Ich würde jederzeit alles wieder so machen!

Max Glockner | TU Darmstadt

Wo
The University of Newcastle

Zeitraum
2016

Was
Datenstrukturen

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderprogramm

30.04.2016

Auslandssemester an der University of Newcastle

Wallabi füttern in Australien

Von Deutschland nach Australien

Seit ich in Australien als Backpacker rumgereist bin, wollte ich unbedingt wieder zurück in dieses wunderbare Land. Leider habe ich die Gelegenheit ins Ausland zu gehen in meinem Bachelor verpasst, was ich im Nachhinein mit Sicherheit bereue. Ich bin unglaublich froh, dass ich jetzt in meinem Master mich schließlich doch motivieren konnte, hierher zurückzukommen. Aus Deutschland diese Entscheidung zu treffen ist nicht einfach. Ganz alleine ans andere Welt zu reisen kann etwas einschüchternd wirken. Ich kann aber jedem nur empfehlen diese Erfahrung zu machen, ich habe es nicht eine einzige Minute bereut. Ganz besonderer Dank geht hier an Ranke-Heinemann. Wegen stark unterschiedlichen Semesterzeiten von meiner Heimatuniversität und der University of Newcastle, hatte ich meinen Plan zunächst aufgegeben, bis ich die Trimester Kurse fand, die sich gut mit den deutschen Semesterzeiten integrieren ließen. Alles war sehr kurzfristig und ich hatte nur sehr wenig Zeit alles zu organisieren, aber nach vielen Telefonaten und E-Mails mit Ranke Heinemann und deren Hilfe konnte letztendlich alles reibungslos ablaufen. Ganz nach dem Motto „No worries“ bin ich ohne gebuchtes Hostel oder irgendeine Idee, wo ich letztendlich wohnen würde, in Sydney angekommen. Ganz nach dem Motto „No worries“ ist auch alles ohne größere Probleme gut gegangen, Australier sind einfach unglaublich freundlich.

Endlich in Newcastle, wo wohne ich

In Newcastle angekommen stellt sich natürlich die Frage, wo ich das Trimester über wohnen würde. Prinzipiell gibt es hier die Möglichkeit On-Campus oder Off-Campus zu wohnen. On-Campus Accomodation hat natürlich den Vorteil, direkt an der Uni zu wohnen und es ist vermutlich relativ leicht zu organisieren, falls man auf mehr Sicherheit aus ist. Für mich waren die Preise allerdings viel zu hoch (auch wenn teilweise Essen inklusive ist). Außerdem liegt der Hauptcampus der Uni (Callaghan) relativ weit vom Stadtzentrum und den Stränden entfernt, und das wollte ich natürlich nicht verpassen. Viele internationale Studenten die ich im Laufe des Semesters getroffen habe, wohnten in Darby Street in Strandnähe. Die Preise hier sind soweit ich weiß mit ca. 180 AUD pro Woche auch nicht sehr günstig, dafür wohnt man sehr zentral und ist unter gleichgesinnten. Zwar habe ich nicht dort gewohnt, aber ich konnte bei einigen Hauspartys mit Bier und Goon die tolle Atmosphäre genießen und hatte eine prima Zeit, auch wenn es mir ein bisschen zu viele Deutsche waren, ich bin ja schließlich in Australien. Letztendlich habe ich in Mayfield gewohnt, einem Stadtteil zwischen Callaghan und Newcastle City und bin ziemlich glücklich mit dieser Entscheidung. In unserem Haus leben ungefähr 35 Studenten, drei Viertel davon Aussies, ein paar Europäer und Asiaten. Tatsächlich sitze ich gerade während ich das schreibe vor dem Haus und bin traurig, dass ich morgen abreisen werde, diese Leute waren wie eine Familie für mich. Die besten Leute, die man sich wünschen kann, ich habe mich nie alleine gefühlt. Sei es, dass wir zusammen zum Strand gegangen sind, viel Alkohol getrunken haben, Ausflüge gemacht haben oder einfach nur zusammengesessen gelacht und geredet haben. Die Aussies haben uns Europäern Newcastle zeigen können, aber auch wir konnten ihnen viel zeigen, indem wir mit unserem Erkundungsdrang viel Neues entdecken wollten. Letztendlich war auch die Lage ziemlich optimal. In der Uni kann man sich für 50 AUD Fahrräder ausleihen, das Geld bekommt man am Ende wieder zurückerstattet, wenn man das Rad wieder abgibt. In einer halben Stunde war ich mit dem Fahrrad an der Uni, ebenso lange dauert es zu den Stränden und Newcastle CBD, wobei es ein ziemlich schöner Radweg entlang des Flusses und Hafens dorthin isst. 

Studieren an der UON

Das Studieren hier ist etwas anders als in Deutschland. Die endgültige Note hängt nicht ausschließlich von der Prüfung am Ende des Semesters ab, stattdessen hat man regelmäßige Assignments, die benotet werden und in die Note miteinfließen. Falls am Ende überhaupt eine Prüfung geschrieben wird hat diese (zumindest bei mir) nur noch ca. 50% der Note ausgemacht. Das heißt natürlich etwas mehr Aufwand während des Semesters, aber der Stoff der durchgenommen wird ist auch nicht unglaublich schwierig. Ich hatte nur drei Kurse gewählt und eigentlich immer viel Zeit für alles was ich machen wollte. Auch mit vier Kursen ist alles sicher noch gut machbar, aber man kann seine Zeit hier in Australien auch besser nutzen.

Der Campus ist zweigeteilt, in den Campus in Newcastle CBD, und den Hauptcampus in Callaghan. Alle meine Kurse waren in Callaghan, sodass ich nur hierzu wirklich etwas sagen kann. Und hier muss ich sagen, es kann eigentlich keinen australischeren Campus geben. Relativ breit gestreut sieht es aus als würde man in einem Regenwald studieren. Neben der „Bar on The Hill“ für ein paar gemütliche Bier gibt es hier auch das Shortland Building, das viele kleine Shops, Subway, eine Bäckerei oder Newsagency anbietet, sodass man prinzipiell rundum versorgt ist. Nur Raucher scheint man leider in Australien nicht so sehr zu mögen. Neben den viel zu hohen Preisen ist es auch nicht immer einfach eine der Smoking Areas zwischen seinen Kursen zu erwischen. Die Kurse waren für mein Verhältnis ziemlich klein und persönlich, was ich ganz angenehm fand. Der Professor kannte alle Namen, und durch Group Assignments in kleinen Gruppen haben sich auch recht schnell alle Studenten untereinander gekannt und neue Freundschaften geschlossen. Auch die Organisation der Uni fand ich sehr engagiert und studentenfreundlich. Hier ist es empfehlenswert alle Facebook Gruppen zu finden, da viele Exkursionen darüber verkündet werden. Es werden viele verschiedene Events angeboten. Ich konnte für nur 5 AUD einen Surfkurs inklusive Essen und Trinken machen, aber auch Partys wurden hier organisiert und ich hatte meine wohl beste und unvergessliche Halloweenparty in dieser schönen Uni. Auch die Einführungswoche ist mit Sicherheit nicht verkehrt. Da ich im Trimester bin, lief das bei mir etwas verkehrt und ich landete am Ende versehentlich in der O-Week der Business Studenten. Obwohl ich nicht diesem Fachbereich angehörte wurde ich herzlich empfangen und konnte einige neue Freunde finden, mit denen ich auch über meine gesamte Zeit hinweg immer wieder etwas unternommen habe. Die Exkursion selbst war natürlich auch klasse, bei der uns lokale Aborigines begrüßten und wir am Ende in Haifischbecken steigen durften und diese füttern konnten.

Das kleine Städtchen Newcastle

Von all den Unis die es hier gibt habe ich mich bewusst für Newcastle entschieden, weil ich kein Fan von zu großen Städten bin. Statt Sydney oder Melbourne ist es hier sehr gemütlich, Leute grüßen sich gegenseitig und man bedankt sich auch bei den Busfahrern, wenn man aussteigt. Alles in allem eine sehr freundliche Stadt, die auch tatsächlich direkt an nicht nur einem sondern mehreren schönen Stränden liegt. Mein persönlicher Lieblingsstrand ist Nobbys Beach, man sollte auf jeden Fall einmal früh aufstehen um beim Leuchtturm den Sonnenaufgang bewundern zu können. Oder einfach nur an den Stränden über den Memorial Walk entlanglaufen und Delfinen beim spielen zusehen, oder manchmal sogar springende Wale zu sehen. Durch Zufall wurden wir sogar auf den lokalen Segelclub aufmerksam und durften kostenlos mit ihnen segeln. Wer daran Interesse hat, sollte sich auch mal bei denen melden, Menschen hier sind einfach sehr freundlich.

Things To Do around Newcastle

Viel zu viel habe ich hier erlebt und gesehen, als dass ich hier alles aufschreiben kann. Aber das ist okay, jeder wird andere Leute treffen und seinen eigenen einzigartigen und trotzdem perfekten Aufenthalt gestalten. Auf jeden Fall sollte man einmal nach Nelson Bay fahren und auf den riesigen Sanddünen Sandboarding machen. Wer gerne Kängurus streicheln will kann ins Blackbutt Reserve oder einfach nach Morisette, wo wildlebende Kängurus sehr zutraulich sind und sich sogar mit Babys im Beutel füttern lassen. Lake Macquarie ist etwas südlich von Newcastle. Hier haben wir zu acht zwei Boote ausgeliehen und konnten den See erkunden und ins Wasser springen, was im Nachhinein etwas gruselig war, als wir erfuhren, dass darin weiße Haie leben. Etwas weiter Nördlich findet man Manning Valley mit einem riesigen Wasserfall und Stränden die wunderschön und trotzdem verlassen und leer sind, die Orte dort sind alle ziemlich klein. Viele Backpacker lassen die meisten Orte zwischen Byron Bay und Sydney aus, ich kann nur empfehlen, auch die diese Orte in NSW zu besuchen, wenn man weniger touristische Schätze entdecken will. Letztendlich sollte ich noch das Hunter Valley erwähnen. Jeder in Newcastle, der gerne kostenlosen Wein trinkt, sollte auch hier einige Wineries abklappern, neben der schönen Landschafft gibt es hier eigentlich überall kostenlose Weinproben. Durch die vielen Australier, die bei mir wohnten, hatten wir eigentlich immer ein Auto zur Hand, wenn wir weiter weg wollten, aber mit der Opal Card (für public transport) kann man sonntags ganz NSW für maximal 2,50 AUD bereisen, was sich natürlich für Erkundungen anbietet, in weniger als drei Stunden ist man in Sydney.

Abschließende Worte

Zwei Seiten sind definitiv zu wenig für ein Semester in Australien. Vor einem Auslandsaufenthalt Zweifel zu haben ist ganz normal, ich denke das geht den meisten so. Ich kann jedoch jedem nur empfehlen, diesen Schritt ins Unbekannte zu machen und bin mir sicher, es wird eine großartige Erfahrung. Die Zeit geht leider sowieso viel zu schnell vorbei, und es fühlt sich an als wäre ich erst vor einer Woche angekommen, gleichzeitig ist es mein zuhause, als wohnte ich schon immer hier. Mit Bafög und der Hilfe von Ranke Heinemann ist das Semester spielend einfach zu organisieren und es sollte eigentlich keine Ausreden geben. Ich würde jederzeit alles wieder so machen.

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