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Studentin in Australien

Julia Grosshagauer | Diplom-Studentin Lehramt (Biologie, Englisch) Universität Wien

Wo
The University of Technology Sydney

Zeitraum
2015 - 2016

Was
Kurse: Biocomplexity, Introduction to Cell Biology and Genetics, Principles of Forensic Sciences

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Studienbeihilfe

05.01.2016

A journey of a thousand miles must begin with a single step. (Lao Tzu)

Schneeman am Gipfel von Mt Wellington - Auslandssemester

Im Juli 2015 packte ich meine Wohnung in kleine Kisten und machte mich auf den Weg nach Australien um für ein Semester an der University of Technology in Sydney zu studieren. Im nachfolgenden Erfahrungsbericht könnt ihr einen kleinen Eindruck bekommen wie es mir hierbei erging.

Vorbereitungen

Nach einem Urlaub bei Freunden in Sydney 2014 war mir klar ich möchte wieder zurück. Da die Universität Wien leider nicht sehr viele Partneruniversitäten in Australien hat, und es im Rahmen meines Studiums (Diplomstudium Lehramt Biologie und Englisch) relativ schwierig ist einen Platz in dem angebotenen Joint Study Programm zu bekommen, beschloss ich ein Study Abroad Semester zu absolvieren.

Im Bewerbungsprozess stand mir das Team von Ranke-Heinemann immer mit Rat und Tat zur Seite und unterstütze mich tatkräftig, meinen Traum von einem Auslandssemester in Down Under zu erfüllen.

Why UTS

Nachdem für mich nur Sydney in Frage kam, standen letztendlich die UTS und die Western Sydney University zur Auswahl. Letztendlich habe ich mich dann aufgrund der interessanteren Kurse für die University of Technology Sydney entschieden. Ein weiterer Vorteil der UTS ist der sehr zentrale Standort. Man studiert hier im Herzen von Sydney und hat sowohl öffentliche Verkehrsmittel, sowie jegliche Einkaufsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten in nächster Umgebung. Ebenfalls wurde die Universität erst kürzlich als Nummer 1 der jüngsten Universitäten Australiens bewertet.

IELTS/TOEFL

Ein besonderer Vorteil der UTS ist, dass man hierfür keinen Sprachtest absolvieren muss, sofern man aus bestimmten Ländern wie eben Österreich, Deutschland oder der Schweiz kommt. Hat man im Maturazeugnis eine Englischnote, die besser als 75% ist oder findet einen Professor der das UTS English Language Proficency Assessment sheet ausfüllt, erspart man sich hierfür also den IELTS oder TOEFL. Weitere Infos hierzu könnt ihr direkt auf der UTS Seite finden.

Student Visa

Nachdem die Studiengebühren bezahlt sind, bekommt man die Confirmation of Enrolment (CoE), welche man für die Beantragung des Studentenvisums benötigt. Um das Visum beantragen zu können muss man einen ImmiAccount anlegen und danach einige Fragen beantworten. Ebenfalls notwendig für Studenten aus Deutschland und Österreich ist der Abschluss einer sogenannten Oversea Student Health Cover Versicherung. Neben dem CoE wird auch diese Versicherung für das Studentenvisum benötigt. Leider ist das Studentenvisum nicht gratis und kommt auf etwa 300€. Für ein halbes Jahr Versicherung bei Medibank habe ich ebenfalls knapp über 300€ gezahlt. Die Grant Notification für dieses Visum bekam ich am nächsten Tag, es waren nicht einmal 24 Stunden, es kann aber auch bis zu 4 Wochen dauern.

Flights

Sobald ich die Bestätigung über mein Studentenvisum hatte, ging es an die Flugsuche. Schlussendlich entschied ich mich dann für einen One-Way Flug mit Emirates, welcher etwa 800€ kostete. Es lohnt sich selber im Internet zu recherchieren, aber auch STA Travel bietet einige sehr gute Studentenpreise an (Anmerkung der Redaktion Institut Ranke-Heinemann: Unser Partner STA Travel bietet Studierenden, die durch unser Institut betreut werden, Flüge mit Sonderkonditionen an. Dazu verwenden Sie folgendes Anfrageformular). Ob man einen One Way oder gleich Hin- und Retourflug bucht, ist wohl Geschmackssache. Für mich war die volle Flexibilität bei einem One-Way Flug der ausschlaggebende Grund. Grundsätzlich sind sowohl Emirates als auch Etihad sehr zu empfehlen. Von Qantas Langstrecke kann ich nur abraten, neben sehr mickrigen Entertainmentprogramm ist auch der Sitzabstand eher nicht ausreichend.

Housing

Grundsätzlich hat man bei der UTS als Study Abroad Student die Option einen garantierten Platz im Housing zu nehmen oder sich selbst auf Wohnungs/Zimmersuche zu begeben. Für mich war der Wohnheimplatz einfach die bequemere Option, da bereits vor der Anreise alles organisiert war und ich somit nicht die ersten Wochen in einem Hostel verbringen musste.

Grundsätzlich gibt es die Wohnheime Yura Mudang, Gumal Ngurang, Bulga Ngurang und Geegal. Das modernste, und direkt am Universtiätscampus gelegene, ist Yura Mudang. Des Weiteren bietet es im Unterschied zu den anderen Unterkünften einen Ventilator und Heizkörper im Zimmer. Auch wenn manche sich jetzt vielleicht wundern warum ein Heizkörper sinnvoll sein sollte, ich habe in den ersten paar Wochen im Juli und August meinen Heizkörper „geliebt“ und war sehr froh. Die Häuser besitzen nämlich keinerlei Isolierung, das heißt es kühlt im Winter im Zimmer sehr rasch ab. Ich habe, wie bereits erwähnt, in Yura Mudang in einem small Studio gewohnt. Hier kann man sich einen wirklich kleinen Raum vorstellen der mit einer Miniküche mit 2 Kochplatten einer Mikrowelle und einem Kühl- Gefrierschrankgerät ausgestattet ist. Es befindet sich noch ein Kleiderkasten, ein Schreibtisch und ein Fernseher (auch dieser ist nur in Yura Mudang in den Zimmern vorhanden) in diesem Studio. Auch ein kleines eigenes Bad mit Dusche und WC ist vorhanden. Gerade Anfangs hatte ich etwas Panik, dass ich im Gegensatz zu den six share Apartments in meinem Studio einsam werden könnte, allerdings habe ich festgestellt dass es sehr große Vorteile hat, einen Rückzugsort zu haben.

Ein Nachteil allerdings ist, dass obwohl der doch recht hohen Miete, die Zimmer bis auf die Basic Möbel gar nicht ausgestattet sind. Das heißt am Anfang muss man wirklich alles, angefangen von Bettwäsche über Küchenutensilien bis hin zu Kleiderbügel kaufen. Ein wichtiger Tipp hier ist es den Free store in Yura Mudang zu checken, wo man des Öfteren Teller oder andere nützliche Dinge (sogar bis hin zu Kleidung) gratis bekommen kann. Für günstige Küchenutensilien und generell für andere Kleinigkeiten ist KMART im nahegelegenen Broadway Shopping Center (ca 10 Gehminuten) zu empfehlen.

Im Wohnheim Yura Mudang gibt es auch einige Gemeinschaftsräume. Auf jedem Level sind 1-2 Study räume vorhanden die teilweise mit Flipcharts oder sogar großen Computerbildschirmen ausgestattet sind und von den Bewohnern zum Lernen genutzt werden können. Auf Level 8 befinden sich neben einer Küche und einer Terrasse mit BBQ Grills auch das Movie theater, zwei Tischtennis und Billardtische, der Musikraum und das PC – Lab. All dies kann man als Bewohner nutzen. Besonders eindrucksvoll ist auch die Dachterrasse auf Level 21 von wo aus man das jeden Samstagabend stattfindende Feuerwerk in Darling Harbour bewundern kann.

Auch wenn das Studentenheim einiges an Geld kostet und man sicherlich günstigere Wohnungen bzw. Zimmer finden kann würde ich es für ein Semester auf jeden Fall wieder machen. Gerade am Anfang gibt es zahlreiche Aktivitäten die nur für Housing Residents bestimmt sind und die helfen Freunde zu finden oder sich in der Stadt zu orientieren. Es gab auch zahlreiche gratis BBQs und im Spring Semester findet der jährlich stattfindende Housing Resident Ball statt.

Solltet ihr euch doch entscheiden ein Zimmer bzw. eine Wohnung selbst zu organisieren kann ich die Webpage gumtree sehr empfehlen. Generell sind die Wohngegenden rund um die Universität Chippendale, Ultimo, Glebe und das gesamte CBD Sydneys sehr zu empfehlen. Eigentlich sollte man nur mit Redfern vorsichtig sein. Falls ihr einen Strand vor der Haustüre haben wollt gibt es die Möglichkeit nach Bondi zu ziehen, was in etwa 30 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmittel entfernt ist.

University of Technology Sydney

Campus

Die UTS stellt sich selbst immer wieder als Sydney’s zentrale Universität dar, und das ist sie auch. Es gibt einen zentralen Campus, der sich in etwa 5-10 Fußminuten von der Central Station, der Verkehrsknotenpunkt in Sydney, entfernt befindet. Das Herzstück dieses City Campus bildet, besonders prägnant und bereits von weit entfernt sichtbar, das Tower Building, welches auch als Building 1 oder das hässlichste Gebäude Sydneys bekannt ist. In den letzten Jahren hat die UTS einiges in den City Campus investiert und konnte so 3 neue Gebäude eröffnen. Eines davon ist die neue Faculty of Science, welche mit einem supermodernen Superlab ausgestattet ist. Mehr dazu aber später. Auch die Faculty of Engineering durfte in ein neues Gebäude übersiedeln, welches vor allem durch die zahlreichen Rolltreppen und die vielen PC Arbeitsplätze beeindruckt. Am prägnantesten von den drei neueröffneten Gebäuden ist aber Building 8, das Paperbag building. Entworfen wurde das Dr Chau Chak Wing Building von dem berühmten Architekten Frank Gehry. Studenten der Business School der UTS sind hauptsächlich in diesem Gebäude untergebracht.

Facilities for students

a) Space for studying

Besonderen Wert legt die UTS darauf, dass die Studenten ausreichend Plätze zum Lernen, Studieren oder sich auf den Unterricht vorzubereiten finden. Hier wird sowohl für den Einzellernenden als auch für Gruppendiskussionen und Besprechungen alles angeboten was das Herz begehrt. Man kann zum Beispiel einen Raum vorab online reservieren, um sicher zu gehen, dass ein Gruppentreffen auch abgehalten werden kann und man so genug Zeit hat, um zum Beispiel eine Präsentation zu üben.

b) Laboratory of everyone’s dreams

Ich dachte ja bereits als die neuen Mikroskope an der Universität Wien angeschafft wurden, dass dies der Höhepunkt im Rahmen meines Studiums an technischem Equipment sein wird. Weit gefehlt, denn in der neu errichteten Faculty of Science and Graduate School of Health, befindet sich mit dem Superlab eines der modernsten Labore für Studenten. Ich hatte dieses Semester 2 von 3 Kursen in diesem Labor und war hellauf begeistert. Etwas ungewohnt ist, dass man die Vortragenden per Headset hört und auch so Fragen stellen kann. Dies führt dazu, dass teilweise mehrere Kurse zeitgleich im Superlab abgehalten werden. So sitzen Biologen neben Chemikern und Physikern.

c) Study, sleep, eat, play - repeat

Eine Bibliothek im klassischen Sinne sucht man in der UTS vergebens. Die hier vorhandene Bibliothek bietet neben Lernplätzen auch Kochnischen, wo man sich in der Mikrowelle eine Mahlzeit erwärmen kann. Sollte man zwecks der besseren Konzentration einen Powernap benötigen, kein Problem - es gibt auch kleine Schlafnischen, welche immer gerne genutzt werden. Aber da man ab und an auch einfach eine kurze Pause vom Lernen machen sollte und diese dann wirklich nutzen möchte, um sich abzulenken, bietet die UTS Library auch einen Games Room an. Hier können Studenten Konsolen wie etwa die Xbox One oder PlayStation 4 nutzen.

d) Time for an After-Study Meeting

Nach all dem Lernen und Studieren trifft man sich auch mal gerne mit Freunden und Mitstudenten um gemeinsam den Abend ausklingen zu lassen. Wo ginge das besser als im UTS eigenen “Pub”, dem Underground. Hier kann man nicht nur preisgünstig (zumindest für australische Verhältnisse) Alkohol erwerben, sondern auch Billard spielen und kommt auch immer wieder in den Genuss von Life Musik.

Subjects

Ich habe die 18credit Option genommen und besuchte daher 3 Kurse.

Biocomplexity

Dieser Kurs besteht aus einer Lecture (dies entspricht einer Vorlesung, Anwesenheit ist nicht obligatorisch), welche zwei Mal die Woche stattfindet, und einem Praktikum im Superlab. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung soll Studenten der Zusammenhang der Ökosysteme rund um uns herum aufgezeigt und ein Bewusstsein für die Komplexität der Umwelt geschaffen werden. Im Rahmen des Praktikums erstellt man in einer Gruppe mit 3 anderen Studenten ein Ökosystem in einer Glasflasche. Ziel dieses Langzeitexperiments ist es, ein ausbalanciertes Ökosystem zu erschaffen. Ebenfalls sehr spannend war die Exkursion in das Aquarium in Sydney, welche im Rahmen der Übung stattfand.
Die Bewertung erfolgte in diesem Kurs aufgrund der Leistungen in den 4 Laborquizzes (Open Book), wovon aber nur die besten 3 Ergebnisse in die Note einfließen. Besonders viel Zeit und Mühe sollte man sich mit dem Abschlussbericht des Ecosystem in a Bottle Experimentes geben. Ist man hier bereits sehr gut kann man theoretisch auf die Endprüfung negativ sein, um immer noch eine positive Endnote zu erreichen. Bei der Abschlussprüfung wird man mit Multiple Choice Fragen und kurzen Essayfragen konfrontiert.

Introduction to Cell Biology and Genetics

Dieser Kurs besteht aus einer zweistündigen Vorlesung und einer dreistündigen Laboreinheit. Von diesem Kurs war ich sehr enttäuscht, da es leider an jeglicher Organisation von Seiten der Lehrveranstaltungsleiter mangelte. Um CBG positiv abzuschließen, musste man einen wissenschaftlichen Artikel im Rahmen einer Posterpräsentation erklären und zusammenfassen. Nach jeder Laboreinheit wurden außerdem die Arbeitsaufgaben abgesammelt und bewertet, diese Bewertung erfolgte sehr willkürlich und es hing viel davon ab, welcher Tutor bewertete. Ebenfalls flossen 2 Online Tests in die Endnote ein. Die Abschlussprüfung bestand aus 125 Multiple Choice Fragen.

Principles of Forensic Sciences

Diese Einführungsveranstaltung in die Forensik war besonders spannend. Der Kurs bestand aus einer zweistündigen Vorlesung, welcher ein einstündiger Workshop folgte. Im Rahmen des Workshops konnte man das vorhin in der Vorlesung theoretische Wissen auch ausprobieren. So durfte ich zum Beispiel Fingerabdrücke analysieren oder Tatortfotos machen. Eine Seminararbeit, welche in einer Gruppe von 4-5 Personen verfasst wird, über einen bekannten Australischen Kriminalfall machte einen Großteil der Note aus. Diese Seminararbeit musste auch in einer kurzen 10minütigen Präsentation dem Rest der Studenten vorgestellt werden. Principles of Forensic Sciences besteht aber nicht nur aus dem wissenschaftlichen Teil sondern auch aus einem “Law part”. Um das Fach positiv zu absolvieren muss man mindestens 40% der Punkte des Law Teils in der Abschlussprüfung erreichen. Obwohl ich mir zuerst dachte, dass der juristische Teil etwas langweilig werden könnte, stellte sich heraus, dass dieser ganz gut aufbereitet und auch sehr interessant gestaltet war. Die Endprüfung war dann in zwei Teile geteilt, der science part, wo man mit Szenario Fragen konfrontiert wurde, und der law part, der eine reine Wissensabprüfung des juristischen Teiles war.

Special Conditions

Für alle die Englisch nicht als Muttersprache haben gibt es die Möglichkeit, sich als “student with non English speaking background” zu registrieren. Diese Registrierung verschafft einem den Vorteil, dass man pro 60 Minuten Prüfungszeit zusätzliche 10 Minuten bekommt, was mir zum Beispiel gerade in Forensik sehr geholfen hat. Weiters darf man ein Monolingual Dictionary verwenden, welches von der UTS zur Verfügung gestellt wird.

Grades, grades, grades

Im Gegensatz zur österreichischen Universität sind die einzelnen Noten hier viel weiter gestreut. So hat man zum Beispiel mit 75% noch ein Destinction (welches die zweitbeste Note ist). Generell reichen die Noten von High Destinction, Destinction, Credit, Pass und Fail. Bezüglich der Umrechnung, 6 australische credits entsprechen etwa 7,5 ECTS.
Im Allgemeinen ist noch zu sagen, dass der Workload hier viel mehr auf das gesamte Semester verteilt ist und daher oft die Endprüfung nur mehr 20-30% zählt. Dies führte dazu, dass ich zwar unter dem Semester mehr zu tun hatte als in Wien, allerdings dann für die Endprüfung nicht mehr so viel lernen musste.

Having troubles? Don’t panic, go to Helps!

Falls ihr mit euren Kursen Hilfe braucht oder gerne ein Kapitel nochmal durchbesprochen haben wollt, bietet auch hier die UTS einige Möglichkeiten. Für einige Kurse gibt es Tutorien, die wöchentlich stattfinden und in denen man auf die Abschlussprüfungen vorbereitet wird. Falls ihr eine Seminararbeit Korrektur gelesen haben wollt, gibt es auch hierfür die Möglichkeit zu HELPS zu gehen. All die Angebote sind kostenlos und können einem den Studentenalltag sehr erleichtern.

Clubs & societies @ActivateUTS Clubs Day

Ich habe mein Study Abroad Semester genutzt um zahlreiche neue Sportarten und Aktivitäten auszuprobieren und in einigen Societies soziale Netzwerke zu knüpfen. Am Beginn jedes Semesters findet ein Clubs Day statt, an diesem präsentieren sich alle Societies und bieten teilweise günstigere Mitgliedschaften oder andere Goodies an. Es lohnt sichauf alle Fälle hinzugehen!
Ich kannte Societies an Universitäten nur aus Filmen und Erzählungen, daher war ich besonders gespannt, was die UTS so anzubieten hat. Besonders empfehlen kann ich euch den Exchange And Study Abroad Students Club, kurz auch ESAC. Hier unternehmt ihr zahlreiche Ausflüge zusammen mit anderen Austauschstudenten und lernt auch gleichzeitig local students kennen. Wenn ihr euch bei der Food appreciation society einschreibt, bekommt ihr eine Mitgliedskarte, die euch bei zahlreichen Lokalen Rabatt gewährt, was die Geldbörse etwas entlastet. Desweiteren zu empfehlen ist die UTS Dive und UTS Surf Society. Beide bieten sehr kostengünstig Anfängerkurse an. Falls ihr also immer schon mal die Tauchlizenz absolvieren wolltet oder im Land der Surfer den Nationalsport ausprobieren möchtet, ist eine Teilnahme hier ideal. Die meisten Clubs haben eine Anmeldegebühr von 5-10$.

Das Leben in Sydney

Do you speak Straya?

Man spricht zwar Englisch in Australien, aber teilweise ist es sehr weit entfernt von dem Englisch, das man an Österreichs Schulen und Universitäten lehrt. So kann es schon manchmal zu Verwirrungen führen, wenn das Gegenüber plötzlich anfängt von Brekkie, Barbie, Arvo oder Esky zu sprechen. Australier lieben es Wörter abzukürzen, am liebsten mit “ie”, “y” oder “o”. So wird das Breakfast zu Brekkie, Afternoon zu Arvo und Barbecue zu Barbie. Ebenfalls allgegenwärtig ist der Satz “No worries.” Es gibt eigentlich fast keine Situation wo man diesen Satz nicht anhängen könnte.

Highlights in Sydney

Abgesehen natürlich von den Top-Sehenswürdigkeiten, die jeder kennt, wie das Opernhaus oder die Harbour Bridge, bietet Sydney weit mehr. Eine gute Möglichkeit diese, zum Teil auch versteckten, Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenzulernen, ist eine Teilnahme an den Free City Tours. Diese Touren werden täglich angeboten und man lernt neben einigen Anekdoten auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen.

Eine weitere Empfehlung für alle die sich gerne etwas sportlich betätigen, ist der ca. 11km lange Manly to Spit Bridge Walk. Wer sich auf diese Wanderung einlässt, wird mit spektakulären Blicken über Manly, den Hafen und zu guter Letzt auch über Sydney belohnt.

Ganz neu im Programm der Sehenswürdigkeiten von Sydney ist der Park Barangaroo. Erst 2015 eröffnet wird er ständig vergrößert und verbessert, bietet aber bereits jetzt einige tolle Blicke auf den “Coathanger” und lädt ein zum Verweilen.

Falls ihr euch für einen Aufenthalt im australischen Spring Semester (d.h. Juli-November) entscheidet, würde ich euch raten, die Veranstaltung "Sculptures by the sea zu besuchen". Auf dem Coastal Walk zwischen Bondi Beach und Tamarama stellen Künstler Skulpturen aus. Der Walk an sich ist schon sehr schön aber durch die zahlreichen Kunstwerke wird er noch abwechslungsreicher. 

Typical Australian or What do you need to know to be a Sydneysider?

Australier oder Sydneysider sind begeistert von Feuerwerkskörpern. Da es aufgrund der hohen Waldbrandgefahr nicht erlaubt ist, selbst welche zu zünden, leben die Aussies dieses Obsession jeden Samstag im Darling Harbour aus. Denn dort findet immer ein allwöchentliches Feuerwerk statt. Wer jetzt denkt, dass es sich hierbei um ein paar lächerliche Raketen handelt, irrt gewaltig. Jeden Samstag kann man sich an einem in etwa 10minütigen Feuerwerksspektakel erfreuen.

Eines das man sehr schnell lernt in einem Auslandssemester in Sydney ist die Regel never trust the public transport. Es ist hier ganz normal, dass die Busse einmal zu spät kommen oder zu früh wegfahren und im schlimmsten Fall sogar einfach gar nicht kommen. Muss man also zu einem Termin pünktlich erscheinen, plant man im Normalfall eine mindestens 10 minütige Verspätung ein.
Australischer Winter? Das mag für viele europäische Ohren eher ungewohnt klingen, aber vertraut mir, es kann auch in Sydney abkühlen. Als ich im Juli 2015 ankam und aus dem Flugzeug stieg, war ich ob der Temperaturen, auch entsetzt und musste feststellen, dass dank der einfachen Verglasung der Fenster die Kälte jede Ritze fand und so war es teilweise auch im Inneren eisig kalt.

Reisen

People don’t take trips - trips take people. (John Steinbeck)

Im Spring Semester hat man, wenn man keine Midterm exams hat, 2 Wochen Springbreak. Diese Zeit nutzen die meisten Studenten um zu reisen und die zahlreichen Facetten des großen roten Kontinentes zu erkunden. Die meisten Studenten bereisen die Ostküste, Neuseeland und/oder das Outback, daher werde ich mich auf die zwei Destinationen konzentrieren, welche meine Favoriten sind.

Tassie

Eine ganze Woche verbrachte ich im wilden Tasmanien, wo man mit großen Wombats kuscheln und mit den zahlreichen Wallabys um die Wette hüpfen kann. Jedem, der die Natur liebt, gerne wandert und sich nicht scheut einen kompletten Kontrast zur Metropole Sydney zu erleben, kann ich Tasmanien, liebevoll auch Tassie genannt, nur empfehlen. Nicht fehlen darf ein Ausflug auf Mount Wellington und zur Wineglass Bay. Ein besonderes Highlight waren auch die beinahe handzahmen Wombats in Cradle Mountain. Mein Tipp: Bucht einen Flug von Sydney nach Hobart (meist ist Jetstar hier ganz günstig) und mietet ein Auto. Mit dem eigenen Auto kann man die faszinierende Welt Tasmaniens am besten entdecken. Besonders hervorzuheben ist noch der jeden Samstag stattfindende Salamanca Market in Hobart.

Wer von Tasmanien begeistert ist wird die Westküste Australiens lieben. Im Gegensatz zur sehr touristisch erschlossenen Ostküste findet man im Westen noch das ursprüngliche Australien, ohne großartige Touristenhochburgen. Sollte es euch an diese Seite Australiens verschlagen, ist ein Ausflug nach Rottnest Island zu den zahlreichen Quokkas ein Pflichttermin. Ebenfalls spektakulär ist die Shark Bay Region rund um Monkey Mia, etwa 800km nördlich von Perth. Hier kann man zum Beispiel die zahlreichen Delfine bei Monkey Mia sehr nahe sehen. Aber auch die Gegend rund um Perth hat einiges zu bieten. Angefangen bei dem Pinnacles Nationalpark bis hin zum Yanchep Nationalpark. Gerade Yanchep kann noch als kleiner Geheimtipp bezeichnet werden. Mein Tipp: Besucht unbedingt eine Guided Tour in die Crystal Cave!

Why do it?

Mir persönlich hat dieser Auslandsaufenthalt sehr viel gebracht. Angefangen natürlich damit, dass jetzt Englisch sprechen keine Hürde mehr darstellt sondern alltäglich geworden ist und ich mich auch viel sicherer beim Verwenden der Sprache fühle. Aber auch das Hineinschnuppern an einer anderen Hochschule und damit ich auch das Kennenlernen eines anderen universitären Systems war sehr interessant. In diesem Semester habe ich zahlreiche Freundschaften mit Studenten aller möglichen Länder geschlossen und hoffe, dass ich diese auch weiterhin aufrecht halten kann.
Langer Rede kurzer Sinn:

"Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.” – Mark Twain

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