„Be good, but if you can’t be careful.“
Quokka Selfie

Daniela Schneider | FH Augsburg

Wo
Curtin University

Zeitraum
2015

Was
Grafikdesign

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderprogramm

31.12.2015

Auslandssemester an der Curtin University

Auslandssemester Australien

“G‘Day Mate! How ya goin‘?“, ist die typisch australische Standard Begrüßung. Nicht nur Leute die du kennst fragen dich wie es dir geht, die Kassiererin an der Kasse, der Eisverkäufer, zufällige Leute auf der Straße, wirklich jeder. Es geht dabei nicht um das wirkliche Interesse um dein Wohlbefinden, sondern gehört lediglich zur Begrüßung. Kleiner Tipp: Es irritiert die Leute wenn du ihnen erzählst wie es dir wirklich geht ;) 

Ich hab mich schon 2011 in das Land und die Leute verliebt, als ich nach der Schule für 9 Monate Work‘n Travel gemacht habe. Die Wahl für mein Auslandssemester in Australien fiel mir also nicht schwer. Ich habe mich für Perth entschieden, da ich dort schon während meiner Reise viele gute Freunde gewonnen hatte und es für mich einfach war dort eine Unterkunft zu bekommen. Außerdem hat Perth und vor allem Western Australia einen ganz besonderen Charme. Als für mich die Stadt fest stand musste ich mich für eine der fünf Universitäten entscheiden. Schlussendlich kamen für mich und meinen Studiengang UWA und Curtin University in Frage. Auch hier war es sehr hilfreich bereits Freunde vor Ort zu haben; eine Freundin von mir hat selbst an der Curtin University im Bereich Medien und Kommunikation studiert und hat mir die Universität für meine Studienrichtung empfohlen. Das Institut Ranke-Heinemann hat es mir dann sehr einfach gemacht mit der Bewerbung und die Ansprechpartner waren sehr geduldig und nett mit meinen vielen Fragen, dafür nochmal vielen Dank. 

Curtin University

Der Campus der Curtin University ist riesig und ein gigantischer Kontrast zu meiner Heimat Hochschule in Augsburg. Ich fand den Gedanken aufregend aber auch beängstigend an einer so großen Universität zu studieren. Aber es war letzten Endes überhaupt nicht beängstigend. Wir hatten eine Orientation Week, an der uns alle wichtigen Informationen gegeben wurden und die Tutoren und Betreuer waren alle hilfsbereit und freundlich. Man konnte sich jederzeit an jemanden wenden, der einem gerne geholfen hat. Das ist ein Punkt den ich gerne hervorheben möchte. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, nicht nur an der Universität sondern in ganz Australien ist sehr bemerkenswert. Aber vor allem die Uni hat sich ausdrücklich um die Studenten bemüht. Es gibt für alle Probleme einen Ansprechpartner, auch wenn es sich um Außer studentische Probleme handelt. Das Einzige, das es an der Orientation Week zu bemängeln gibt, ist, dass es mehr um das Vermitteln von Informationen ging, als um soziale Aktivitäten. An der UWA zum Beispiel haben sie in der Orientation Week sehr viele Ausflüge mit den internationalen Studenten unternommen, sie sind z.B. in den Zoo gegangen, haben sich den Hafen und das Aquarium angeschaut und den Studenten viele Möglichkeiten soziale Kontakte zu knüpfen. An der Curtin Universtiy gab es leider nicht so viele Aktivitäten. Wir hatten ein „Kennenlern-BBQ“ und anstatt in den Zoo zu gehen, hat Curtin Koalas, Schlangen und Dingos auf den Campus gebracht. Aber mehr gab es diesbezüglich in der Orientation Week nicht. Dafür wurden dann aber Facebook ein paar Ausflüge für die internationalen Studenten organisiert, so zum Beispiel Sandboarding in Lancelin, Kliff springen oder einfach Beachdays, was ich nur empfehlen kann, vor allem Sandboarding in Lancelin!

Ich hatte mir das Studium in Down Under einfacher vorgestellt, mehr „easy going“ so wie die Mentalität der Australier, aber es war doch sehr viel Aufwand. Anders als an meiner Heimat Uni hatten wir die Abgaben nicht am Ende des Semesters, sondern jede Woche mindestens eine Abgabe. Allerdings sind die Lehrer sehr hilfsbereit und das Verhältnis zwischen Studenten und den Tutoren war sehr entspannt. Die Ausstattung für den Bereich Design an der Curtin University ist gut, es gibt Fotostudios und Fotoequipment und für Illustration gibt es einen ganzen Raum mit Grafiktabletts, den man den ganzen Tag nutzen kann.

Der Campus ist schön hergerichtet, gepflegt und mit viel Grünfläche. Im Sommer kann man sich auf den Grünflächen im Außenbereich Sitzsäcke holen und relaxt die Mittagspause genießen. Außerdem gibt es auf dem Unigelände zahlreiche Cafés und Essensstände, da ist definitiv für jeden Geschmack was dabei. Um auf dem riesen Gelände nicht verloren zu gehen gibt es eine App: „Lost on Campus“ mit der man sich auf dem Campus gut zurecht findet.

Unterkünfte

Die Unterkünfte in Perth sind relativ teuer. Es gibt die Möglichkeit sich für Wohnungen auf dem Campus zu bewerben, was den Vorteil hat, dass man gleich neue Leute kennenlernt und die jeweiligen Häuser verschiedene Aktivitäten für die Studenten organisieren. Ich selbst habe nicht auf dem Campus gewohnt, da ich wie gesagt bei Freunden unterkommen konnte und ich deshalb glücklicherweise weniger Miete zahlen musste. Allerdings habe ich verschiedene Meinungen über die Wohnungen auf dem Campus gehört. Die einen fanden es super toll und haben viele Freunde dort gefunden, während andere es überteuert fanden für die doch eher einfache Einrichtung. Was ich nicht empfehlen kann ist, sich eine Unterkunft in der Nähe der Universität zu suchen, die nicht Teil des Campus ist, da in der Gegend viel eingebrochen wird. Freunde von mir haben sich zusammen ein Haus in Bentley gemietet und es wurde bei ihnen eingebrochen und sämtliche Laptops, Kameras und Reisepässe geklaut. Die Unterkünfte die zu der Universität gehören sind sicherer, denn sie werden vom Sicherheitsdienst der Uni geschützt. Auch wenn man nachts Angst hat alleine irgendwohin zu gehen, kann man die Security anrufen, die einen dann auf dem Weg begleitet.

Ich habe im Stadtteil Leederville gewohnt, was sehr zentral ist und viele Cafés, Restaurants und Nightclubs hat. Generell ist es eine super Lage, allerdings ist es relativ weit zur Uni. Mit der Bahn und dem Bus hat es für mich ca. 50 Minuten gedauert bis zur Uni, eine Strecke die mit dem Auto 15 Minuten dauert. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass das Öffentliche Verkehrssystem nicht gerade gut ist in Perth und die meisten Australier auf ihre Autos angewiesen sind.

Wenn man nicht nur vor hat in Australien zu studieren, sondern auch reisen möchte, empfiehlt es sich ein Auto zu kaufen. Ich war nur für ein halbes Jahr dort, aber es hat sich gelohnt sich ein Auto anzuschaffen und es am Ende wieder zu verkaufen, was super einfach über die Internetseite gumtree.com.au funktioniert. Die Lage der Uni ist nicht gerade zentral, d.h. man muss sich entscheiden ob man nah zur Uni wohnen möchte oder nah am Geschehen der Stadt.

Lifestyle

Die Sportart, die in Australien alle begeistert ist Football. AFL (Australian Football League) wird dort gerne in Pubs bei einem Bier geschaut, aber es lohnt sich ein Football Spiel auch mal in einem Football Stadion anzuschauen. Außerdem gibt es immer mal wieder Musikfestivals, Straßenfeste, Märkte, es wird also immer etwas geboten in der Stadt.

TO DO in Perth:

Fremantle: auf die Fremantle Markets gehen, in „Little Creatures“ Seafood essen und den Blick aufs Meer genießen

Rottnest Island: eine Insel mit wunderschönen Stränden. Man kann die Insel mit dem Fahrrad erkunden, schnorcheln und das Beste sind die Quokkas, kleine Känguru ähnliche Tiere, die jeden neugierig begrüßen und immer aussehen, als würden sie lächeln.

Caversham Wildlife Park: dort kann man Kängurus füttern, Koalas streicheln, Fotos mit einem dicken Wombat machen und generell die typisch australischen Tiere kennenlernen.

Pinnacles: Ca. 2 Stunden mit dem Auto von Perth entfernt, ein Ort in einem National Park mit absurden Steinen in einer gelben Sandwüste.

Hillarys: Hafengegend mit schönen Cafés und Restaurants. Das Aquarium dort ist auch sehr empfehlenswert, man geht dort durch einen Unterwassertunnel und kann Haie, Riesenschildkröten und Fische um sich herum schwimmen sehen.

Sonnenuntergang am Strand in Scarbourough genießen

Margert River, und Umgebung: dort findet man schöne Strände, Wanderwege und es ist als Weingegend beliebt

The Aviary: Hier kannst du Cocktails auf dem Dachterrasse der Bar schlürfen und hast eine schöne Aussicht auf die Innenstadt

Sandboarding in Lancelin: dort gibt es Sanddünen, mit weißem Sand, so weit das Auge reicht und der Blick aufs Meer ist wunderschön.

Der Westen Australiens ist bekannt für heiße Sommer, viel Sonnenschein und lange, menschenleere Strände. Die Australier sind, wie schon gesagt, hilfsbereit und freundlich, allerdings sollte man die Ureinwohner Australiens nicht unerwähnt lassen. Nach wie vor besteht ein ungleiches Verhältnis zwischen Aborigines und Australiern. Als Begrüßung gab es am ersten Tag der Orientation Week eine traditionelle Zeremonie der Aborigines, bei der uns Rauch in die Gesichter gepustet wurde, als Symbolischen Neuanfang und Begrüßung. Es wurde von einem Australier durchgeführt und wir wurden daran erinnert, dass wir auf Land und Grund stehen, das den Aborigines gehört. Mir kam das ganze surreal vor in Anbetracht dessen, dass ich während meines gesamten Studienaufenthalts keinen einzigen Aborigine auf dem Campus gesehen habe. Gerade für internationale Studenten ist es wichtig die Vorurteile mancher Australier nicht einfach zu übernehmen, sondern sich selbst eine Meinung darüber zu bilden und den Menschen offen zu begegnen.

Mir wurde schon an meiner Heimathochschule beteuert wie wichtig ein Auslandssemester ist und dass es dabei nicht nur um das Studieren sondern vor allem um die persönliche Weiterentwicklung geht und das Kennenlernen neuer Menschen und Kulturen. Ich kann dem nur zustimmen. Das Studium war ein wichtiger Teil, aber man gewinnt so viele persönliche Eindrücke, Erfahrungen und Freundschaften, die das Auslandssemester zusätzlich zum Studieren noch sehr viel mehr bereichern.

Ich kann ein Auslandssemester in Perth nur empfehlen. Ich hatte eine großartige Zeit, habe wertvolle Freundschaften geschlossen mit vielen verschiedenen Hintergründen und Herkünften und freue mich schon auf die nächste Reise nach Down Under.

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