Abenteuer Australien

Julia Passenberger | Studentin

Wo
The University of Melbourne

Zeitraum
2015

Was
Wirtschaftswissenschaften

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderprogramm

31.12.2015

Eine Zeit, die ich nie vergessen werde

Whitsunday-Islands

Die Bewerbung

Nachdem der Entschluss gefasst war, mein Auslandssemester in Melbourne zu verbringen, habe ich gleich das Ranke-Heinemann-Institut kontaktiert. Etwas, das ich während der gesamten Planungsfasse sehr geschätzt habe, war, dass immer sofort auf meine Fragen eingegangen wurde und ich nie länger als einen Tag auf eine Antwort warten musste. Die Bewerbung um den Studienplatz an der University of Melbourne lief reibungslos ab und bald danach habe ich auch schon die Zusage erhalten. Obwohl in dem Schreiben der Universität versichert wurde, die Immatrikulationsbescheinigung würde ich innerhalb der nächsten zehn Werktage erhalten, war dem nicht so. Mein Rat also, auf jeden Fall ausreichend Zeit einplanen und den Flug nicht zu früh buchen, sodass ausreichend Zeit für die Bewerbung um das Visum verbleibt.

Wohnungssuche

Das RMIT Village und Unilodge bieten kleine Apartments für Studenten an. Man sollte sich frühzeitig bewerben und mit 200-400 Dollar pro Woche an Miete rechnen, je nach dem, was man Ausstattung in dem Apartment haben möchte. Wer ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft bevorzugt, kann sich auf gumtree.com.au oder flatmates.com.au nach einer geeigneten Wohnung umsehen. Mein Bankkonto habe ich bei der ANZ Bank eröffnet, da dort ein kostenloses Konto für Studenten angeboten wird. Zudem gibt es sehr viele Geldautomaten der ANZ in Australien, sodass man ohne Probleme an sein Geld kommt. Wer im Besitz einer DKB Kreditkarte ist, kann man sein Geld kostenlos im Ausland abheben. Das kann man auch ohne zuzügliche Gebühren an den ANZ Automaten tun und anschließend sofort auf sein ANZ Konto einzahlen.

Die University of Melbourne – Die Nr. 1 Australiens

Das Semester hat für die internationalen Studierenden mit dem „Welcome Day“ begonnen, an dem es eine kleine Einführung gab und man sich gegenseitig kennen lernen konnte. Bei den vielen Studenten verschiedener Fachrichtungen ist es allerdings gar nicht so einfach, mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Wenn man nach neuen Freunden Ausschau hält, sollte man also nicht warten, bis jemand auf einen zukommt, sondern selbst den ersten Schritt tun!

Nach der „O“ Week (orientation week) ging das Semester dann richtig los. Meine Kurse fanden verteilt über dem gesamten Campus statt. Der Campus ist ziemlich groß, sodass ich zu Anfang öfters umhergeirrt bin, bis ich das richtige Gebäude gefunden habe. Die „my unimelb“ App, die im Play Store kostenfrei erhältlich ist, ist wirklich sehr hilfreich gewesen. Man kann sich einfach mit seinen Zugangsdaten einloggen und über Maps zu jedem Gebäude auf dem Unigelände navigieren – sehr empfehlenswert, vor allem für die ersten Wochen! Sobald ich mich ein wenig auskannte, habe ich auch schnell meine Lieblingsplätze auf dem Campus gefunden, unter anderem die Baillieu Library, South Lawn und The Spot (lernt die Orte am besten selbst kennen, sobald ihr dort sei =) ). Die Clubs & Societies bieten eine großartige Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen, und es ist definitiv für Jeden etwas dabei! Von coffee clubs bis zu international language clubs ist wirklich alles vertreten.

Was mir am Unileben besonders gefallen hat, ist der Umgang der Professoren mit den Studenten. In der ersten Vorlesung stellt sich der Professor gleich mit Vornamen vor, etwas, das ich von Deutschland überhaupt nicht kenne. Ein Gastvorträger wurde von einem meiner Professoren dann auch mit „this is my mate…“ vorgestellt. Wenn die Profs an den deutschen Universitäten auch etwas lockerer wären, würde mir dort das Studium vielleicht genauso viel Spaß machen wie in Australien. Meine drei Fächer habe ich im Marketing belegt. Die Arbeitsbelastung unter dem Semester war deutlich höher als an meiner Heimuniversität, da ich pro Fach zwei Hausarbeiten einreichen musste. Ab und an ist es deswegen auch richtig stressig geworden, aber es war alles machbar. Außerdem standen Professoren und Tutoren zu jeder Tages- und Nachtzeit für Nachfragen zur Verfügung.

Melbourne CBD

In der Innenstadt von Melbourne gibt es die Free Tram Zone, in der man kostenlos mit der Straßenbahn fahren darf. Um zur Universität zu gelangen, benötigt man allerdings eine Myki Card, die man nach dem „Touch on, touch off“ Prinzip benutzt. Sobald man für $3,76 die Karte entwertet hat, kann man innerhalb von zwei Stunden beliebig häufig die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Für einem Maximalbetrag von $ 7,50 kann man außerdem den ganzen Tag lang durch die Stadt und die Vororte fahren. Hier ein paar Dinge in Melbourne, die man nicht verpassen sollte:

  • Southbank: Direkt am Fluss gelegen gibt es eine Promenade, die gesäumt ist von schönen Restaurants und Bars. Außerdem ist der Blick auf die Hochhäuser Melbournes vor allem abends wunderschön.

  • Crown Casino: Das riesige Casino ist gleichzeitig auch ein Hotel. Wenn man sich (kostenfrei) als Mitglied einträgt, erhält man Gutscheine im Wert von $10, die man an den Spieltischen und Maschinen einlösen kann.

  • St Kilda Market: Ein Künstlermarkt mit Blick aufs Meer. Hier findet man schöne handgefertigte Dinge: von Schmuck über Souvenirs bis hin zu Gemälden ist alles dabei.

  • European Night Market: Im Winter gibt es einen kleinen europäisch angehauchten Markt in der Innenstadt, falls man sich nach Glühwein, Brezen oder Bratwürsten sehnt. Es hat allerdings alles seinen Preis, doch selbst wenn man nichts kauft, sollte man sich die schöne Atmosphäre des Markts nicht entgehen lassen.

  • Lui Bar: Vom obersten Stock eines Wolkenkratzers hat man einen gigantischen Blick über die Stadt – außerdem gibt es gute Drinks. Falls ihr zwischen dem Eureka Skydeck (eine Aussichtsplattform in der Innenstadt) und der Lui Bar entscheiden müsst, würde ich eher zur Lui Bar raten.

  • The Everleigh: Eine süße kleine Bar in einem trendigen Viertel namens Fitzroy. Sie wurde zu einer der besten Bars 2015 ernannt und ist ganz im alt-englischen Stil eingerichtet. Aber vor allem am Wochenende braucht man für die kleine Bar eine Reservierung, wenn man nicht ewig warten möchte!

  • Berlin Bar: Erstaunlich wie viel Deutsches man in Australien doch findet! Die Berlin Bar ist eine ganz versteckte Bar bei China Town. Die Räume sind in Ost- und Westberlin geteilt und die Cocktails haben Namen wie „Angela Merkel“, „Mauerfall“ oder auch „Blitzkrieg“. Definitiv einen Besuch wert!

  • Melbourne ist „the coffee capital“! Seid ihr Kaffee-Fans? Dann seid ihr genau richtig. An jeder Ecke findet man kleine individuelle Cafés, die alle erstaunlich guten Kaffee anbieten. Probiert doch mal Seven Seeds, Brother Baba Budan, Laurent Boulangerie, Eclipse, La Belle Miette (hier gibt es auch einmalige Macarons) oder Cup of Truth (angeblich der beste Kaffee Melbournes!).

  • Shopping: David Jones und Myer sind die große Department Stores in Melbourne, wo man alles findet. Wie Karstadt nur besser! Das Emporium bietet außerdem eine große Auswahl an Designer Stores. Das Chadstone Shopping Centre ist nicht weit entfernt von Melbourne und angeblich das größte Einkaufszentrum in der südlichen Hemisphäre. Vom Federation Square in der Innenstadt fährt ein kostenloser Shuttle-Bus direkt dorthin. Man sollte aber vorher online reservieren, um seinen Platz zu sichern.

  • Lüneburger German Bakery: Ab und an sehnt man sich auch mal nach gutem deutschen Brot. Da es kein dunkles Brot in den Supermärkten zu kaufen gibt, war die Lüneburger German Bakery für mich eine wunderbare Entdeckung.

Kleinere Ausflüge in der Umgebung

  • Phillip Island: Die Insel liegt etwa 150 km von Melbourne entfernt. Bei einem Wochenendausflug kann man Koalas sehen, Kängurus füttern und kleine Pinguine abends bei Sonnenuntergang über den Strand watscheln sehen. Für Tierliebhaber ein Muss, aber auch die Strände und Walking Tracks sind die zweistündige Reise mit dem Auto wert. (http://www.visitphillipisland.com/category/things-to-do/)

  • Hotsprings in Mornington Peninsula: Sollte man mal eine Verschnaufpause vom Unileben brauchen, lohnt sich ein Ausflug zu den Hotsprings bei Mornington Peninsula. (http://www.peninsulahotsprings.com/)

  • Great Ocean Road: Ein absolutes Muss für jeden, der Melbourne besucht ist die Great Ocean Road! Der Weg geht an der Küste entlang und birgt malerische Landschaften und es gibt sogar ein paar Surfstrände.

Pacific Coast Drive

Für jeden, der Australien etwas weiter erforschen möchte, empfehle ich eine Tour mit einem Campervan. Die Campingplätze sind weitaus günstiger als Hotels und für die Entfernungen in Australien ist auf jeden Fall ein Auto zum Reisen notwendig. Mieten kann man Campervans zum Beispiel bei:

Meine Reise an der Ostküste Australiens hat mir unheimlich gut gefallen und selbstverständlich muss jeder seine Reise selbst nach Belieben planen. Aber trotzdem hier ein paar Highlights meiner Reise, die mich maßgeblich beeindruckt haben.

  • Noosa National Park / Alexandria Bay: Die Sunshine Coast ist ein beliebtes Reiseziel unter Australiern und Touristen. Nach einer kleinen Wanderung durch den Noosa National Park sind wir an einer wahrlich wunderbaren Bucht, der Alexandria Bay, herausgekommen. Wir hatten fast den gesamten Strand für uns allein und auf ein paar Felsen sitzend konnten wir den Blick auf das Meer genießen.

  • Rainbow Beach: Hinter dem Great Sandy National Park liegt ein kleiner Ort namens Rainbow Beach, der für seine farbigen Sanddünen bekannt ist. Das allein ist die Reise schon wert, allerdings haben wir einen kleinen Walking Track entdeckt, der uns durch den Wald zu einer riesigen Sanddüne geführt hat. Nachdem wir durch den Sand zur Klippe gestapft waren, hatten wir einen gigantischen Blick auf den gesamten Strand und die hohen, farbigen Sanddünen.

  • Great Keppel Island: Von Yeppoon aus kann man Tagesausflüge zur Great Keppel Island unternehmen. Bei einer Tour mit einem Glass Bottom Boat kann man die Korallenriffe unter sich bestaunen oder auch einfach den Tag auf der idyllischen Insel verbringen.

  • Whitsunday Islands: Obwohl jeder Reiseführer die Leute zu den Whitsunday Islands lockt und ich den Eindruck hatte, es wäre nur um der Touristen Willen ein Muss, habe auch ich diese Attraktion nicht ausgelassen und auch nie bereut. Die weißen Sandschattierungen im türkisenen Meer muss man einfach gesehen haben. Der Whitehaven Beach erstreckt sich ewig weit, wie es scheint, um die Insel mit Sand so weiß wie sonst nirgendwo. Um zur Insel zu gelangen, muss man eine Tour buchen. Hier kann ich auf jeden Fall „Ocean Rafting“ empfehlen! Es macht unheimlich viel Spaß, mit dem kleinen Boot über das Wasser zu brausen. Eine Stunde schnorcheln ist bei der Tour zudem mitinbegriffen. (http://www.oceanrafting.com.au/)

Mein Australien-Abenteuer hat sich allemal gelohnt und sicherlich werde ich dorthin auch noch einmal zurückkehren, um den Rest Australiens zu entdecken. Durch mein Auslandssemester hatte ich die einmalige Chance, viele neue Leute kennenzulernen, die australische Kultur und Gelassenheit zu erleben und an einer der besten Universitäten zu studieren. Natürlich habe ich mich sehr gefreut, wieder zurück nach Deutschland zu kommen und meine Familie wieder zu sehen. Trotzdem fiel der Abschied in Australien sehr schwer, nachdem ich mir acht Monate lang ein neues Leben aufgebaut hatte. Inwieweit mich diese Zeit verändert hat, kann ich nicht sagen, aber es war auf jeden Fall ein Ereignis meines Lebens, das mich weiter gebracht hat und das ich nie vergessen werde.

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