Ich hoffe, dass dies nicht mein letzter Besuch in Australien war
Surfen in Australien

Philip Gebler | Student Maschinenbau

Was
Energy Management, Advanced Power Systems Analysis, Power Equipment and Utilisation, Energy

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderprogramm

31.12.2015

Von Nürnberg an die QUT

Studenten in Australien

Vorbereitung

Es war schon seit Beginn meines Studiums mein Ziel ein Auslandssemester in Australien abzuleisten. Durch das International Office an meiner Hochschule bin ich auf das Ranke Heinemann Institut gekommen. Nach intensiver Recherche über Partnerhochschulen, Studiengebühren und Städte habe ich mich für die Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane entschieden. Der C1 Englischtest war mit ein bisschen Vorbereitung machbar und konnte bei mir an der Hochschule recht unkompliziert abgeleistet werden. Das Aufstellen des Learning Agreements war etwas komplizierter, da man das Einverständnis der Prüfungskommission braucht, welche Kurse man im Ausland belegen kann und dafür dann Kurse in der Heimat anerkannt bekommt. Die Wartezeit nach einreichen der Bewerbung kam mir wie eine Ewigkeit vor, doch als dann die Zusagen kam, war es ein Gefühl von Aufregung Erleichterung und doch ein bisschen Nervosität, da es jetzt so gut wie sicher ist das es los geht. Die Mitarbeiter des RH-Instituts waren immer für Fragen und Rat zur Stelle. Es blieb nur noch das Visum zu beantragen, den Flug zu buchen und sich so gut wie möglich auf das Leben in Down Under vorzubereiten. Von Deutschland aus konnte ich schon mich in den online Service der QUT anmelden und mich mit der neuen Umgebung vertraut machen. Außerdem war es möglich sich schon für die ersten Orientation Events anzumelden.

Ankunft & Orientation

30 Stunden und ca. 16000 km später bin ich übermüdet gelandet und wurde von dem kostenlosen QUT Shuttle Service in mein Hostel gefahren, welches meine Unterkunft für die ersten paar Tage war, bis ich ein Zimmer gefunden hatte. In einem „New to Brisbane“ Treffen am erstem Tag lernte ich dann auch schon die ersten anderen neuen Internationalen Studenten kennen, welche in derselben Situation steckten wie ich. Neues Land, andere Sprache, andere Kultur und das alles weit weg der Heimat. Die restlichen notwendigen Sachen wie Sim – Karte, Konto eröffnen und der Beginn der Wohnungssuche erledigten wir dann gemeinsam. Der Accommodation Service der Universität war bei unserer Suche sehr hilfreich und arrangierte für uns einige Besichtigungen. Zwischen 160$ pro Woche und 250$ pro Woche war alles dabei, je nachdem ob man weiter weg von der Universität wohnt, in einem großen „shared house“ oder im Studentenwohnheim. Nach einigen Besichtigungen auf der Suche nach der am besten geeigneten Unterkunft entschlossen wir uns zusammen in ein 12 Personen Haus zu ziehen und im Laufe der nächsten Tage füllte sich das Haus mit Studenten aus ganz Europa, welche alle in Brisbane ihr Auslandssemester machten.

In der Orientation Week gab es ein riesiges Angebot aus Events, welche einem das Einleben in Australien und an der neuen Universität erleichtern. Von der Campusführung, kostenlosen BBQs, Schreibhilfe für Internationale Studenten bis hin zur Welcoming Party war alles dabei. Trotz Schlafmangels ist es zu empfehlen so viele Events wie möglich besucht habe, da man dort so viele neue Leute kennen lernt und Freundschaften schließt, welche das komplette Semester und hoffentlich noch länger halten.

Es war schwierig sich am Anfang auf das Studium zu konzentrieren. Da alle Austauschstudenten ähnlich gesonnen sind und so viel wie möglich in kurzer Zeit erleben wollen, bestanden die ersten Wochenenden aus Surfkursen an der Gold Coast, Zoobesuchen um ein Känguru zu streichen und Wanderungen durch unzählige National Parks zu irgendwelchen Wasserfällen. Dort zahlten sich dann die Kontakte aus, welche man in der Orientation Week geschlossen hat, denn gemeinsam machen solche Unternehmungen deutlich mehr Spaß.

Uni Leben

Der Campus der QUT liegt direkt am wunderschönen Botanischen Garten und besteht aus sehr vielen modernen Gebäuden die das alte Gouvernement Haus umgeben. Durch das meist gute Wetter war es sehr reizvoll zwischen den Vorlesungen dort in der Sonne zu sitzen, einen Kaffee zu trinken und sich mit allen vorbei kommenden Studenten zu unterhalten.

Einige Wochen später hat sich dann langsam der Alltag eingelebt und es fällt einem immer leichter den Vorlesungen auf Englisch zu folgen. Einer der größten Unterschiede zu dem Deutschen System fand ich, dass ich viel weniger Vorlesung hatte, als ich gewohnt war. Dafür muss man in jedem Kurs bis zu zwei Studienarbeiten während dem Semester schreiben muss. Das heißt der Aufwand, den man in der Bibliothek oder Zuhause während dem Semester ableisten muss ist höher. Das Examen am Ende des Semesters zählt dafür weniger und es ist sogar möglich schon vorher dem Kurs bestanden zu haben. Diese waren auf einem ähnlichen Niveau und mit entsprechendem Aufwand gut möglich zu meistern.

Fazit

Ein Auslandsaufenthalt kann ich jedem nur weiterempfehlen und es war spannend ein anderes Bildungssystem zu besuchen und zu vergleichen. Es ist eine einzigartige Erfahrung und eine Möglichkeit andere Kulturen und Länder kennen zu lernen. Die Verbesserung der Englischkenntnisse geraten in den Hintergrund und man schließt neue Freundschaften mit Menschen aus der ganzen Welt und teilt Erlebnisse und Abenteuer die in der Heimat nicht möglich wären. Die Natur in Down Under ist einfach nur beeindruckend und es war eine gute Ablenkung von Europa. Durch das Semester in Australien, habe ich mich als Person weiterentwickelt und es hat mir ermöglicht andere Perspektiven auf unser Leben kennen zu lernen. Durch die sehr große Entfernung und Zeitverschiebung war es ab und zu eine Herausforderung so allein auf sich gestellt zu sein, doch ich habe es zu keinem einzigen Moment bereut und um Heimweh zu haben ist man viel zu abgelenkt von so vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Ich hoffe, dass dies nicht mein letzter Besuch in Australien war und werde auf jeden Fall versuchen ein weiteres Auslandssemester während meines Masterstudiums einzubauen.

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