnahe und bei Studenten beliebte Wohngegenden bzw. Suburbs sind: CBD, Carlton, Collingwood, Docklands, Fitzroy, North Carlton, North Melbourne, Brunswick und St. Kilda. Ich selbst habe in Flemington gewohnt und kann es jedem empfehlen. Im gut ausgebauten Netz der öffentlichen Verkehrsmittel kommt man recht schnell an jeden Fleck in und um Melbourne.

Studium an der Gastuniversität

Sobald man am RMIT immatrikuliert wurde, informiert das RMIT im Vorfeld mit Mails (RMIT Inbound Student Update) ziemlich gut über alle notwendigen Schritte bzw. darüber hinaus.

Ich fand es relativ schwierig, meine Fächer auszuwählen, da anders als an der FAU am RMIT kein Modulhandbuch verfügbar ist, in welchem alle Fächer aufgelistet sind.

Meine Fächer habe ich folgendermaßen gewählt: zuerst habe ich mir die einzelnen programs im Bereich Business (Masters by coursework, bspw. Master of Business Administration oder Master of Professional Accounting) und die im Musterstundenplan empfohlenen Kurse angeschaut. Danach habe ich die Details zu den Kursen, die ich ansprechend fand, über die course search bzw. über die course guides Seite aufgerufen und abschließend ausgewählt. Unter der Seite Student Timetabling System sind die Veranstaltungszeiten zu den Kursen zu finden. Bei meiner Entscheidung über die Fächer habe ich aber auch die recommended courses des RMIT für Gaststudenten beachtet.

Eure Kursauswahl muss durch das RMIT unter Berücksichtigung ggf. notwendiger Vorkenntnisse genehmigt werden (course approval).Für die genehmigten Kurse trägt man sich über das Student Timetabling System ein. Hier gilt es, sich rechtzeitig in die einzelnen Kurse einzuschreiben, da einige Kurse relativ schnell voll sind.

Hilfreiche Unterlagen zum Abschluss der Learning Agreements an der FAU: Course Guides Part B (ausführlicher als Part A), RMIT's credit points (ECTS Umrechnungstabelle), Academic calendar summary (Vorlesungszeiten) und RMIT University Exam Timetable Vorsemester.

Generell sind unter dem Semester an dem RMIT mehr Prüfungen abzulegen, d.h. Präsentationen zu halten, Berichte und Essays zu schreiben, als während eines Semesters an der FAU. Die Note des Faches am RMIT setzt sich somit aus mehreren Einzelleistungen zusammen und nicht nur, wie so häufig an der FAU, aus einer Klausur am Ende des Semesters.

Erwähnenswert ist sicherlich, dass man seine Klausuren mit ca. 2.000 Kommilitonen aller Fachrichtungen in einem riesigen Veranstaltungssaal schreibt.

In den Kursen wird wert daraufgelegt, dass man sich das Buch, auf dem die Kursinhalte aufbauen, besorgt. Die Bücher sind tatsächlich essentiell um ordentlich lernen und sich auf die Klausuren vorbereiten zu können. Leider sind Lehrbücher in Australien sehr teuer (AUD 100-150). Empfehlenswert ist es, sich nach gebrauchten Büchern umzuschauen (auch hier gibt es diverse Facebook-Gruppen).

Betreuung an der Gastuniversität

Während der Orientation days am RMIT (eine Woche vor Vorlesungsbeginn) werden alle wichtigen Ansprechpartner genannt und es sollten alle Fragen geklärt werden.

Zuständig für ausländische Gaststudenten ist das RMIT Global Mobility Büro.

Am RMIT gibt es das Mates at RMIT Mentorenprogramm. Hierfür meldet man sich über deren Homepage an. Daneben bietet The Students Group kostenlose Dienste an. Die RUSU ist der Studentenclub am RMIT.

Bei Fragen zu den Kursen sollte man sich direkt an den jeweils zuständigen Course Coordinator wenden (im Course Guide zu finden).

Ausstattung der Gastuniversität

Die Uni ist äußerst modern und gut ausgestattet. Besonders bemerkenswert ist die Bibliothek, die in großem Umfang Titel online zur Verfügung stellt. Selbst Altklausuren können hier gefunden werden. In Melbourne, aber auch in Australien, ist das RMIT hoch angesehen - das weltweite Ranking ist gut.

Alltag und Freizeit

Bei den meisten ATMs australischer Banken wird beim Geldabheben mit einer deutschen Kreditkarte eine Gebühr i.H.v. AUD 3 fällig. Die Bendigo Bank verlangt keine Gebühren.

Telstra ist unter den Mobilfunkanbietern die „australische Telekom“. Zwar ein bisschen teurer als einige andere Anbieter, dafür der einzige, der quasi flächendeckendes Handynetz bietet.

Um als Student arbeiten zu können, braucht man eine australische Steuernummer und ein australisches Bankkonto.

Ratsam ist es, eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da die Overseas Student Health Cover von Medibank (RMIT Versicherungspartner – die OSHC ist aufgrund des Visums verpflichtend) nicht in vollem Umfang die Kosten, die bei Arztbesuchen anfallen, abdeckt bzw. bei einigen Leistungen (wie Physiotherapie) die Kostenübernahme komplett ausschließt.

Eine Stadtrundfahrt mit der kostenlosen City Circle Tram im CBD von Melbourne ist empfehlenswert, um die Stadt kennenzulernen.

Melbourne ist bekannt für seine Kaffeekulter. Ich kann es jedem empfehlen, im CBD oder in den angesagten Gegenden, wie Brunswick, Fitzroy oder St. Kilda, durch die Straßen zu bummeln und in einem der netten Lokale bei einem Kaffee zu verweilen.

Eine gute Gelegenheit Surfen zu lernen bietet der RMIT Surf Club. Dieser ist ein von Studenten geführter Club, der regelmäßig Surfcamps anbietet und insbesondere bei den Austauschstudenten äußerst beliebt ist. Daneben gibt es am RMIT Clubs für zahlreiche andere Sportarten.

Lohnenswert ist es regelmäßig auf rmitlink.rmit.edu.au vorbeizuschauen. Hier werden alle möglichen Unternehmungen, Touren und u.a. das Surfcamp angeboten.

Um die öffentlichen Verkehrsmittel (außerhalb der Free-Tram Zone im CBD) nutzen zu können, muss eine MyKi Card gekauft werden. Für Fahrplanauskünfte solltet ihr euch die PTV App auf euer Handy herunterladen (Public Transport Victoria).

Melbourne ist berühmt für seine dramatischen Wetterumschwünge. „Four Seasons in One Day“ beschreibt es ganz gut. Eine Erfahrung war es mitzuerleben, wie an einem Dienstagnachmittag im Oktober die Temperaturen von heißen 34° C innerhalb von wenigen Minuten um 11° C sanken.

In Melbourne finden ab Frühling bzw. Sommer einige schönen Musikfestivals statt. Das Listen Out Festival kann ich empfehlen. Weiterhin gibt es neben einigen sportlichen Großereignissen (insb. Australian Football, Cricket, Rugby und Pferderennen während des Melbourne Cups) auch noch andere tolle Veranstaltungen, die es wert sind besucht zu werden.

Während dem Winter findet u.a. wöchentlich der Night Market auf dem Queen Victoria Market statt.

Veranstaltungen in und um Melbourne werden u.a. über folgende Facebook-Seiten angekündigt: Secret Melbourne, Broadsheet Melbourne, That's Melbourne, Little Melbourne und Newbies International.

Einige Reiseziele um Melbourne, die empfehlenswert sind: Wilsons Promontory National Park, Yarra Valley (Führung durch die Weinberge mit Verkostung), Brighton Beach, St. Kilda Beach, Mornington Peninsula, Phillip Island, Great Ozean Road und Grampians National Park.

Das Semester ist im Übrigen durch eine einwöchige Mid-Semester-Break geteilt.

Finanzielles

Bei Bewerbungen um Stipendien müssen die teilweise früh endenden Fristen beachtet werden. Informationen zu Stipendien lassen sich auf den bekannten Stipendienplattformen, auf der Seite des Referats für Internationale Angelegenheiten und des Büros für Internationale Beziehungen finden. Die Lebenshaltungskosten sind in Australien höher als in Deutschland. Gerade Alkohol ist teuer.

Fazit

Die Zeit in Melbourne und am RMIT hat mir sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, das Auslandssemester in Down Under zu absolvieren. Das RMIT ist äußerst engagiert darin, ausländischen Studenten bestmöglich zur Seite zu stehen und bei allen Problemen weiterzuhelfen.

Mit dem Institut Ranke Heinemann hatte ich einen kompetenten Ansprechpartner – die Organisation des Auslandssemesters durch dieses war sehr gut.

Sowohl am RMIT als auch beim Institut Ranke Heinemann ist man in besten Händen, sodass man seinem Auslandssemester gelassen entgegensehen und es von Anfang an in vollen Zügen genießen kann.

Wichtige Ansprechpartner und Links

Als ersten Ansprechpartner würde ich die Agentur (soweit über diese das Auslandssemester organisiert wurde) und das RMIT Global Mobility Office bzw. das Education Abroad Office des RMIT (studyabroad[at]rmit.edu.au) nennen.

Für Kurs- und Fachfragen sollte man sich direkt an die zuständigen Kurskoordinatoren (in Kursbeschreibung zu finden) wenden.

Hilfreiche Links:

Getting started

How to speak Aussie

myRMIT

Academic schools

Broadsheet Melbourne

Campus facilities

Campus maps

City circle

Free attractions

Get involved

Getting Around (public transport)

Health

Hub locations (student contact centre)

International Student Guide

Mates

RMIT clubs

Student essentials

Timeout Melbourne

Trips and Tours

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