Nach dem 2. Staatsexamen ab nach Australien!

Angelika Koller | Jura Studentin

Wo
The University of Sydney

Zeitraum
2015 - 2016

Was
Master Jura

Studienprogramm
Master of Laws (LL.M.)

Förderung
IRH - Studienbeihilfe

15.07.2016

Master of Laws an der University of Sydney

Sydney Opernhaus

Entscheidung für ein Auslandsstudium

Nachdem ich während meines Studiums die Möglichkeit eines Auslandssemesters nicht genutzt hatte, habe ich mich nach dem zweiten Staatsexamen dazu entschlossen, mich für den Master of Laws zu bewerben. Bei der Umsetzung des Traums eines Studiums am anderen Ende der Welt war das Institut Ranke-Heinemann eine große Unterstützung. Die freundlichen Mitarbeiter waren stets als Ansprechpartner vor Ort, per Telefon oder Mail erreichbar und beantworteten Fragen zum Bewerbungsprozess, gaben Infomaterial zu den verschiedenen Universitäten aus und nahmen die Dokumente in Vertretung der Universitäten entgegen. Dieses Verfahren hat den Bewerbungsprozess erheblich vereinfacht.

Wenige Wochen nachdem die Unterlagen abgesendet waren, gingen bereits die ersten Zusagen der Universitäten ein. Ich entschied mich, nach einigem Überlegen, für ein Studium an der University of Sydney, da diese auf der einen Seite ein umfangreiches Kursprogramm anbietet und auf der anderen Seite als Stadt für die Lebensqualität bekannt ist.

Vorbereitung der Reise

Nachdem der Studienplatz mit der Überweisung der Studiengebühren angenomen war und die Universität dies bestätigt hatte, dauerte die Beantragung des Visums online nur wenige Stunden. Die australische Krankenversicherung wird zudem ebenfalls von der Universität organisiert. Auch die Einschreibung und Wahl der Kurse war online bereits von Deutschland aus möglich. Auch kann ich nur empfehlen, ein australisches Konto bei der ANZ-Bank bereits von daheim zu eröffnen. Nach der Ankunft muss dann nur innerhalb der ersten Wochen in Australien die Eröffnung persönlich bestätigt werden. Die Kontoführung ist für Studenten dabei kostenlos und man kann schon vor der Abreise Geld transferieren.

Bezüglich der Wohnungssuche habe ich mich dafür entschieden, mich für einen Platz im Wohnheim der Universität zu bewerben. Obwohl die Preise etwas teurer sind als ein WG-Zimmer in den benachbarten Stadtteilen Glebe oder Newtown, kann ich dies nur empfehlen, da damit die umständliche und zeitaufwendige Wohnungssuche vor Ort entfällt und man sofort nach der Ankunft viele neue Kontakte knüpfen kann. Ich habe hier viele Freundschaften geschlossen und es war eine einzigartige Gelegenheit, nicht nur Australien sondern auch andere Kulturen zu erleben. Das Wohnheim veranstaltete neben akademischen Veranstaltungen auch oft sonstige Aktivitäten, wie Ausflüge in der Umgebung oder Barbeques, was einen guten Ausgleich zum Studium brachte.

Ankunft in Sydney

Mit Jetlag erreichte ich Sydney etwa eine Woche vor Beginn des Semesters. Am folgenden Tag begann bereits die sogenannte O-Week mit Orientierungsveranstaltungen der Fakultät und der Universität allgemein. Mit geführten Rundgängen erkundete man die Universität und die Bibliotheken und konnte sich so gut in das neue Umfeld einfinden und gleichzeitig Kommilitonen kennenlernen. Bevor die Vorlesungen dann offiziell starteten, konnte ich noch etwas die Stadt und die umliegenden Strände erkunden.

Studium an der Universität

Ich habe mich dafür entschieden, den allgemeinen Master of Laws (Master of Coursework) zu belegen, da dies ermöglicht, aus dem gesamten Angebot der Universität von ungefähr 160 Kursen, sein eigenes Programm zusammenzustellen. Pro Semester muss man dabei 4 Kurse wählen, ist dabei aber nicht auf ein spezielles Fachgebiet festgelegt. Die Kurse werden entweder im soganannten "intensive mode", also kompakt in vier Tagen jeweils ganztags, oder wöchentlich über das Semester verteilt angeboten. Neben Essays und Examen beinhalten die Noten hier oft auch Mitarbeit, Präsentationen oder "Take-Home Exams". Da gerade die Essays und Vorbereitung von Präsentationen unter Umständen sehr zeitaufwendig sein können, sollte man bereits zu Semesterbeginn auf die Zeitplanung achten.
Die Kurse selbst waren im Gegensatz zu meiner Universität in Deutschland eher im Seminarstil und in kleinen Gruppen mit zum Teil unter 10 Personen, was eine persönliche und intensive Betreuung durch die Professoren und ausführliche Diskussionen ermöglichte. Oft waren die Dozenten Spezialisten aus der Praxis und konnten damit interessante Einblicke vermitteln. Da die Bibliothek gut ausgestattet war, war es zudem nicht nötig, alle Bücher selbst zu kaufen.

Zusätzlich zum Kursprogramm bietet die Universität zudem über das Learning Center kostenlos verschiedene Einführungskurse zu den Anforderungen an Essays, Literaturrecherche oder der Vorbereitung von Präsentationen an, die hilfreich sind, um sich über die speziellen Anforderungen zu informieren. Man sollte sich hier aber frühzeitig anmelden, da die Kurse in der Regel schnell ausgebucht sind.

Leben in Sydney

Eine der wenigen negativen Seiten des Lebens in Sydney sind die hohen Kosten, die man neben den Studiengebühren für den Lebensunterhalt aufbringen muss. Mit der "Access Card", die man an der Universität erwerben kann, kann man jedoch in den Shops und Restaurants auf dem Campus Vergünstungen bekommen und auch unter anderem günstigere Kinokarten kaufen. Zudem besteht damit die Möglichkeit, den verschiedensten Universitätsclubs beizutreten, wie zum Beispiel Sportvereinigungen, Debattierclubs oder auch exotischen Clubs, wie der Chocolate Society. Sehr empfehlenswert sind zudem die von Studenten veranstalteten Comedy- und Theateraufführungen in der Mitte des Semesters.

Außerhalb der Universität bietet Sydney mit der Oper, Musicals und Museen zahlreiche kulturelle Aktivitäten. Auf den wöchentlichen Märkten in den verschiedenen Stadtvierteln kann man am Wochenende nach Souvenirs Ausschau halten. Sobald das Wetter ab September sommerlicher wird, hat man die Wahl zwischen den Stadtstränden von Bondi bis Maroubra einerseits und Wanderungen in den Blue Mountains oder dem Royal National Park. Obwohl man als Masterstudent oft keine Concessioncard für den öffentlichen Nahverkehr bekommt, lohnt sich die Anschaffung einer Opal-Card, da man so nach acht wöchentlichen Fahrten bis zum Beginn der nächsten Woche kostenlos reisen kann.

Fazit

Ich kann einen Studienaufenthalt an der University of Sydney insgesamt daher uneingeschränkt weiterempfehlen. Neben der Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten konnte ich einen Einblick in eine andere Kultur gewinnen und habe viele interessante Erfahrungen gesammelt.

Mehr Eindrücke?

Lesen Sie auch unsere anderen Erfahrungsberichte.

Kontakt aufnehmen Kontakt aufnehmen