Gentherapie könnte schwere Allergien ausschalten

Mit einer neuen Therapie könnte eine einzige Behandlung lebenslangen Schutz vor schweren Allergien wie Asthma gewähren.

Forscher am University of Queensland Diamantina Institute

Dem Team, geleitet von Associate Professor Ray Steptoe am University of Queensland Diamantina Institute, ist es gelungen, die Immunabwehr von Tieren auszuschalten, welche für allergische Reaktionen verantwortlich ist. 

„Die Symptome bei einer Allergie oder dem Auftreten von Asthma werden von Immunzellen ausgelöst, die mit dem Protein im Allergen reagieren", erklärt Professor Steptoe. „Die Schwierigkeit bei Asthma und Allergien ist, dass die Immunzellen, sogenannte T-Zellen, eine Form von immunem Gedächtnis entwickeln und daher resistent gegen Behandlungen sind. Nun ist es uns aber gelungen, das Gedächtnis der T-Zellen in Tieren mithilfe einer Gentherapie zu löschen, sodass es desensibilisiert wird und das Protein toleriert. Unsere Studie wurde mit einem Asthma Allergen durchgeführt, aber diese Methode könnte auch für verschiedene Allergien wie die auf Erdnüsse, Bienengift oder Schalentiere angewendet werden."

Als nächsten Schritt müssten die Erkenntnisse weiteren präklinischen Untersuchungen unterzogen werden, um die Ergebnisse im Labor auch in menschlichen Zellen zu replizieren. „Hierfür verwenden wir Blutstammzellen, injizieren ein Gen, welches das Allergen Protein reguliert, und setzen es dem Empfänger ein. Die veränderten Zellen produzieren neue Blutzellen, welche das Protein exprimieren und sich auf spezifische Immunzellen konzentrieren, wodurch sie die allergische Reaktion ausschalten", sagt Dr Steptoe.

Das eigentliche Ziel sei eine Gentherapie mit nur einer Injektion als Ersatz für Therapien mit kurzer Laufzeit, die Allergiesymptome bisher mit unterschiedlicher Effektivität behandelt haben. „ Noch sind wir nicht an dem Punkt angelangt, an dem es so einfach ist wie eine Grippeimpfung, deswegen arbeiten wir daran, die Behandlung einfacher und sicherer zu machen, damit sie für eine große Anzahl an verschieden betroffenen Patienten verwendet werden kann. Momentan konzentrieren wir uns als Zielbevölkerung auf die Personen, die entweder an schweren Asthma oder an potentiell tödlichen Lebensmittelallergien leiden", so Dr Steptoe.

Seine Forschung wurde von der Asthma Foundation und dem National Health and Medical Research Council finanziell gefördert. Der Vorstandsvorsitzende der Asthma Foundation, Dr Peter Anderson, erklärt, dass mehr als zwei Millionen Australier an Asthma leiden, und dass aktuelle Statistiken zeigen, dass mehr als die Hälfte dieser regelmäßig Symptome der Krankheit erfahren. „Obwohl es effektive Behandlungen für die Mehrheit gibt, werden die Patienten mit einer Vielzahl an Hindernissen und Herausforderungen in ihrem Selbstmanagement konfrontiert", so Dr Anderson. "Die Stiftung begrüßt die Ergebnisse dieser Forschung und hofft, dass eines Tages eine einmalige Behandlung verfügbar sein wird, die das Potential hat, jegliche Symptome von Asthma in gefährdeten Patienten auszuschalten."Die Studie wurde im JCI Insight Journal veröffentlicht. 

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