Kommt nach Melbourne und habt die Zeit eures Lebens!

Lisa Pfeifer | Studentin an der Uni Hohenheim

Was
Wirtschaftswissenschaften, Management

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderprogramm

31.07.2017

Eine einmalige Gelegenheit

Auslandssemester Australien

Schon zu Beginn meines Master-Studiums war mir klar, dass ich noch einmal die Gelegenheit nutzen möchte für ein paar Monate im Ausland zu leben. Wo das genau sein sollte, war mir jedoch nicht ganz so klar. Von der Auswahl an Partner-Universitäten meiner Heimat-Universität war ich leider wenig begeistert. Es sollte ein englischsprachiges Land sein, ein Land, das mich von der Mentalität her und auch landschaftlich reizt. Die Wahl ist letztendlich auf Australien gefallen.

Ich habe mich nach Möglichkeiten umgeschaut, wie ich mein Auslandssemester in Australien selbst organisieren kann und bin dabei auf das Ranke-Heinemann Institut gestoßen. Das Institut bietet nicht nur umfassende Informationen über alle Universitäten Australiens und berät und unterstützt im kompletten Bewerbungsprozess, es bietet auch eine finanzielle Unterstützung. Dieses Kriterium ist bei den hohen australischen Studiengebühren nicht ganz unerheblich.

Meine Hauptkriterien bei der Wahl der Universität waren: die Stadt, die Qualität der Lehre und die Höhe der Studiengebühren. Die RMIT University hat diese Kriterien für meine Bedürfnisse am besten bedient. Melbourne wurde nun schon zum sechsten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Die RMIT University ist eine international renommierte Universität und die Studiengebühren sind insbesondere durch die Unterstützung durch BAföG und durch das Institut Ranke-Heinemann tragbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein DAAD-Test als Sprachnachweis anerkannt wird und kein kosten- und zeitintensiverer TOEFL oder IELTS erforderlich ist.

Nachdem die Wahl auf die RMIT University gefallen war, ging alles relativ schnell. Ich habe meine Unterlagen ausgefüllt, Wunschkurse ausgewählt und bei Ranke-Heinemann eingereicht. Wenn es nicht möglich ist, die endgültigen Kurse bei der Bewerbung anzugeben, ist das kein Grund zur Besorgnis. Das kann im Nachhinein angepasst werden.

Schon wenige Wochen später kam die gute Nachricht: ein „unconditional offer“. Ich war direkt angenommen worden und den konkreten Vorbereitungen stand nichts mehr im Wege.

RMIT University

Die RMIT University hat drei verschiedene Campusse: City, Brunswick und Bundoora. Ich hatte ausschließlich Kurse auf dem City Campus. Mitten in Melbournes Zentrum sind die Gebäude verteilt. Die Ausstattung und die Gebäude sind sehr modern und wurden kürzlich erneuert. Manche Gebäude waren sogar noch nicht ganz fertiggestellt und man wurde durch Baustellen gelotst. Das war jedoch gut organisiert, so dass es nicht hinderlich war.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich außerhalb der Vorlesungen und Seminare an der Universität aufzuhalten. Es gibt zahlreiche Lernplätze, Aufenthaltsorte und Cafés. So etwas wie eine Mensa sucht man jedoch vergeblich.

Meiner Meinung nach gibt es zwei große Hauptunterschiede zu Kursen an deutschen Universitäten. Einerseits ist das Lernen schulischer. Die Kurse sind überwiegend klein, es wird diskutiert, man kann viele Fragen stellen und vor allem schreibt man nicht nur Abschlussklausuren sondern laufend Tests, macht Gruppenarbeiten, Präsentationen etc. Abschlussprüfungen gibt es dennoch, sie zählen jedoch nicht 100% sondern lediglich 40-50% der Abschlussnote. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist es, zumindest in meiner Erfahrung, dass die Vorlesungsinhalte weniger in die Tiefe sondern eher in die Breite behandelt werden als in Deutschland.

Melbourne und Wohnen

Melbourne ist eine wahnsinnig tolle Stadt. Nicht umsonst wurde sie bereits sechsmal zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. Das Stadtbild mag nicht so schön sein wie das von Sydney und es gibt auch nicht so viele berühmte Sehenswürdigkeiten, dafür ist die Diversität der Gebäude einzigartig, es gibt beinahe jedes Wochenende ein Straßenfest, es gibt viele tolle Parks, durch die Stadt fließt ein Fluss und es gibt eine einzigartige Kunst-, Kultur- und Kaffeeszene. Diese Liste könnte endlos fortgeführt werden.

Auch die verschiedenen Stadtteile Melbournes haben jeweils ihre Eigen- und Besonderheiten. Je nach Vorlieben empfehle ich es nach Carlton, Fitzroy, Collingwood, Brunswick, Docklands oder Southbank zu ziehen. Carlton ist das „Italienerviertel“. Die berühmte Lygon Street führt durch das Viertel mit vielen ausgezeichneten italienischen Restaurants. Fitzroy ist das „Hipsterviertel“ und die bekannteste Straße ist Brunswick Street. Hier finden sich zahlreiche Cafés, Kneipen, Bars, Second-Hand Läden und Graffitis. Collingwood ist ähnlich wie Fitzroy und grenzt östlich daran. Collingwood hat zudem eine gute Anbindung, wenn man zum etwas entfernteren Bundoora Campus muss. In Brunswick findet man primär die alternative Szene. In allen bisher beschriebenen Vierteln findet man in erster Linie Häuser im viktorianischen Stil: Ein bis zwei Stockwerke, Altbau, schmale Terrassen und Balkone mit Gusseisengittern. Wer näher am Wasser und gerne in einem Hochhaus, im Idealfall mit Blick auf Fluss, Hafen oder Meer wohnen möchte, sollte sich für Docklands oder Southbank entscheiden.

Da ich mir kein Wohnheim wie z.B. RMIT Village leisten konnte, mein Zimmer gerne besichtigen wollte und mir zunächst selbst ein Bild von den Stadtteilen und Entfernungen machen wollte, habe ich mir für die Anfangszeit eine Airbnb-Unterkunft gebucht und vor Ort gesucht. Am besten findet man Zimmer-Angebote über die Facebook-Gruppe „Fairy Floss Real Estate“, flatmates.com.au oder gumtree.com.au.

Bei mir wurde es letztendlich ein Zimmer in einer großen WG in Fitzroy. Die Umgebung war klasse und ich konnte dennoch zur RMIT laufen.

Ausflüge und Reisen

Wer ein Auslandssemester in Melbourne macht, möchte bestimmt nicht nur Melbourne kennenlernen. Zum einen gibt es viele Ausflugsziele in unmittelbarer Nähe. Die Great Ocean Road, den Grampians National Park, Wilsons Promontory National Park, Dandenong Ranges National Park, Philipp Island und Mornington Peninsula sind nur einige Beispiele.

Zum anderen gibt es immer wieder günstige Inlandsflug-Angebote von Jetstar oder Tiger Air. So kann man auch unter dem Semester Ausflüge nach Tasmanien, Sydney, Brisbane o.ä. machen. Wer es vorzieht mit dem Bus zu reisen, kann Angebote von Greyhound und Premier Bus in Anspruch nehmen. Der Premier Bus ist dabei die günstigere Alternative.

Eine weitere Empfehlung für günstiges Reisen sind Relocation-Angebote. Oft suchen Autovermietungen nach Fahrern, die Autos, Campervans oder Wohnmobile von A nach B bringen. In manchen Fällen werden sogar die Benzinkosten ganz oder teilweise übernommen. Anbieter von Relocations sind z.B. coseats.com.au oder imoova.com.

Allgemeine Tipps

Für Deutsche sind SIM-Karten von Aldi besonders praktisch. Die Angebote sind günstig und je nach gebuchtem Paket sind sogar Freiminuten nach Deutschland inklusive. Bei Aldi kann man natürlich auch günstig Lebensmittel einkaufen. Ansonsten sind die größten Supermarktketten Coles und Woolworths. Günstigere Angebote von Obst und Gemüse findet man auf dem Queen Victoria Market. Von gutem Brot und Käse verabschiedet man sich am besten für ein paar Monate. Das findet man leider selten.

Theoretisch kann man hier alles kaufen. Auf den ersten Blick erscheinen die meisten Produkte teurer zu sein. Allerdings findet man nach und nach die richtigen Ecken und Läden. Kleidung ist etwa auf dem gleichen Preisniveau wie in Deutschland. Also bringt am besten nicht zu viele Sachen mit und genießt eure Zeit in Australien!

Fazit

Ein Auslandssemester ist eine einmalige Gelegenheit und eine Zeit, die man niemals vergessen wird. Die Verbesserung von Sprachkenntnissen und eine neue Universität und Lehrweise kennenzulernen sind dabei meiner Meinung nach die positiven Nebeneffekte. Insbesondere dient es aber dazu, sich selbst weiterzuentwickeln und einmalige Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln. Kommt nach Melbourne und habt die Zeit eures Lebens!


Mehr Eindrücke?

Lesen Sie auch unsere anderen Erfahrungsberichte.

Kontakt aufnehmen Kontakt aufnehmen