Lake Hillier - ein pinkes Phänomen und Rätsel der Natur

Ein pinker See in Australien

Ein pinker See - kein Chemieunfall sondern einzigartiges Naturwunder

Wer jemals in den Genuss kommen sollte, einen Rundflug über das Recherche-Archipel im Süden Australiens machen zu können, dem tut sich ein surreal anmutendes Bild auf, das man so schnell nicht mehr vergessen wird. Auf der größten Insel des Archipels, Middle Island, nur wenige Kilometer von der Stadt Esperance im Bundesstaat Western Australia entfernt, erstrahlt ein kleiner Salzsee in einem leuchtenden Pink, welches so intensiv ist, dass es selbst auf Satellitenaufnahmen deutlich zu erkennen ist. Umgeben vom türkisfarbenen Meer und einem weißen Sandstrand ist der knallige Farbtupfer eine wahre Augenweide und lädt zum Entdecken ein. Dies ist jedoch nur vom Flugzeug aus möglich, da die Insel unter Naturschutz steht und somit nicht betreten werden darf.

Zwar gibt es weltweit mehrere Seen mit einer rosafarbenen bis pinken Färbung, aber die ist je nach Temperatur und Lichtverhältnissen mal blasser und mal stärker. Der Lake Hillier ist in dieser Hinsicht einzigartig: Sein Wasser erstrahlt zu jeder Jahreszeit in einem unglaublichen Barbie-Pink. Sogar dann, wenn das Wasser in ein Gefäß umgefüllt wird. Der See wurde deshalb von Australien zum Weltnaturwunder erklärt.

Das pinke Phänomen war Forschern auf der ganzen Welt lange Zeit ein Rätsel. Heute geht man davon aus, dass eine bestimmte Nährstoffkonzentration aus organischen und anorganischen Stoffen sowie die Kombination aus der Alge Dunaliella salina und des Bakteriums Halobacterium für die Färbung verantwortlich sind. Halobakterien sind von Natur aus pink und wachsen hauptsächlich dort, wo hohe Salzkonzentrationen zu finden sind.

 Der See wurde 1802 vom britischen Forschungsreisenden Matthew Flinders entdeckt. Flinders soll den See nach William Hillier benannt haben, einem Crewmitglied der HMS Investigator - dem ersten Schiff, das Australien komplett umrundete. Wer sich heute auf Flinders‘ Spuren begeben und das pinke Naturwunder mit eigenen Augen sehen möchte, sollte einen scenic flight vom kleinen Flughafen in Esperance buchen und sich dann auf seine ganz eigene Expedition aufmachen.

Apropos Flinders – die nach dem Forschungsreisenden benannte innovative Universität in Adelaide hat sich u.a. im Bereich Wasserwirtschaft, Ozean und Klima sowie Ökosysteme einen Namen gemacht.

 

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