Die Forscher von morgen: Promotion und forschungsorientierte Master Down Under

Tagelang im Labor experimentieren oder in der Unibiliothek recherchieren, altbekannte Theorien auf den Kopf stellen und neue innovative Konzepte entwerfen – manche Studierenden können sich nichts Besseres vorstellen und träumen von einer wissenschaftlichen Karriere. Vielleicht haben ja auch Sie schon das ein oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt, nach dem Studium zu promovieren? Oder vielleicht lieber erstmal einen forschungsorientierten Master machen?

PhD Down Under

Nicht nur wunderschöne Landschaften locken zur Promotion nach Down Under

So manchen Nachwuchswissenschaftler zieht es für die Forschung in die Ferne – nach Australien oder Neuseeland. Die Aussicht unter der Woche zu forschen und das Wochenende dann mit Wandern, Surfen oder mit Freunden beim „Aussie BBQ" zu verbringen, spielt dabei sicherlich eine wichtige Rolle. Doch es gibt auch viele praktische Gründe, die Australien und Neuseeland für deutschsprachige Nachwuchswissenschaftler attraktiv machen. Studienabschlüsse von Down Under sind international anerkannt und gefragt. Die hohen wissenschaftlichen Standards, die gute Betreuung vor Ort und die Perspektive, sich allein auf die Forschung konzentrieren zu können, ziehen immer mehr Studierende für ihren Forschungsabschluss nach Australien und Neuseeland.   

So ging es Katrin Gerber, die an der University of Melbourne einen Doktor im Bereich der Klinischen Psychologie gemacht hat. Gegen Ende ihres Studiums an der Universität Potsdam hatte sie sich zunächst nach geeigneten Doktorandenstellen in Deutschland umgeschaut. „Ich habe bei vielen Kollegen gesehen, dass es nicht einfach ist, Zeit für die eigene Forschung zu finden, wenn man nebenbei mit einer halben Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter seinen Lebensunterhalt bestreiten muss." Häufig werde man nur für 20 Stunden bezahlt, obwohl man fast Vollzeit mit Lehre und anderen Projekten beschäftigt sei: „Da bleibt einfach kaum Zeit für die eigene Promotion."  

Fast schon hätte sie sich ihrem Schicksal gefügt, doch dann berichteten ihr ein paar Freund aus erster Hand, dass die Promotion in Australien ganz anders geregelt sei und dass Qualität und Service um einiges besser wären. Nachdem ihr ein deutscher Freund aus Sydney erzählte, dass es auch noch möglich sei an Studienplätze mit Stipendium zu kommen, war ihr Fernweh endgültig geweckt: „Ich war während meines Studiums schon für ein Jahr in den USA und nun dachte ich, schaue ich mir mal die andere Seite der Erde an." An vielen Universitäten Down Under werden Stipendien speziell für ausländische Studierende und Doktoranden ausgeschrieben.   

Als Promotionsstudium studierte Katrin Gerber im Doctor of Philosophy - kurz PhD - Programm. Der in englischsprachigen Ländern geläufige Titel ist nicht wörtlich zu verstehen, denn er wird nicht nur an Geisteswissenschaftler, sondern an Promovierende (fast) aller Disziplinen verliehen.    Friederike Teige machte ihren PhD in Neuseeland im Bereich der angewandten Sprachwissenschaften. Eigentlich wollte sie in den USA promovieren, da sie hier bereits ihren Masterabschluss gemacht hatte. Sie entschied sich dann aber für die Victoria University of Wellington, weil diese in ihrem Themenbereich, dem „Vokabellernen im Fremdsprachenunterricht", besonders forschungsstark war. Außerdem sei Neuseeland auch das Land „von dem wohl viele Deutsche träumen".   

Sogenannte „Research Master Degrees" sind ein guter Einstieg für Studierende, die sich noch nicht sicher sind, ob eine Promotion etwas für sei ist und für Studierende, die vielleicht auch die Zugangsvoraussetzungen noch nicht erfüllen. Die forschungsintensiven Masterstudiengänge laufen nicht immer unter diesem Namen, sondern sind an manchen Hochschulen zum Beispiel auch als „Master of Philosophy" bekannt. Im Gegensatz zum „Master by coursework" wird von Studierenden eines „Master by research" erwartet, dass sie eine Masterarbeit schreiben.   

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