Wo
The University of Melbourne
Zeitraum
2015 - 2016
Was
Master of Laws
Studienprogramm
LL.M.
Förderung
IRH Förderprogramm
Nach dem Abschluss meiner ersten juristischen Prüfung in Heidelberg und dem Start meiner Promotion an der Universität Mannheim im Februar 2013 entschied ich mich, zu weiteren Forschungen, aber auch für meine persönliche Erfahrung einen einjährigen Master of Laws (LL.M.) an der University of Melbourne, Australien zu studieren. Obwohl die Wahl von Studienort und Universität mehr oder weniger Zufall waren, hätte ich es mit beidem nicht besser treffen können. Das Studienprogramm ist exzellent und fordernd, die Kommilitonen motiviert und interessant, und die Stadt mit ihrem kulinarischen und kulturellen Angebot, der Nähe zum Meer sowie dem trendigen und weltoffenen Lebensgefühl der perfekte Ort für ein Auslandsstudium. Doch beginnen wir von vorne.
Von Beginn an war die Ranke-Heinemann Webseite mein Ausgangspunkt für alle Informationen rund um das Bewerbungsverfahren und das Studienprogramm. Daneben war die Webseite der Melbourne Law School überaus hilfreich und versorgte mich mit allen nützlichen und notwendigen Informationen zum Studium. Ich begann frühzeitig, etwa eineinhalb Jahre vor Studienbeginn, mit den Vorbereitungen und glücklicherweise verlief alles reibungslos. Bei der Studienplatzbewerbung waren die freundlichen Mitarbeiter des Ranke-Heinemann Instituts eine große Hilfe, alle erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen, zu übersetzen und fristgerecht einzureichen.
Am Aufwendigsten gestaltete sich die Finanzierung des Auslandsjahres. Das LL.M. Programm der University of Melbourne ist mit rund 36.000 AUD (ca. 26.000 EUR) zwar günstiger als die vergleichbaren amerikanischen Programme, aber dennoch ein ordentlicher Brocken. Zusätzlich rechnete ich mich ca. 20.000 EUR für IELTS, Visum, Versicherungen, Reise- und Lebenshaltungskosten vor Ort für das Jahr. Insgesamt galt es also, rund 45.000 EUR zu schultern, wovon rund 12.000 EUR für die Anzahlung der Studiengebühren, Visum, Flüge, Versicherungen und den ersten Monat vor Ort einzuplanen sind. Ich hatte etwa 15.000 EUR eigene Rücklagen und wollte meinen Auslandsaufenthalt möglichst finanzieren, ohne meine Eltern zu belasten.
Ich bewarb mich für das Haniel-Stipendium der Studienstiftung, das Ranke-Heinemann Stipendium, das DAAD Stipendium sowie ein Stipendium der Universität Melbourne. Zudem beantragte ich den Kfw-Studienkredit. Die endgültige Finanzierung sicherten mir das DAAD-Stipendium und die Kfw. Damit konnte ich ca. zwei Drittel meiner Ausgaben finanzieren, den Rest schulterte ich über meine Ersparnisse.
Als die Studienplatzzusage der Universität Melbourne endlich hereinflatterte, wurde es Ernst! Meine Flüge buchte ich als open return Ticket über die Webseite Reisebine.de, um bei der Rückreise flexibel zu sein. Da ich nicht wusste, ob ich zwischendurch einen Besuch in der Heimat einlegen wollte und zu welchem Termin ich meine Rückreise antreten würde, erschien mir dies als passende Lösung.
Toll fand ich die Kooperation von Ranke-Heinemann und der Australian National Bank (ANZ), ein australisches Bankkonto bereits von Deutschland aus zu eröffnen. Damit kann man bereits vor der Ankunft Geld nach Australien überweisen. Leider kann man jedoch von diesem Konto keine Überweisungen vornehmen, bis man sich vor Ort registriert hat, sodass es nicht für die Anzahlung der Studiengebühren genutzt werden kann.
Für alle Geldtransaktionen von meinem deutschen auf australische Konten, zum Beispiel für die Anzahlung für die Studiengebühren (10.000 AUD) oder Überweisungen auf mein eigenes australisches Konto, benutzte ich den Service von Transferwise, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Es ist meines Wissens nach die günstigste Art, um Geld in verschiedenen Währungen zu transferieren, hat mir sicherlich bereits hunderte Euro gespart, ist zuverlässig und sehr einfach zu bedienen.
Von der Universität Melbourne erhielt ich einige Wochen vor Studienbeginn per E-Mail viele nützliche Hinweise und Unterstützung bei meinen Vorbereitungen. So konnte ich bereits vor Abflug meinen student account einrichten und meine Kurse für das erste Semester wählen. Außerdem bietet die Uni einen kostenlosen Flughafen Shuttle Service in Melbourne an, den ich einige Tage vor meinem Abflug buchte.
Meine Pläne, von Deutschland aus bereits eine günstige WG in Melbourne zu finden, liefen hingegen nicht so gut. Es schien, dass ohne eine Besichtigung vor Ort keine WG bereit war, mich dauerhaft aufzunehmen. Glücklicherweise fand ich für meine ersten zwei Wochen in Melbourne jedoch ein Zimmer in der WG einer Freundin eines Freundes. Diese Zeit wollte ich nutzen, um mich vor Ort nach etwas Eigenem umzusehen.
Mitte Juli war es endlich soweit: ich stieg in Frankfurt in eine Air China Maschine, und zwei Tage später am anderen Ende der Welt wieder aus! Der Airport Shuttle der Universität holte mich und drei weitere Studenten am Flughafen ab und brachte jeden von uns zu seiner neuen Bleibe. Außerdem bekamen wir ein Willkommenspaket von der Uni mit einigen Informationen und – ganz wichtig – einer Prepaid SIM-Karte mit $50 Guthaben für mobiles Internet, Telefonanrufe und SMS.
Auf dem Heimweg der erste Schock: es war 5 Uhr abends und bereits stockdunkel. Winter! Und bitter kalt war es auch! Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste: ich war von einem der wärmsten Sommer Deutschlands direkt in einen der kältesten Winter Melbournes geflogen. Das sollte ich in den nächsten Tagen noch lernen… Jedenfalls fiel ich gegen acht Uhr abends todmüde in das kuschelige, warme Bett meiner neuen Bleibe. Endlich schlafen… doch von wegen! Meine innere Uhr hielt mich wach bis 3 Uhr in der Nacht. Und so ging das für die gesamte nächste Woche… Jetlag lässt grüßen!
Viel Zeit zum Ausruhen blieb mir jedoch sowieso nicht: ich hatte eine neue Stadt zu erkunden, und noch viel dringender, eine Wohnung zu finden! Außerdem fing bereits zwei Tage später die O-Week (Orientation Week) an der Uni an. Ich verbrachte also mein erstes Wochenende damit, im Internet (gumtree und facebook) nach günstigen WG’s zu suchen und diese zu besichtigen. Das brachte mich zum ersten Mal in Kontakt mit Melbournes eigensinnigem Nahverkehrsnetz. Obwohl ich mich in großen Städten ansonsten bisher immer prima zurecht gefunden hatte, hatte ich in den ersten Tagen (ach was, Monaten!) einige Probleme, das Verkehrsnetz zu durchschauen. Hinzu kommt, dass in Bus und Tram regelmäßig keine Stationen durchgesagt oder angezeigt werden, dass viele Straßennamen mehrfach existieren und dass die Straßennummerierung manchmal mitten in der Straße wieder von vorne anfängt… Nicht einfacher wurde die Sache dadurch, dass ich aufgrund des Linksverkehrs immer wieder auf der falschen Seite auf Tram oder Bus wartete. Ich verbrachte viel Zeit damit, in den falschen Vierteln nach Adressen zu suchen, an falschen Haustüren zu klingeln, vor urplötzlich einsetzenden (und genauso abrupt endenden) Stürmen in kleine asiatische Restaurants zu flüchten, oder in die komplett falsche Richtung zu fahren. Jedoch habe ich dadurch in sehr kurzer Zeit sehr viel von der Stadt gesehen und bei den Gesprächen mit den WG-Bewohnern bereits einen ganz guten Eindruck vom Lebensgefühl in Melbourne bekommen. Glücklicherweise erhielt ich nach einigen Tagen die Zusage meiner Traum-WG in North Carlton, nur 2km von der Universität entfernt.
Die O-Week (Orientation Week) der Melbourne Law School begann gleich in der ersten Woche nach meiner Ankunft. Fünf Tage lang wurden wir in einem kurzweiligen Programm von sehr motivierten und gut gelaunten Mitarbeitern und Professoren über alles Wissenswerte rund um das Studium und die ersten Schritte in der Stadt informiert, inklusive Stadtführung und Abendprogramm. Die O-Week ist speziell für die internationalen Studierenden des LL.M. Programms und bietet eine gute Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen. Insgesamt kann ich eine Teilnahme sehr empfehlen. Es handelt sich allerdings um einen recht straffen Zeitplan – Zeit für anderes (wie beispielsweise Wohnungssuche, Eröffnung eines Bankkontos etc) bleibt kaum. Ich würde daher empfehlen, etwa eine Woche vor dem Start der O-Week bereits anzureisen, um genügend Zeit für alles andere zu haben.
Die Law School der Universität Melbourne genießt international einen sehr guten Ruf. Was mich an dem Studienprogramm besonders überzeugt, ist die enorme Kursvielfalt und damit einhergehende Flexibilität bei der Studiengestaltung sowie die Tatsache, dass die Kurse gemeinsam mit den australischen Studenten besucht werden. Ich empfand das Niveau durchwegs als sehr hoch und fordernd.
2015 bot die Law School 175 verschiedene Kurse für den LL.M. an. Die meisten Veranstaltungen wurden geblockt unterrichtet: fünf Tage am Stück Vorlesung von morgens bis abends. Einige Wochen vor Beginn des Kurses wurden die Vorlesungsmaterialien ausgegeben, die für die Veranstaltung vorzubereiten sind. Dabei handelte es sich in der Regel um einen Ordner mit 300-1200 DIN A4 Seiten (mit der Tendenz zu 1200). Für jeden Kurs gibt es eine Abschlussprüfung, in der Regel entweder eine Hausarbeit (10.000 Wörter) oder ein Take-Home-Exam (4.000 bis 7.000 Wörter) an einem Wochenende einige Wochen nach Ende des Kurses. Die Arbeitsbelastung hat mich überrascht – das LL.M. Studium hatte ich mir weniger arbeitsintensiv vorgestellt. Zudem benötigte das Arbeiten auf Englisch deutlich mehr Zeit, als ich es von meinem deutschen Studium und Arbeiten gewohnt war. Meine ersten vier Kurse im ersten Semester lagen außerdem relativ dicht beieinander – alle vier Kurse waren im August und September, und der erste Kurs fing bereits zwei Wochen nach meiner Ankunft an. Viel Zeit zum Vorbereiten der Kursmaterialien blieb mir daher nicht. Auf der anderen Seite hatte ich dadurch meine letzte Prüfung relativ früh im Semester und konnte bereits Mitte November in die Semesterferien starten. Für das folgende Semester wählte ich meine Kurse sorgfältiger und achtete darauf, genügend Zeit zum Vorbereiten der Kursmaterialien und zum Schreiben der Hausarbeiten zu haben.
Die Kurse selbst empfand ich als sehr lehrreich. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Studenten beschränkt, und viele Professoren nutzen die kleine Gruppengröße, um ihre Kurse interaktiv zu gestalten. Ich empfehle sehr, die Veranstaltungen vorzubereiten, um den größten Nutzen aus den Diskussionen und den Vorlesungen zu ziehen. Hinzu kommt, dass viele der lehrenden Professoren aus der ganzen Welt kommen und nur während der Kurse vor Ort sind.
Beeindruckt hat mich auch die Ausstattung der Law School, insbesondere im Vergleich zu meiner Heimatuni Heidelberg. Das Law School Gebäude ist ein relativ neues Gebäude, (leider) etwas abseits des Haupt-Campus, und bietet fantastische Ausblicke auf die Stadt. Im sechsten Stock befinden sich die Unterrichtsräume für die Masterstudenten sowie eine Lounge mit gemütlichen Sesseln, Tee und Keksen. Auf das Gebäude verteilt finden sich viele große, helle Studierecken, die mit Tischen, aber auch Sofas und Kissen ausgestattet sind. Überall gibt es Wasserspender (auch für heißes Wasser) und Mikrowellen, um sein eigenes Essen aufzuwärmen. Vor dem Gebäude ist ein kleiner Kaffeestand mit gutem Kaffee, leckeren Smoothies sowie exzellenten Backwaren, Sandwiches und Salaten.
Ein ganz neues Lebensgefühl war es für mich, dass man Taschen, Getränke (Kaffee!!) und Essen mit in die Bibliothek nehmen durfte, und dass in der Bibliothek tatsächlich Kissen auf den Tischen lagen, für das kleine Nickerchen zwischendurch. Außerdem war es durch die großen Fensterfronten wunderbar hell, und dank Klimaanlage auch im Sommer immer angenehm.
Die Law School bietet allerhand Unterstützung für das Studium an. Besonders hervor stechen die Angebote des Legal Academic Skills Centres. Es bietet nicht nur Workshops zum akademischen Schreiben und Recherchieren, sondern auch sehr profunde und individuelle Hilfe beim Strukturieren und Schreiben der Hausarbeiten an. Daneben gibt es von der Universität Melbourne zahlreiche weitere Angebote, beispielsweise zum Umgang mit Stress und zur Selbstmotivation. Nicht zuletzt ist Riley zu erwähnen, unser „Juris Dogtor“, ein riesiger schwarzer Pudel, der einmal wöchentlich zum Knuddeln und Spielen in die law school kommt.
Der Campus der Uni Melbourne liegt mitten in der Stadt und bietet ein vielfältiges Angebot für seine Studenten. Auf dem Campus selbst ist immer etwas los – von kostenlosen Frühstücks- und BBQ Angeboten über den wöchentlichen Farmer’s Market gibt es stets tolle Angebote. Ein eigener Frisör, zahllose Restaurants, Bankautomaten und sogar ein Reisebüro runden das Programm ab.
Es gibt für fast alle Interessen einen Club oder eine Society – egal ob Sport, Ehrenamt, Kultur, Sprache oder Schokolade; es gibt sogar einen Wine Club, der Fahrten zu nahegelegenen Weingütern anbietet. Ich habe mich bereits vor meiner Abreise beim Squash Club angemeldet und bin direkt in meiner ersten Woche zum Training aufgetaucht. Ich wurde direkt in ein Team aufgenommen und habe vier Wochen später bereits mein erstes Spiel für die Universität Melbourne bestritten. Insbesondere das Sport-Angebot ist überaus vielfältig. Leider sind die allgemeinen Unisport-Programme im Vergleich zu deutschen Universitäten deutlich teurer.
Melbourne ist eine tolle Stadt zum Leben. Nicht umsonst steht sie immer wieder an der Spitze der Rankings zur lebenswertesten Stadt. Das Lebensgefühl ist sehr offen, hip und tolerant und erinnert mich an Berlin. Es gibt eine ausgeprägte Restaurant-, Pub- und Café-Szene ebenso wie unzählige Parks und andere nette Ecken zum Verweilen. Zudem ist Melbourne eine der besten Städte für Street-Art, insbesondere im CBD (Central Business District) und in den nördlichen Suburbs gibt es an den Hausfassaden beeindruckende Graffiti-Kunstwerke zu bestaunen. Während meines Aufenthalts hatte die Hipster-Welle die Stadt fest im Griff. Insbesondere in Fitzroy und Brunswick, aber auch in CBD und anderen Stadtteilen konnte diese Subkultur überall beobachtet werden. Ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig war für mich allerdings, dass Banken, Cafés und Shops in Melbourne vergleichsweise früh schließen – nämlich zwischen vier und fünf Uhr nachmittags. Teilweise glich es einer Challenge, nach 17 Uhr einen Kaffee zu bekommen.
Ein besonderes Phänomen in Melbourne, über das häufig gelästert wird, ist sicherlich das Wetter. Das Wetter in Melbourne ist bekannt für seine Wechselhaftigkeit. Vier Jahreszeiten an einem Tag? Kein Problem. Temperaturstürze von 15 Grad an einem Tag? Standard. „If you don’t like the weather – wait 10 Minutes. If you like it – wait 5“ – das ist einer der Sprüche, den man überall hört. Mir selbst gefiel das Melbourne-Wetter jedoch prima. Es wird nie langweilig und nach einem Regenschauer folgt garantiert sehr bald wieder Sonnenschein! Außerdem ist es nach zwei Tagen mit 39 Grad doch auch nett, wenn ein Tag mit moderaten 20 Grad folgt, bevor es wieder auf 28 steigt.
Neben dem fantastischen kulinarischen Angebot (und dem lokalen Stolz für den besten Kaffee der Welt) ist Melbourne eindeutig eine sportliche Stadt. Cricket, Melbourne Cup (Pferderennen), AFL (Australien Football League), Australian Open (Tennis), Formel 1 – viele Großevents finden hier statt. Für das Finale der AFL und den Melbourne Cup gibt es in Melbourne sogar einen eigenen Feiertag.
Wohnen in Melbourne ist relativ teuer. Ein Zimmer in einer WG im Umkreis von ca. 40 Tramminuten zur Law School kostet etwa 800 AUD im Monat (ca. 550 EUR). Einige meiner Studienkollegen konnten durch viel Glück ein günstiges Zimmer in größeren WGs erhaschen. Von einer Freundin weiß ich, dass sie weniger als 300 AUD im Monat bezahlt. Das dürfte aber die absolute Ausnahme sein. Im Durchschnitt dürften die meisten meiner Studienkollegen um die 1000 AUD im Monat gezahlt haben.
Student housing in einem der Colleges der Uni Melbourne ist nicht mit einem Studentenwohnheim vergleichbar, sondern deutlich teurer als das Leben in einer WG. Zudem ermöglicht das WG-Leben, sich wie ein echter Melbourner zu fühlen. Während CBD, Southbank und die Docklands eher schicke und teurere Wohnungen boten, waren Fitzroy, Carlton, Brunswick sowie Nord und West Melbourne bezahlbar, hip und relativ nahe zur Uni. Noch trendiger und günstiger, dafür aber etwas weiter entfernt ist Abbotsford. Zur Wohnungssucher empfiehlt es sich, sich auf gumtree umzusehen und die diversen Facebook-Gruppen zu durchforsten. Unbedingt genug Zeit zwischen den Besichtigungen einplanen – in der Regel mindestens zwei Stunden, da die Wege weit sind und Besichtigungen über eine Stunde dauern können. Generell ist zu sagen, dass Mitbewohner in Melbourne äußerst kurzfristig gesucht werden – daher macht es wenig Sinn, bereits Wochen im Voraus nach einer Bleibe zu suchen. Ich würde empfehlen, sich einen ersten Standort vor Ort zu suchen, möglichst zentral, zB. in einem Hostel oder über Airbnb, und dann vor Ort nach einer passenden WG zu suchen.
Die Lebenshaltungskosten in Melbourne sind im Vergleich zu Deutschland (in meinem Fall Heidelberg) etwas höher. Insbesondere Wohnen, aber auch öffentlicher Nahverkehr und vor allem Alkohol sind wesentlich teurer als in Deutschland. Im Durchschnitt habe ich ca. 1500 Euro im Monat ausgegeben. Zusätzliche Kosten entstehen natürlich, wenn man in Australien verreisen möchte.
Meine Erfahrungen in Australien, insbesondere in Melbourne, waren herausragend. Im Vergleich zu anderen australischen Städten kam mir Melbourne sehr europäisch vor – ich fühlte mich häufig, als wäre ich in einem Europa 2.0, das mit besonders glücklichen Menschen bevölkert ist. Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen in dieser Stadt die kleinen Dinge im Leben besonders wertschätzen und das Leben genießen.
Das Studium an der Universität Melbourne gefiel mir aufgrund der modernen Ausstattung, der enormen Flexibilität bei der Studiengestaltung und den motivierten Professoren und Studenten sehr gut. Australien ist ein faszinierender und riesiger Kontinent voller Überraschungen und voll von freundlichen und interessanten Menschen. Ich würde jedem ein LL.M. Studium an der University of Melbourne empfehlen!