Sydney, you’re so fine, I wanna make you mine

Michelle Kulig | Masterstudentin

Wo
The University of New South Wales

Zeitraum
2018 - 2020

Was
Master of Public Relations and Advertising

Studienprogramm
Masterstudium

Förderung
IRH Förderprogramm

15.01.2020

1-2-3-Semester vorbei!

Die letzten sechs Monate sind wie im Flug vergangen und ich weiß eigentlich gar nicht so recht wo ich anfangen soll mit dem Haufen von Eindrücken, Erfahrungen, und natürlich ganz vielen Tipps und Tricks, die ich dir mit auf den Weg geben möchte. Also gut, drehen wir mal die Zeit zurück bis ganz zum Anfang: Mein Entschluss für ein Studium in Sydney war ehrlich gesagt ziemlich spontan und eigentlich war das Ganze dann auch erst für später geplant.
 

Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal hier, damals noch als Tourist und nur für ein paar Tage. Das wunderschöne Opera House, die imposante Harbour Bridge, der silberne Großstadt-Jungle und Darling Harbour mit seinen bunten Lichtern bei Nacht – Sydney hatte mein Herz im Sturm erobert. Ich wusste, ich würde irgendwann einmal hier leben. Ich wusste nicht, dass es schon drei Jahre später sein würde! Als ich aber – wie du jetzt – die ganzen IRH Erfahrungsberichte einen nach dem anderen durchlas, wollte ich dann doch unbedingt schon sobald wie möglich (also Mitte des Jahres zum zweiten Semester), mein ganz eigenes Abenteuer Australien starten.

Im zweiten Semester anzufangen ist in Australien problemlos möglich, das ist etwas entspannter als bei unseren Unis, die Studienanfänger ja meist nur im Wintersemester aufnehmen. Durch meine hilfsbereite Beraterin Margaux vom Institut Ranke-Heinemann (IRH) war die Verfolgung meines Last-Minute-Plans auch überhaupt nicht stressig (wie vorher angenommen) und wurde mit dem ersehnten Studienplatz gekrönt. Ich habe mich während dieser Zeit beim IRH sehr gut aufgehoben gefühlt und bin froh, mich für das Förderprogramm entschieden zu haben. Da die Studienkosten in Australien leider in mir zuvor unbekannte finanzielle Höhen schießen, bin ich sehr dankbar über die vom IRH garantierte Studienbeihilfe, die bis zu 10% der Studiengebühren des ersten Semesters abdeckt. Es gibt meines Wissens nach keine Organisation die etwas Vergleichbares anbietet und die Studienbeihilfe bekommst du auch ohne dich ein Jahr im Voraus dafür bewerben zu müssen wie bei DAAD- oder PROMOS-Stipendien, die sowieso auch nur sehr schwer zu bekommen sind.

Rund um die Bewerbung

Die Bewerbungen für die australischen Unis waren überraschend einfach und im Handumdrehen erledigt (meiner Meinung nach sogar einfacher als eine Masterbewerbung in Deutschland!). Ich habe nur ein paar Formulare ausgefüllt, die typischen Unterlagen beigefügt und alles ans IRH gesendet. Das Einzige, worum du dich wirklich kümmern musst, ist der Englischnachweis (TOEFL oder IELTS). Dieser kann jedoch auch noch nachgereicht werden und ist mit etwas Vorbereitung wirklich gut machbar. Ich habe damals den TOEFL gemacht und kann dir dafür wirklich nur empfehlen, das offizielle Übungsbuch mit der CD-ROM zu kaufen. Es ist zwar etwas teurer, aber mithilfe der vielen Übungstests und Lösungen kannst du dich kaum besser vorbereiten.

Mach dich auf etwas Wartezeit nach dem Einsenden der Bewerbungen gefasst, die Unis lassen sich da doch schon viel mehr Zeit als einem lieb ist. Das freundliche IRH Beraterteam war glücklicherweise telefonisch gut zu erreichen und hatte immer ein offenes Ohr für Kommt-mein-Visum-noch-rechtzeitig-Panikattacken und Warum-meldet-sich-die-Uni-nicht-Sorgen. Meine persönliche Studienberaterin hat sich unermüdlich bei den Unis nach meinem Bewerbungsstatus erkundigt und als letztendlich meine Confirmation of Enrolment (CoE) mit falschen Angaben eintraf, war sie es, die Druck gemacht hat, sodass ich die korrekte Version nur ein paar Tage später erhalten habe. Vielen herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle!
 

Tutorial: Planung und Vorbereitung I

Buche den Flug schon früh, sonst wird es ziemlich teuer. Normalerweise trifft das Studentenvisum relativ schnell ein (bei mir hat es eine Woche gedauert) und falls es einen Tag vor Abflug noch nicht da ist, kannst du ganz einfach ein eVisitor Visum online und gebührenfrei (!) beantragen. Das eVisitor Visum erhält man dann meist nach nur wenigen Minuten (jedoch könnte es bei Pässen aus anderen Ländern länger dauern, da habe ich leider keine eigenen Erfahrungen mit).
Bevor du das Visum beantragst, benötigst du neben der CoE der Uni auch eine australische Krankenversicherung (OSHC). Hierbei würde ich dir raten, nicht einfach die von der Uni empfohlene Krankenversicherung zu nehmen, sondern die Preise und Leistungen der verschiedenen Anbieter zu vergleichen, und auch, ob und wie viele Ärzte oder Krankenhäuser „bulk billing“ für diese Krankenversicherung in der Nähe deiner gewünschten Wohngegend anbieten. Dies kann man meist online auf der jeweiligen Homepage einsehen. Sonst musst du die hohen Behandlungskosten nämlich im Voraus zahlen und bekommst das Geld erst nach Einreichen der Rechnung wieder.
Frag zudem wenn möglich immer vor einem Termin an, ob die jeweilige Praxis „no gap“ Zahlungen anbietet, das heißt, ob die gesetzliche Krankenversicherung (medicare) die Beträge deckt oder ob die Praxis noch einen zusätzlichen Betrag („gap payment“) verlangt. 

Nun da du Flugtickets, CoE, Krankenversicherung und Visum hast, kannst du dir eigentlich auch schon im Voraus ein Bankkonto online einrichten. Angekommen in Australien musst du dann nur noch in eine Filiale deiner Wahl stiefeln und die Karte wird dir nach wenigen Tagen zugesendet. Ich würde dir die Commonwealth Bank empfehlen, da sie in Sydney an fast jeder Ecke (inklusive auf dem Campus der UNSW) zu finden ist und die App dir automatisch in Kategorien wie Essen, Zuhause, Transport, etc. einen sehr guten Überblick darüber gibt, wo dein Geld am Ende des Monats denn überall hingeflossen ist.

Danach heißt es packen (vermutlich die größte Herausforderung während der gesamten Vorbereitungszeit), Hostel buchen (am besten direkt in der Gegend, in der du auf Wohnungssuche zu gehen gedenkst), und ab in den Flieger!

Ankommen für Anfänger

Die UNSW bietet für internationale Studenten zu bestimmten Zeiten einen kostenfreien Abholservice vom Flughafen an, den du ganz einfach online beantragen kannst. Falls deine Flugzeiten jedoch nicht passend liegen (wie bei mir), ist die günstigste Option, einen Bus (Nummer 400 oder 410) zum Hostel zu nehmen, da für Züge eine üppige Flughafengebühr anfällt. Du musst dir am Flughafen eine sogenannte Opal Card kaufen, denn ohne die kannst du den öffentlichen Transport in Sydney nicht nutzen. Das Geld, das du bezahlst, wird direkt als Guthaben auf deine Opal Card geladen, die du beim Ein- und Aussteigen an die Lesegeräte im Bus halten musst. Es gibt leider (momentan) keine verbilligten Tarife für den öffentlichen Transport in Sydney bzw. gibt es den nur für australische Studenten, Rentner und Kinder. Die können online dann eine spezielle „Concession Card“ bestellen. Vielleicht (hoffentlich) hat sich das aber ja zu deinem Zeitpunkt geändert und es gibt auch für internationale Studenten Rabatte.
Ganz wichtig: Du musst Bussen in Australien winken, sonst fahren sie an dir vorbei! Außerdem werden dir in den Bussen die Haltestellen nicht angesagt. Google Maps war und ist immer noch mein täglicher Begleiter. Am Besten du lädst dir die offline Karten von Sydney im Voraus herunter. Die Busfahrer sind meist auch sehr freundlich und hilflosen Touristen wird der Weg gern genau erklärt.

Nach der Opal Card steht eine australische SIM Card ganz oben auf deiner to-do-Liste. Ich habe mich für Aldi mobile entschieden und bin sehr zufrieden damit. Aldi nutzt das Telstra-Netz, welches die größte Netzabdeckung in ganz Australien hat und daher auch noch in abgelegenen Regionen genutzt werden kann, was besonders praktisch ist, falls du vorhast, mal ins Outback zu reisen. Noch dazu ist Aldi mobile einfach spottbillig. Für meine SMS- und Anrufflat und 2 GB mobile Daten zahle ich momentan nur $15 pro Monat. Mehr mobile Daten brauche ich auch gar nicht, da ich die meiste Zeit sowieso das WLAN bei mir zuhause, auf der Arbeit oder in der Uni nutze. Die etwas teureren (immer noch günstigen) Aldi-Tarife bieten darüber hinaus auch noch Freiminuten nach Deutschland an.

Nun solltest du dein Konto eröffnen, eine Wohnung suchen und falls du vorhast, zu jobben, nach Einzug in dein neues Zuhause die Tax File Number (TFN) online beantragen (dafür musst du nämlich schon einen australische Adresse angeben, an die diese postalisch gesendet wird!).
 

Das Wohnungs-Roulette

Ruine oder Traum-WG? Das weiß man in Sydney im Voraus eigentlich nie so genau, denn die Fotos auf den Wohnungsplattformen haben oftmals kaum noch etwas mit den beworbenen Räumen zu tun. Daher würde ich auch stark davon abraten, ein Zimmer vor Ankunft in Australien zu mieten. Wer hier die Katze im Sack kauft, der wird wahrscheinlich lieber in diesem Sack schlafen wollen als in der Wohnung, die er sich gemietet hat. Unter $260 pro Woche findet man eigentlich kein schönes Einzelzimmer (mit schöner Wohnung). Allerdings dauert es auch nicht lange bis man etwas findet, wenn man in dem entsprechenden Preissegment sucht und auf den richtigen Plattformen. Ich habe gumtree.com, flatmatefinders.com.au und flatmates.au genutzt – alles kostenfrei – und nach drei Tagen schon ein Zimmer für $300 gefunden, das mir gefallen hat.
Da ich relativ uninah wohnen wollte, habe ich in Kensington, Randwick und Coogee nach einer Wohnung gesucht (die zu den sogenannten „Eastern Suburbs“ gehören) und bin schließlich in Coogee gelandet – 10 Minuten Fußweg zum Strand, 5 Minuten zum Supermarkt, 1 Minute zur Bushaltestelle, und 20 Minuten zur Uni. Coogee ist eine ruhige und entspannte Gegend mit ganz viel Grün, aber auch genügend Restaurants und auch ein paar Bars und Läden.

Ein klein wenig Meerblick kann ich tatsächllich auch vom Küchenfenster erhaschen, aber vor allem die farbenprächtigen Lorikeets sind überall zu sehen. Die lassen sich sogar von Hand füttern! Es ist schon toll, aufzuwachen, die bunten Papageien vom Fenster aus zu beobachten, einen kurzen Morgenspaziergang zum Strand zu machen und mit Blick auf das türkisfarbene, schimmernde Wasser die (meiner Meinung nach besten) Rice paper rolls in ganz Sydney zu frühstücken, die in dem kleinen Laden gegenüber des Coogee Bay Hotels verkauft werden. Mit dem Bus dauert es von Coogee auch nur 25 bis 30 Minuten in die Stadt und die Busse fahren sogar nachts noch sehr regelmäßig. Ich würde dir abraten, in Viertel wie Maroubra oder Zetland zu ziehen, da diese doch schon sehr viel schwieriger zu erreichen sind und ziemlich weit ab von allem sind. Coogee ist zudem auch sehr viel hübscher als Randwick und Kensington, die dafür mehr Geschäfte haben und näher an der Innenstadt liegen, dem CBD.

Arbeiten in Australien

Es ist nicht schwer, einen einfachen Nebenjob in Australien zu finden. Lass dich jedoch nicht ausbeuten. Wenn dir dein Gehalt bar auf die Hand ausgezahlt wird, musst du zwar keine Steuern zahlen, legal ist das Ganze jedoch nicht und du wirst garantiert unter Mindestlohn bezahlt und erhältst auch keine Einzahlung auf deinen Rentenfond (in Australien „superannuation fund“ genannt). Daher lohnt es sich auch finanziell nicht (zumindest für dich). Der Mindestlohn liegt in Australien derzeit bei $18.
Ich hatte riesiges Glück, denn mein Job ist mir ganz zufällig in den Schoß gefallen. Ich hatte bei meiner Wohnungssuche die Besitzerin eines Schönheitssalons kennengelernt. Ihre Wohnung ist es zwar letztendlich nicht geworden, allerdings bot sie mir direkt einen Job als Rezeptionistin an. Ich konnte wählen zwischen „part time“ und „casual“. Meist wird der Job jedoch als das eine oder andere ausgeschrieben. Der Unterschied ist hierbei lediglich, dass bei „part time“ bezahlte (aber limitierte) Urlaubs- und Krankheitstage hinzukommen, du aber stark an deine Arbeitszeiten gebunden bist und nicht einfach absagen kannst. Daher habe ich mich letztlich für eine Anstellung als „casual“ entschieden, denn ich wollte etwas flexibler sein und mir öfter frei nehmen können, um auch zu reisen.
GANZ WICHTIG: Als internationaler Student bist du ein „Australian resident for tax purposes“! Kreuzt du dies nicht in der „TFN Declaration“ an (die du zu Beginn ausgefüllt an deinen Arbeitgeber schicken musst), bekommst du erheblich mehr Steuern vom Lohn abgezogen (ist mir leider in den ersten zwei Wochen passiert). In manchen Betrieben wird der Arbeitgeber dir selbst einen „super fund“ einrichten, in den er dir das Rentengeld überweist; in anderen musst du selbst entscheiden, welchen du nimmst. Dein Arbeitgeber ist jedoch gesetzlich dazu verpflichtet, dir die Rente auszuzahlen. Es gibt eine Vielzahl von super funds – nicht einen staatlichen wie in Deutschland – und für alle musst du Gebühren entrichten. Es ist gar nicht so leicht, da den besten herauszusuchen.
Meine Arbeitsstelle gefällt mir sehr gut, ich habe tolle und entspannte Kolleginnen und der Job ist nicht zu anstrengend und sehr gut bezahlt. Und das Beste: Meine Augenbrauen und Wimpern bekomme ich auch noch gemacht!

UNSW – U Never Sleep Well

Allerdings solltest du es nicht übertreiben mit den Arbeitsstunden, denn die verbleibende Zeit wirst du fürs Studium brauchen! Die UNSW hat ein sehr hohes Niveau, ähnlich dem in Deutschland – nur, dass es erheblich schwieriger ist, ein HD (High Distinction, hier die beste Note) zu bekommen als eine 1.0 in Deutschland. Dafür bist du dann aber auch doppelt so stolz, wenn du es bekommst, denn das wird dann auch sehr viel höher von Kommilitonen und Dozenten angesehen. Das HD ist quasi der heilige Gral der Leistungsanerkennung. Je nach Professor ist es leichter oder schwieriger diesen zu bekommen. Die Professoren sind dafür aber ausnahmslos sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn es mal wieder kurz vor Abgabe ist, bleiben sie auch gern mal noch eine Dreiviertelstunde nach dem Kurs da, um panische Studenten zu beruhigen und Tipps zu geben.
 Die Seminare sind sehr klein gehalten, man wird zu Diskussionen angeregt und es wird auch viel aus der Praxis erzählt. Du bekommst einen ganzen Haufen von Literatur, den du jede Woche für jeden Kurs gelesen haben solltest. Einerseits ist das super, weil man sich natürlich viel tiefgründiger mit einem Thema beschäftigen kann und die Texte meist auch echt spannend sind, andererseits etwas stressig. Ehrlich gesagt sind es einfach so viele „readings“, dass es niemand mehr schafft, alles zu lesen und du nach einiger Zeit auch nur noch alles überfliegen kannst.
Fast jede Woche stehen ein bis zwei Abgaben von Hausarbeiten oder Präsentationen an, sodass schlaflose Nächte eigentlich schon bei den meisten zum Studium dazugehören. UNSW? Das steht für „U Never Sleep Well“, scherzen meine Kommilitonen. Daher dürfte es wohl auch niemanden wundern, dass die Main Library hier 24/7, also rund um die Uhr jeden Tag offen ist! Und ob du es glaubst oder nicht, zu keiner Tages- oder Nachtzeit sitzt man hier alleine. Allerdings schweißt es auch ganz schön zusammen, wenn du mit deinen Freunden bis 5 Uhr morgens noch zusammen in der Bibliothek sitzt und lernst. Die Bibliothek ist riesig und mit den großen weißen Buchstaben auf dem Dach als charakteristisches Emblem der Uni auch noch vom anderen Ende der Stadt sichtbar.

Studenten der University of Sydney (USYD) erleiden übrigens scheinbar dasselbe Schicksal, denn auch hier spricht man von USYD als „U Sleep You Die“. Allerdings könnte sich alles jetzt für UNSW people mit den neu eingeführten Trimestern etwas entspannter gestalten, da ein Trimester dann nur drei statt vier Kursen enthält. Es wird einem darüber hinaus auch sehr viel Hilfe bereit gestellt. Es gibt allein schon in der O-Woche viele Veranstaltungen, die einem Tipps für Klausuren, einen Leitfaden für das Schreiben von Essays oder Reports und das richtige Zitieren von Quellen geben sowie eine Einführung in die effektive Recherche in der Bibliothek. Solche Seminare kann man auch noch zu einem späteren Zeitpunkt im Semester mitmachen. Es gibt desweiteren auch die Möglichkeit, im „Learning Centre“ einen Termin zu machen, bei dem jemand dann nochmal auf deine persönlichen Probleme und Fragen eingeht und auch mal über deine bisherigen Arbeiten schaut. Generell ist das Informationsangebot an der UNSW sehr umfangreich und man fühlt sich als Student nie allein gelassen.

Auch das Freizeitangebot der Uni ist viel zu groß, als dass du je alles kennen könntest. Es gibt unfassbar viele „student clubs“, die sich jede Woche (mehrfach) treffen. Von der „Dog Appreciation Society“ über die „Quidditch Society“ bishin zur „Fashion & Beauty Society“ ist für absolut jedes Hobby etwas dabei. Aber auch für jede Sportart, jede Fakultät und jede Glaubensrichtung oder Kultur gibt es einen Club. Darüber hinaus organisiert „Arc“ (der Studierendenausschuss hier) zahlreiche Veranstaltungen, bietet Möglichkeiten des „Volunteering“ (ehrenamtliches Engagement) und ermöglicht Studenten Zugang zu kostenfreien Schreibartikeln, preisreduziertem Mittagessen, und vielem mehr.
Der Campus der UNSW ist schön verwinkelt und birgt eine Mischung aus älteren Backsteingebäuden im Hogwarts-Stil und modernen, schimmernden Glas-Beton-Blocks. Es gibt mehrere Essensmöglichkeiten auf dem ganzen Campus, die im Vergleich zur Stadt auch gar nicht so teuer sind. Und die beste Laksa wirst du im Food Court auf dem Upper Campus essen. „Mein“ Gebäude befindet sich auf dem Lower Campus (der unteren Hälfte) und heißt SAM, School of Arts and Media. Sam ist eine richtige Schönheit, komplett verglast mit hellen Kursräumen und sehr guter Ausstattung. Auf den roten Stühlen vor ihrem Eingang trifft sich abends immer eine kleine Gruppe, die Gitarre spielt und Lieder singt. Der Soundtrack meiner Abendseminare.

Sydney, you’re so fine, I wanna make you mine.

Sydney ist wunderschön. Nicht nur das CBD mit seinen charakteristischen Sehenswürdigkeiten wird dich in seinen Bann ziehen. Jedes Viertel in der riesigen Weltmetropole hat seinen ganz eigenen Charme. Magst du es etwas alternativer und hip? Dann wirst du dich in Newtown schnell wohl fühlen. Surry Hills ist vor allem für seine vielen Pubs und Bars bei Studenten beliebt. Surferboys und –girls werden in Bondi auf ihre Kosten kommen. Für Naturliebhaber ist der Royal National Park im Süden der Stadt und die Wanderung entlang der Küste im Norden Sydneys ein Muss.
Traumstrände gibt es in Sydney wie Sand am Meer. Man verliert ehrlich gesagt wirklich die Lust, noch für einen Strandurlaub irgendwo anders hinzureisen, weil schöner als hier kann es eigentlich gar nicht werden! Ob hohe Wellen und viele Menschen oder unberührt und inmitten einer Felslandschaft, türkis-blaues Wasser mit perfekten weißen Schaumkronen und feiner, weicher Sand erwartet dich an den Küsten im Osten und Süden von Sydney sowie im Norden. Allein schon beim Bondi to Coogee Coastal Walk kommst du an einer Vielzahl verschiedener Strände vorbei – den solltest du unbedingt auf deine „Bucket list“ setzen, falls du dich entscheidest hier herzukommen.
Mit das Schönste an Sydney ist, dass du jeden Tag mit Sonnenschein begrüßt wirst, graue Tage gibt es nicht – selbst im Winter! Lass dich jedoch nicht täuschen; es sieht durch den wolkenlosen, blauen Himmel und die strahlend helle Sonne zwar sehr warm aus, aber im Winter wirst du trotzdem eine dicke Jacke brauchen. Vor allem an der Küste wird es mitunter ganz schön windig.

Kulinarisch ist Sydney stark von seinen Einwanderern geprägt – und lässt das Herzen eines jeden Asia-Foodie höher schlagen. Ob koreanisch, chinesisch, vietnamesisch, japanisch, malaysisch oder indisch; authentisch asiatische Restaurants und Imbisse findest du hier wie Dönerläden in Frankfurt. Das Essen ist allerdings auch etwas teurer als in Deutschland, selbst in Supermärkten. Wenn du die Gelegenheit hast, dann solltest du für deine Großeinkäufe den nächsten Aldi wählen. Essen zählt nach der Miete zu meinen höchsten Ausgaben hier in Sydney.

Für den kleinen Reisehunger

Aber natürlich hat nicht nur Sydney einiges zu bieten. Ich empfehle dir jede Möglichkeit zu nutzen, um zu reisen! Dich packt das Reisefieber, aber du hast nicht viel Zeit? Kein Problem, für vieles benötigst du nur ein Wochenende. Da bietet sich zum Beispiel ein Ausflug zu den Blue Mountains oder ein Städtetrip nach Melbourne an. Melbourne ist eine absolut einzigartige Stadt mit Berlin-Flair. Sehr jung, alternativ und cool. In den vielen verwinkelten Gassen erwarten dich Graffiti-Kunstwerke und an jeder Ecke ein anderer kleiner Coffee shop. Die Hochhäuser sind im Gegensatz zu Sydney nicht alle stahlblau und verglast, sondern erstrahlen in vielen Farben – entweder du hasst es oder du liebst es (wie ich)

Falls du Lust auf einen Roadtrip hast, kannst du von Sydney auch gut hoch nach Newcastle oder Port Stephens fahren. Die Fahrt dauert nur drei Stunden und lässt sich gut mit einem Abstecher zum Morisset Park und Lake Macquarie verbinden. Der Morisset Park ist ein Grünstück, auf dem sich ganze Känguru-Familien tummeln. Hier kannst du wilde Kängurus füttern und streicheln und sparst dir den hohen Ticketpreis für den Taronga Zoo in Sydney. In Newcastle bietet sich dir auch eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten und Sehenswürdigkeiten wie den Memorial Walk, der in Gedenken an die Gefallenen im Krieg errichtet wurde und von dem dich ein fantastischer Meeresblick erwartet. Port Stephens ist ein ruhiger Urlaubsort, an dem du, wenn du Glück hast, auch Wale und Delphine antreffen kannst.

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