Zeitraum
2017 - 2018
Was
Master of Advertising
Studienprogramm
Masterstudium
Förderung
IRH Förderprogramm
International Scholarship
Wenn es um Backpacken oder Weltreisen geht, gilt Australien als eines der Top Destinationen. Ein Jahr Work & Travel war auch mein eigentlicher Plan nach dem Abitur. Da ich jedoch ein Duales Studium direkt nach dem Abitur beginnen konnte, wurde der Plan ‚Australien“ erst einmal verschoben.
Während meines Bachelorstudiums bot sich die Möglichkeit an, Australien im Rahmen eines Auslandssemester 2013 zu besuchen. Die Entscheidung für die Bond University fiel mir aufgrund ihrer praxisorientierten Ausrichtung, die vergleichbar mit einer deutschen Dualen Hochschule ist, relativ leicht. Bei dem Bewerbungsverfahren unterstützte mich das Institut Ranke-Heinemann und dem Auslandssemester stand nichts mehr im Wege. Wegen meiner sehr positiven Erfahrungen mit der Bond University habe ich mich für ein Masterstudium an der Bond entschieden. Dabei war es für mich selbstverständlich, dass mich das Institut Ranke-Heinemann erneut unterstützt.
Die Wohnungssuche für das Auslandssemester und das Masterstudium waren sehr unterschiedlich. Mein Vorteil war, dass ich aus meinen Erfahrungen und Fehlern vor 4 Jahren lernen konnte. Als ich mich 2013 das erste Mal für Australien entschied, wollte ich sehr vorbereitet und organisiert an das Auslandssemester herangehen. „Typisch deutsch“ wurde die Unterkunft und der Airport Shuttle im Voraus gebucht; schließlich sollte alles für die Universität geklärt sein.
Folglich habe ich mich damals für „The Reserve“ in sehr guter Lage zur Universität entschieden. Hierbei handelt es sich neben The Retreat, The Cape, den Varsity Shores und den Varsity Towers um sehr beliebte Studentenwohnungen in der Nähe des Campus. Aufgrund meiner Erfahrungen während des Auslandssemesters (abgewohntes Mobiliar, mangelnde Sauberkeit bei Einzug und sehr hohe Mietpreise) habe ich mich diesmal gegen eine dieser Unterkünfte entschieden und das Risiko in Kauf genommen, ohne Unterkunft anzureisen.
Folgende Gründe sprechen für oder gegen die Unterkünfte:
Reserve, Retreat und Cape
Relativ hohe Mieten von mind. $280 Woche exklusive Strom und Internet
Das Management ist nicht sehr bemüht, Probleme rasch zu beheben
Die Wohnungen sind sehr unterschiedlich, teilweise sind einige 2-Bedrooms Apartments doppelt so groß wie andere (bei gleicher Miete)
Wohnungen werden als Luxuswohnungen beschrieben, jedoch sind einige Wohnungen sehr abgewohnt
Kaution wird teilweise einbehalten
Großer Pool, Spa und eigener kleiner Fitnessraum
Zentrale Lage zur Uni, Geschäften und Restaurants
Varsity Towers
Im Vergleich zum Reserve, Retreat geringe Mieten (ab $180 Woche)
Sehr zentrale Lage zur Uni (wenige Gehminuten)
Briefe/ Pakete kommen häufig nicht an bzw. werden erst gar nicht zugestellt
Fahrräder werden regelmäßig gestohlen
Sehr schlechte Parksituation (Parkplätze werden in Form einer Lotterie an die Bewohner verteilt)
Stromkosten sind in den Mietpreisen inkludiert, jedoch reicht das „Guthaben“ erfahrungsgemäß nicht aus und dieses muss dann nachgekauft werden
Varsity Shores
Mietpreise ca. $180 - $220 Woche inkl. Strom (zzgl. Internet)
Die Mehrheit der Auslandsstudenten wohnt hier und folglich finden die meistens Partys in den Varsity Shores statt
Aufgrund der zahlreichen Partys reagiert das Management sehr sensibel auf die Lärmbeschwerden der Anwohner und droht häufiger mit der Polizei
Eigene Villas mit ca. 3-4 Schlafzimmern, 2 Pools und guten Barbecue-Möglichkeiten in der Anlage
15 Gehminuten von der Universität entfernt
Es war ein merkwürdiges Gefühl nach Australien zu reisen, ohne zu wissen, wo man die nächsten Monate wohnt. Am Anfang könnt ihr Hostels, Hotels oder in Airbnb Wohnungen schlafen, jedoch ist dies nur eine kurzfristige Lösung und ihr solltet so schnell wie möglich Besichtigungstermine organisieren. Für die Wohnungssuche kann ich die Bond Textbook Exchange Facebook Seite, gumtree oder flatmates.com.au empfehlen. Ich habe viele der Besichtigungen auf Flatmates.com.au organisiert.
Bei Abschluss eines Mietvertrages sehen die Australier alles ein wenig lockerer als wir in Deutschland. Da die Miete wöchentlich abgerechnet wird, sind Einzugstermine innerhalb von 24 – 48 Stunden möglich und die Miet- sowie die Kündigungsfrist ist sehr individuell.
Nach diversen Besichtigungen habe ich mich für eine WG in den Brooklyn Apartments, Varsity Lakes, entschieden. Der Komplex wurde vor wenigen Monaten fertiggestellt und befindet sich in sehr guter Lage: 5 Gehminuten zu Aldi, 15 Minuten zur Uni. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit meinen Mitbewohnern bin ich nach 4 Wochen wieder ausgezogen und habe eine eigene unmöblierte Wohnung mit zwei Schlafzimmern in demselben Komplex angemietet. Zwecks Kostenminimierung vermiete ich das zweite Schlafzimmer.
Ursprünglich war ich gegen eine unmöblierte Wohnung, da ich nur für 12 Monate in Australien bleibe. Jedoch lassen sich Möbel sehr günstig auf gumtree finden. Dies entspricht Ebay Kleinanzeigen in Deutschland. Ich habe meine Wohnungseinrichtung (Ess- und Wohnzimmerzimmer, 2 Betten, Waschmaschine, Kühlschrank) für unter $2,000 erhalten. Lediglich die Matratzen und die Betten habe ich neu bei IKEA gekauft.
Daher kann ich jedem nur empfehlen, sich vor Ort eine Wohnung zu suchen. Ihr werdet deutlich Geld sparen, lernt eure Mitbewohner kennen und seht den Zustand der Wohnung. Häufig sind die Bilder von den Studentenwohnungen nicht sehr aussagefähig, da nur die besten Apartments fotografiert werden (einige Bilder vom Reserve wurden z.B. seit 4 Jahren nicht aktualisiert).
Die Nebenkosten für die Wohnungen setzen sich in der Regel nur aus Stromkosten (ca. $50-$75 pro Monat/Person) und Internet (ca. $50-$75 pro Monat) zusammen. Als Internetprovider kann ich Belong (mit nbn Network = Glasfaserleitung) empfehlen.
Die Bond University ist eine einzigartige Universität mit sehr moderner Ausstattung vergleichsweise zu anderen deutschen, australischen oder neuseeländischen Universitäten. Im Frühjahr 2017 habe ich einen Master of Commerce an der UNSW in Sydney begonnen. Diesen habe ich jedoch abgebrochen. Trotz ausgiebiger Recherche hat mir die Universität und das Studium nicht zugesagt. Die Standards der Bond University sind wirklich überdurchschnittlich gut im Verhältnis zur UNSW in Sydney.
Die Bond University verfügt über eines der modernsten Hochschulgelände, das ich je gesehen habe. Als non-profit Universität wird sehr viel Geld in die Ausstattung und Modernisierung der Gebäude und Ausstattung investiert. Dies kann ich nach meinem zweiten Aufenthalt nur bestätigen.
Ein komplett neues Fitnessstudio wurde dieses Jahr eröffnet – von Kommilitonen habe ich gehört, dass es eines der modernsten und größten Fitnessstudios in ganz Australien sein soll. Die Nutzung für das Sports Centre ist in dem Semesterbeitrag von zusätzlich $80 inbegriffen. Das Fitnessstudio bietet eine Vielzahl an Kursen (Yoga, Boxing, TRX), ein kostenloses erstes Personal Training, einen Swimmingpool sowie modernste Geräte.
Weitere Gebäude, die mich auch 4 Jahre später noch beeindrucken:
Multimedia Learning Center ist mit den neuesten Macs und Präsentationsmöglichkeiten (mehrere LCD-Monitore) ausgestattet.
Neu gebauter „Transformer“ Bereich an der Business School für Studenten, die sich für die Gründung ihres eigenen Start Up-Unternehmen interessieren. Studenten aus allen Fachrichtungen können sich für dieses Programm bewerben und erhalten Unterstützung von Unternehmern aus verschiedenen Branchen (GoldBean, RF Capital, Blue Sky Alternative, ECP Asset Management).
Das Studium sowie die Vorlesungen sind sehr praxisorientiert und von dem Inhalt und der Klassengröße mit dualen Studiengängen zu vergleichen. Im Vergleich zu deutschen Universitäten besteht die Endnote aus einer Vielzahl von verschiedenen Prüfungen. In meinem Kurs „Design Communication“ setzt sich zum Beispiel die Endnote aus insgesamt 9 unterschiedlichen Leistungen wie z.B. wöchentliche Designaufgaben, mündliche Beteiligung, Final Exam oder Gruppenprojekten zusammen. Die Anzahl mag im ersten Moment sehr hoch erscheinen, jedoch verteilt sich der Workload auf das gesamte Semester im Gegensatz zu Deutschland.
Persönlich finde ich das australische Lernkonzept effizienter: den Lehrstoff kann man sich über mehrere Wochen aneignen und sich nicht wie an meiner deutschen Hochschule in den letzten Wochen in „den Kopf prügeln“.
Rückblickend kann ich sagen, dass mein Auslandssemester an der Bond University vor 4 Jahren mein lernreichstes Semester im gesamten Bachelorstudium war. Dieses Wissen konnte ich in meinen späteren Job am effektivsten einbringen. Nach nur einem Semester in meinem Masterstudium sehe ich bereits viele Schnittstellen zwischen dem Studium und der Praxis. Somit bereitet die Bond University einen sehr gut auf das spätere Berufsleben vor.
Die Professoren an der Bond sind stets bemüht, den besten Lerneffekt für jeden Studenten zu erzielen. In meinem Kurs „Advertising Studio“ fragt unsere Dozentin regelmäßig, welches Wissen uns für unseren späteren Wunschberuf fehlt. In den ersten Wochen empfand ich es sehr seltsam, dass ich bei der Unterrichtsgestaltung mitbestimmen kann. Daher empfehle ich die Bond University nicht Personen, die nach einem sehr entspannten Auslandssemester eine Universität auswählen, in der man sich nicht proaktiv in den Vorlesungen beteiligt oder kontinuierlich auf Tutorials vorbereiten muss. Die Bond University bietet jedem Studenten eine Vielzahl an Möglichkeiten, den bestmöglichen Output aus dem Auslandssemester oder Studium zu ziehen.
Ich habe mich bei meiner Bewerbung für das International Scholarship der Bond University beworben und dieses erhalten. In Gesprächen mit weiteren Auslandsstudenten habe ich erfahren, dass viele internationale Studenten eine Zusage für das Scholarship erhalten. Daher würde ich jedem dringend raten, sich für ein Stipendium an der Bond University zu bewerben. Eine Vielzahl meiner Freunde an der Bond konnte das Studium durch ein Stipendium der Bond University besser finanzieren.
Außerdem kann ich jedem raten, die verschiedenen Förderhilfen des Institut Ranke-Heinemann in Anspruch zu nehmen; eine Förderung von 5% der Studiengebühren des Erstsemesters bis zu einem Vollstipendium werden vergeben.
Mein Tipp: unbedingt die Unterstützung in Anspruch nehmen und bewerben!
Die Orientation Week (O-Week) bereitet einen sehr gut auf das Studentenleben an der Bond University vor. Es werden alle Angebote der Universität vorgestellt und es bietet die beste Möglichkeit, schnell viele Studenten kennenzulernen. Ich habe die meisten Freunde während der ersten Woche an der Bond getroffen. Am Club Sign Day in der zweiten Woche stellen sich eine Vielzahl der Night Clubs aus Surfers Paradise vor und stellen VIP Cards für kostenlosen Eintritt zur Verfügung.
Ein kleiner Tipp: gebt nicht eure australische Handynummer an, sonst erhaltet ihr mindestens zwei Nachrichten von dem Night Club pro Woche.
„Thursdays at Don’s“ ist jedem Studenten an der Bond bekannt. Don’s ist ein eigener Club auf dem Campus, in dem jeden Donnerstag eine Party stattfindet. Hier finden auch alle Partys während der Orientation Week statt. Im Vergleich zu Deutschland fängt man deutlich früher an zu feiern. An vielen Donnerstagen war das Don’s bereits schon um 22:00 Uhr voller Studenten. Um 24:00 Uhr sind die Partys jedoch schon zu Ende. Dann wird ein kostenloser Bus Shuttle in einen der Partner–Clubs in Surfers Paradise angeboten.
Die Lebenskosten sind im Verhältnis zu Deutschland um ca. 15 – 20% teurer; insbesondere Alkohol und Milchprodukte (Käse, Joghurt). Daher empfehle ich, häufig mit anderen Studenten gemeinsam zu kochen, um Kosten zu sparen. Die Verpackungseinheiten sind außerdem größer als in Deutschland. Als einzelne Person schafft man es selten, diese aufzuessen.
Um weitere Kosten zu sparen, sollte man unbedingt Lebensmittel bei Aldi bzw. Woolworth oder Coles einkaufen und auf Angebote achten. Sobald Produkte im Angebot sind, entsprechen diese ungefähr den deutschen Preisen. Holt euch definitiv die Woolworth Rewards Card – hier spart ihr nicht nur Geld beim Einkaufen, sondern auch beim Tanken.
Sobald ihr in Australien gelandet seid, holt euch die Translink Karte (Prepaid Karte für öffentliche Verkehrsmittel in Queensland). Mit dieser Karte erhaltet ihr Vergünstigungen für den öffentlichen Nahverkehr. Einen weiteren Discount (-50%) erhaltet ihr, wenn ihr die Karte online registriert und eine Student Concession beantragt. Die Bearbeitung dauert ca. 1 Woche, also empfehle ich dieses gleich zu Beginn. Beantragt ihr die Karte erst am Ende der Orientation Week, dauert die Bearbeitung mindestens 2 Wochen.
Leider ist der öffentliche Nahverkehr nicht mit Deutschland zu vergleichen. Es bestehen nicht sehr gute Verbindungen. Die Busse kommen gerne mal 2-5 Minuten früher oder auch 5-10 Minuten später. Um unabhängiger und flexibler zu sein, kann ich den Kauf eines Fahrrades oder Autos nur empfehlen. Beispielsweise beträgt die Fahrtzeit mit dem Bus nach Burleigh Heads 45 Minuten, jedoch nur 20 Minuten mit dem Fahrrad und 10 Minuten mit dem Auto.
Als ich das erste Mal an der Bond University war, wollte ich so viel wie möglich von Australien sehen. Wochenendausflüge nach Sydney, Melbourne, Great Barrier oder zum Uluru (Ayers Rock) standen ganz oben auf meiner Liste.
Im Nachhinein kann ich jedem nur empfehlen, die Gold Coast und Umgebung während des Semesters zu erkunden und alles andere entweder einige Wochen vor oder nach dem Semester zu bereisen. So könnt ihr euch während des Semesters mehr auf das Studium konzentrieren.
Erneut muss ich feststellen, was man in der Umgebung der Bond University alles entdecken kann. Hier eine der Liste von meinen Lieblingsorten entlang der Gold Coast bzw. in 1-2h Fahrtzeit mit dem Auto.
Byron Bay: Hippie-Ort mit sehr vielen guten Cafés und Restaurants
Lennox Head: Lange und beeindruckende Küste, sehr gut mit Byron Bay zu kombinieren
Burleigh Heads: Byron Bay 2.0 wie viele Australier es bezeichnen, viele vegetarische Restaurants und kleiner Nationalpark
Currumbin – schöner Strand direkt am Currumbin Wildlife Sanctuary
Springbrook National Park und Hinze Dam: National Park nur 1h von der Gold Coast entfernt, um das Hinterland und Wasserfälle zu entdecken
Coolangatta: Sehr schöner, fast menschenleerer Strand nur 30 Minuten von der Uni entfernt
Tallebudgera Creek – geschützter Creek mit Strand
Wenn ihr nach dem Semester reisen wollt, plant alles unbedingt im Voraus. Ich habe versucht, kurzfristig eine Rundreise mit meiner Schwester im Dezember zu buchen. Leider waren schon alle Unterkünfte ausgebucht bzw. die Preise für Camper oder Hostels/Hotels liegen um 200 – 300 % höher.
Weitere Orte, die ich während des Semesters besucht habe, waren die Whitsundays. Der Whitehaven Beach gilt als einer der schönsten und weißesten Strände der Welt. Bucht einen 2-day/1-night Segeltrip und genießt die tropischen Inseln der Whitsundays. Das beste am Whitehaven Beach ist die Tatsache, dass dieser aus 99% Silizium besteht. Somit erhitzt dieser nicht im Vergleich zum normalen Sand und kann zu jeder Tageszeit besucht werden.