So viele landschaftliche Gegensätze auf so kleinem Raum

Kathrin Wiemken-Pippig | Studentin an der Hochschule Bremen

Was
International Tourism Management

Studienprogramm
Auslandssemester

Förderung
IRH Förderprogramm

31.12.2015

Auslandssemester an der AUT

Leuchtturm in Neuseeland

Mein Auslandssemester habe ich an der Auckland University of Technology (AUT) in Neuseeland verbracht. Ich habe hier „International Tourism Management“ im Undergraduate Programme studiert.

Die Hilfe durch das Ranke-Heinemann Institut im Vorfeld der Reise war für mich eine große Erleichterung, da es den Kontakt mit der Gastuniversität und die Bürokratie um einiges vereinfacht hat.

Die AUT ist die jüngste Universität Neuseelands und befindet sich, wie der Name schon sagt, in Auckland, der mit ca. 1,3 Millionen Einwohnern größten Stadt Neuseelands. Ein Großteil der Studierenden sind internationale Studenten, vorwiegend aus dem asiatischen Raum. Die Universität bietet ein breites Spektrum von Studienangeboten in den Bereichen „Business and Law“, „Culture and Society“, „Design and Creative Technologies“, „Health and Environmental Sciences“ und „Te Ara Poutama – Maori and Indigenous Development“.
Die Fakultät für Culture and Society, in der der Studiengang „International Tourism Management“ angesiedelt ist, befindet sich auf dem Haupt-Campus direkt in der Innenstadt. Von hier aus ist einfach alles super einfach zu erreichen, nicht nur alle universitären Einrichtungen und alles für das tägliche Leben Notwendige, sondern besonders auch die umliegenden Inseln und Strände, die wunderschön sind und sich perfekt für Wochenendausflüge und Tagestrips eignen.

Mein Auslandssemester, das in meinem Studium Pflicht ist, in Neuseeland zu verbringen, war für mich ein lang ersehnter Traum, da ich fünf Jahre zuvor schon einmal ein halbes Jahr an einer High School hier verbracht habe und danach absolut süchtig nach diesem Land wurde. Da die Reise aber nun einmal eine der längsten ist, die man von Deutschland aus auf sich nehmen kann, wollte ich immer für eine längere Zeit hierher zurückkehren, anstatt nur für einen kurzen Urlaubszeitraum.

Die entspannte, offene und freundliche Art der Kiwis war mit ein Grund dafür, wieder herkommen zu wollen und macht das Leben hier super angenehm, Deutschland kommt einem da gleich ziemlich unpersönlich vor.

Ein weiterer Grund war die einfach umwerfende Landschaft Neuseelands. Kaum ein Land auf dieser Welt vereint so viele landschaftliche Gegensätze auf so kleinem Raum. Gerade auf der Nordinsel sind die Strände absolut einmalig und das Klima super angenehm. Wer lieber Berge, Schnee und Gletscher mag, kommt auf der Südinsel voll auf seine Kosten. Für „Adventure-Suchende“ und Adrenalin-Freaks gibt es mehr als genug Angebote, wie White Water Rafting oder Bungy Jumping in den spektakulärsten Umgebungen.

Bemerkenswert ist auch die multikulturelle Zusammensetzung der Menschen in Neuseeland, was meiner Meinung nach in Auckland besonders deutlich wird. Das gibt einem die Chance auch andere, vor allem asiatische Kulturen kennenzulernen und Menschen aus Ländern wie zum Beispiel Indien, China, Taiwan oder von den Philippinen zu treffen. Wer also offen ist für neue Freundschaften in aller Welt, der wird sich hier absolut wohlfühlen.

Meine Unterkunft für das Semester, das zur AUT gehörende Studentenwohnheim, liegt auch direkt am Campus, also absolut zentral. Die kurzen Wege zur Uni und alle Einkaufsmöglichkeiten (nebenbei bemerkt: das Leben hier ist doch vergleichsweise teuer und der Einkauf für Vegetarier nicht ganz so einfach wie in Deutschland) weiß ich auf jeden Fall sehr zu schätzen. Die Bewerbung für das Wohnheim war auch vorab, bereits von Deutschland aus, ganz unkompliziert per Online Formular möglich. Als internationaler Student hat man hier auch wirklich gute Chancen einen Platz zu bekommen.
Die zentrale Lage des Wohnheims erwies sich für mich auch unter einem anderen Aspekt als nützlich: ich konnte mir problemlos im nahe gelegenen Warehouse eine elektrische Heizung kaufen! Das war für mich unerlässlich, denn ich kam im neuseeländischen Winter an, und bei durchschnittlich 5 bis 9 Grad Celsius war es in meinem Wohnheim, das typischerweise über keine Heizung verfügt, wenig kuschelig.
Mein absoluter Lieblingsplatz in Auckland wurde mit steigenden Frühlingstemperaturen im Oktober der Albert Park, der auch direkt nebenan liegt und sich an sonnigen Tagen super für Lernpausen oder zum Treffen mit Freunden gut eignet.

Auch die meisten anderen Studenten, die aus allen Teilen der Welt kommen, sind in den Student Apartments der AUT untergebracht, was es einfach macht, viele nette Leute kennenzulernen und schnell einen Freundeskreis aufzubauen. Innerhalb des Wohnheims werden viele soziale Aktivitäten angeboten, die das Studentenleben verschönern können.

An der AUT werden sogar zwei verschiedene Fächer nur für internationale Studenten angeboten, die sich vor allem mit der Maori - Kultur beschäftigen. Aus allen Fachrichtungen können hier internationale Studenten teilnehmen, was auch zum Kontakteknüpfen beiträgt. Mitinbegriffen im Kurs „Noho Marae“ ist ein Wochenende, das mit der gesamten Gruppe im zur AUT gehörenden Marae (ein traditionelles Versammlungshaus der Maori) verbracht wird und bei dem einem viele Aspekte der Maori -Kultur näher gebracht werden. Wer nicht im Kurs eingeschrieben ist, kann sich auch privat dazu anmelden.

Was die Fächerwahl im Allgemeinen angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man genau auf das angegebene Level des jeweiligen Papers achten sollte. An der AUT gibt es drei „Schwierigkeitsgrade“, Level fünf, sechs und sieben (entsprechen jeweils dem ersten bis dritten Studienjahr) unterscheiden sich doch deutlich im Arbeitsaufwand. Level fünf und sechs sind absolut machbar, während Level sieben doch schon einiges mehr an Zeit verlangt, auch wenn die Anforderungen insgesamt gesehen auf jeden Fall nicht höher sind als in Deutschland. Trotzdem würde ich nicht wieder zwei Level sieben Paper wählen, da diese doch einen höheren Zeitaufwand erforderten.
Der Stundenplan ist für das Study Abroad Programm individuell zusammenstellbar. Man konnte auch Fächer aus anderen Studiengängen wählen, ist also in seinen Interessen absolut frei und kann auch problemlos die Kurse wählen, die zum deutschen Studienplan passen, damit die credit points in Deutschland anerkannt werden. Allen Kursen gemeinsam ist, dass jeweils drei Assignments über das Semester verteilt bearbeitet werden müssen. Diese sind in der Regel Präsentationen, Essays oder auch Gruppenarbeiten. Am Ende der meisten Fächer ist dann noch eine Klausur zu schreiben. Die Assignments sind unterschiedlich gewichtet und aus ihnen ergibt sich dann die Gesamtnote.

Die Ausstattung der AUT ist topmodern, was für mich doch ein großer Unterschied zu meiner deutschen Hochschule ist, und die Dozenten - die übrigens üblicherweise mit Vornamen angesprochen werden - waren alle durchweg nett und immer hilfsbereit. Gerade in der Anfangsphase war es sehr hilfreich, Ansprechpartner zu haben, die Abläufe und Anforderungen erklären. Hierfür gibt es auch zwei Anlaufstellen speziell für internationale Studenten direkt am Campus.

Im Anschluss an das Semester habe ich mir dann noch fast drei Monate Zeit gelassen, um das Land ganz genau zu erkunden. Einiges kann man zwar auch an den Wochenenden unternehmen, und die zwei Wochen Mid-Semester-Break eignen sich auch gut für eine etwas weitere Reise (ich habe hier zum Beispiel den äußersten Norden des Landes erkundet), trotzdem würde ich jedem empfehlen, die Zeit vor und nach dem Semester zu nutzen, um alle Freiheiten zu haben und dieses wunderschöne Land zu hundert Prozent zu genießen!

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