Zeitraum
2016
Was
Wirtschaftsingenieurwesen
Studienprogramm
Auslandssemester
Förderung
IRH Förderprogramm
Meine erste Erfahrung in Australien war durchweg positiv. Aufgrund meines stressigen Zeitplans in Deutschland mit Klausuren kurz bevor der Abreise, habe ich es verpasst den Shuttle-Bus von Brisbane zur Gold Coast zu buchen. Ich habe dort allerdings einige Personen ein Griffith Schild hochhalten sehen und diese dann einfach gefragt ob noch ein Platz im Shuttle frei ist. Diese waren sehr hilfsbereit und es war auch noch ein Platz frei. Des Weiteren war mein Beginn an der Universität auch von Freundlichkeit geprägt, ich hatte mich noch nicht in die Kurse eingeschrieben, wobei mir Mitarbeiter gerne weitergeholfen haben.
Von Deutschland aus habe ich mich für eine On-Campus Unterkunft beworben und dort auch ein Zimmer zugesagt bekommen. Meistens werden dort 5er WGs angeboten. Ich lebte dort zuerst mit 3 Amerikanern und einem Australier zusammen, bevor ich das Apartment wechselte und dort auch nur mit international studierenden zusammen wohnte. Die erste Erfahrung war für mich schockierend, wir waren alle in dem Wohnzimmer zusammen, ich war der einzige nicht Muttersprachler und es war für mich zunächst ziemlich schwierig den Gesprächen zu folgen, dies wurde allerdings immer einfacher und besser nach einigen Tagen als ich mich in die Sprache eingefunden habe. Die Unterkunft am Campus an sich ist sehr teuer und in meinen Augen kaum gerechtfertigt, es beinhaltet weder Wifi noch andere Hilfen. Dennoch habe ich es genossen im Campus Village zu leben, denn dort knüpft man sehr schnell viele Kontakte von dem ganzen Globus. Zudem wird das zusammenleben dort gefördert indem oft Aktionen wie Free-Food, Pool-Games und Ausflüge angeboten werden.
Anfangs muss man sagen, dass Australien sicherlich teurer als Deutschland ist, womit man allerdings auch rechnet. Es gibt öfters auch Angebote und specials vorallem für Studenten. Des Weiteren bin ich zum Obst und Gemüse Kauf oft nach Harbour Town gefahren wo es gröβere Mengen für wenig Geld zu erwerben gab, hierfür habe ich meist mindestens einen Freund mitgenommen. Die Restaurants sind an der Gold Coast etwas teurer allerdings hat Waxys beispielsweise das $3 Steak, was am Sonntag und Montag angeboten wird.
Weiterhin habe ich mir eine Australische Sim-Karte von Optus erworben um auch mit meinen neu gewonnenen Freunden in Kontakt stehen zu können und mich spontan zu verabreden. Dies kostete mich $30 im Monat.
Vor allem die Wohnungskosten, die hier wöchentlich ausgewiesen werden, schrecken meist ab, wie oben erwähnt kann ich das Village für ein Semester um Leute kennen zu lernen empfehlen, dennoch gibt es auch shared-appartments in anderen Stadtteilen die wesentlich günstiger sind.
Im Nachtleben hat man es als Student hier ziemlich gut, in der O-Week werden oft VIP-Cards verteilt, die in den groβen Clubs in Surfers meist freien Eintritt versprechen und auch einige Specials wie Frauen trinken umsonst oder $2 Corona anbieten.
Der Transport an der Gold Coast ist relativ gut ausgebaut. Auf der Hauptstrecke fährt eine Tram alle 10 Minuten, die Studenten ca. $1.50 kostet um von der Uni nach Surfers zu kommen, weiterhin fahren Busse bis nach Coolangatta und zum Airport.
Von den Angeboten hier an der Griffith war ich überwältigt. Es wird von Einzelstunden von Lehrern für international studierende, über das Griffith Mates Programm, was ich nur empfehlen kann, bis hin zu genügend freien PCs und Leih-Laptops alles Angeboten. Des Weiteren gibt es eine vielfältige Auswahl an Social und Sport – Clubs.
Die Kurse waren bisher nicht mit meiner Heimuniversität zu vergleichen. Hier wurde mehr auf das kontinuierliche lernen Wert gelegt, indem man teilweise wöchentlich Berichte, Aufgaben oder ein Essay pro Kurs abgeben musste die mit Prozenten der Endnote bewertet wurden. Zudem wird jede Vorlesung mit entweder einem Tutorium, Workshop oder Laborarbeit begleitet. Diese wurden in kleinere Gruppen eingeteilt, um Diskussionen und Gruppenarbeiten zu gewährleisten.
Weiterhin wird hier an der Universität nahezu komplett auf Papier verzichtet, jeder Kurs wird online angeboten, man kann zudem auch jede Vorlesung online mit Lecture Capture öfters anhören und auch alle Skripte und Arbeitsblätter sowie die Aufgaben für Assignments werden online veröffentlicht.
Das Essen am Campus ist ziemlich teuer, weshalb ich nur empfehlen kann sein eigenes mitzubringen. Es besteht ebenso die Möglichkeit es hier an freien Mikrowellen aufzuwärmen.
Die Gold Coast ist ein perfekter Ort zum Reisen. Neben den traumhaften Stränden, wobei der in Burleigh mein Favorit ist, ist es nicht weit bis ins mit atemberaubenden Wasserfällen und grossartigen Wanderwegen durch Nationalparks. Innerhalb einer Autostunde ist man auch in Byron Bay und Brisbane. Weiterhin hat man zwei ziemlich populäre Airports zur Wahl um einen Flug zu nehmen, neben den in Brisbane kann man auch von der Gold Coast selbst fliegen. Alle weiteren Erfahrungen muss jeder für sich selbst machen.
Insgesamt würde ich sofort wieder ein Semester an der Griffith University machen. Es war ein riesiger Schritt für mich, dennoch sind die Sorgen, die man am Anfang sicherlich hatte, kleiner als man denkt. Alle hier sind super aufgeschlossen und hilfsbereit und haben meine Reise zu einem groβen Abenteuer gemacht.