Kia Ora!

Ina Schuster | Bachelorstudentin

Wo
The University of Auckland

Zeitraum
2015 - 2018

Was
Bachelor of Commerce (Commercial Law)

Studienprogramm
Bachelorstudium

Förderung
IRH Förderprogramm

01.01.2018

Mein Jahr in Neuseeland!

Gruppenfoto Studium Neuseeland

Begonnen hat meine große Reise ins Abenteuer am 11.07.2015, angekommen in Auckland bin ich aber erst am 13.07.2015. Der Weg nach Auckland selbst ist schon mehr als nur ein kleiner Schritt. Mich trennen nun ca. 17.000km von zu Hause. Totale Reisezeit ca. 30 Stunden, mit Zwischenstopp in München und Hongkong. Mit der Ankunft hier war dann aber noch lange nicht alles wieder normal. Auf mich wartete eine Zeitumstellung von 10 Stunden (nun sind es dank Sommer/-Winterzeit 12 Stunden), um mich daran zu gewöhnen brauchte ich fast eine Woche. Aber auch das geht ja schnell vorbei, denn viel zu tun hatte ich sowieso.

Für diejenigen unter uns Weltenbummlern, die sich sehr kurzfristig für ein Studium in Auckland/ Neuseeland interessieren, ist es sicherlich interessant zu wissen, dass man nicht unbedingt bei der Einreise schon sein Studentenvisum haben muss. Auch in die Kurse kann man sich erst später eintragen lassen. Insgesamt kann man so gut wie alles erst vor Ort organisieren und es guckt dann auch niemand komisch. Die Neuseeländer scheinen solche Fälle schon zu kennen und gehen damit sehr entspannt um. Solange man sein Geld zusammen hat, sind alle glücklich. Warum ich das alles weiß, ich war ein solcher Fall. Zwar stand meine Entscheidung zu gehen schon sehr früh fest, doch auf Grund der späten Verteilung der Abiturzeugnisse, konnte ich mich nicht mehr in Deutschland für ein Visum bewerben. Also bin ich auf einem Besuchervisum eingereist und habe dann vor Ort sehr unkompliziert mit Hilfe der Uni mein Visum beantragen können. Im International Student Office wird einem wirklich mit allem geholfen – fragt sonst mal nach Rebecca, die hat mich super gut betreut. Im OGGB gibt es auch einen Bereich für die Commerce-Studiengänge, in dem man sich mit Hilfe von Mitarbeitern für die jeweiligen Kurse eintragen kann.

Die Begrüßungsveranstaltungen der Univeristy of Auckland waren wirklich ziemlich gut, besonders die für die internationalen Studenten kann ich nur empfehlen. Man lernt neue Leute kennen, kann seinen DELNA-Test (Sprachtest, den hier jeder machen muss) mit Hilfe der UniGuides machen und erfährt sonst auch einige Interessante, so wie notwendige Dinge über das Leben hier in Auckland. Ist es gefährlich? Wo sind die Supermärkte? Welche Hilfeleistungen gibt es von der Uni in Notfällen? Welche Versicherung brauche ich – die Uni bietet kostenlos eine Versicherung an. Es werden schon sehr viele Fragen beantwortet, die wahrscheinlich jeder neue Student erst einmal hat. Auch Einblicke in die einzelnen Fakultäten werden in kleinen Einführungsveranstaltungen schon gegeben. Wer sich für sportliche Aktivitäten oder andere Clubs interessiert, dem wird auch schnell geholfen. Denn alle Clubs stellen sich in der ersten Uni-Woche vor, neben Sportclubs gibt es natürlich auch studentische Vereinigungen (Beta Alpha Psi) oder eben auch Clubs zum Spaß haben, wie den Meat Club oder den Video Game Club. Für viele asiatische Studenten gibt es auch noch kleine Vereinigungen, für Europäer (Deutsche) konnte ich sowas bisher nicht finden, aber man lernt auch anderweitig Deutsche kennen – wenn man es denn möchte. Traditionell wird man hier mit einem Haka begrüßt, den einige der Maori-Studenten vorführen und auch das mitmachen ist dabei gewünscht. Eine ganz neue Erfahrung, denn dieser „Tanz“ wird hier wirklich sehr ernst genommen.

Neuseeländer nehmen aber nicht nur ihre Maori-Kultur sehr ernst, auch der Sport spielt hier eine große Rolle. Rugby ist der Nationalsport Nr. 1, wie für uns der Fußball. Vom 18. September bis 31. Oktober fand der Rugby Worldcup in England statt, das war für alle eine große Sachen, denn Neuseeland war Titelverteidiger und hat es tatsächlich geschafft den Worldcup noch ein zweites mal zu gewinnen! Da war die Stimmung natürlich atemberaubend, besonders bei der Welcome-Home-Veranstaltung im Viktoria Park hier in Auckland konnte man die Begeisterung spüren. Viele Schulkinder haben an dem Tag mal die Schule sausen lassen und während der Parade durch die Stadt konnte man in jedem Bürogebäude die Menschen an den Fenstern stehen sehen. Alle waren unfassbar Stolz auf das Team um Richie McCaw und konnten dafür auch mal für ein paar Minuten alles stehen und liegen lassen. Im Viktoria Park zu stehen und gemeinsam mit den „Kiwis“ ihr Helden zu feiern, hat mich doch sehr an den Sieg unserer Nationalmannschaft im letzten Jahr erinnert – da sind wir doch alle gleich.

Ansonsten habe ich während meiner Zeit in der O’Rorke Hall (meine Unterkunft – größtenteils 1.&2. Semester)doch einige Unterscheide kennengelernt. Die Neuseeländer sind definitiv ein sehr entspanntes und offenes Volk! Mit offenen Armen wurde ich empfangen und mir wurde der Einstieg in mein neues Leben hier doch sehr vereinfacht. Ich kann wirklich nur empfehlen sich ein Zimmer in einer der Halls der Universität zu nehmen, denn das ist der einfachste Weg neue Leuten kennenzulernen, etwas über die Menschen/Kultur hier zu erfahren und vor allem natürlich auch ein paar Geheimtipps abzustauben. Besonders wenn man vor hat Neuseeland selbst noch deutlich mehr zu erkunden, hat man fast in jeder Stadt hier jemand Bekanntes, der einem auch gerne weiterhilft. Die „Trinkkultur“ der Neuseeländer ist mit der Deutschen doch sehr vergleichbar, auch wenn sie meistens nicht länger als bis 12 Uhr nachts auf Partys durchhalten – da geht es bei uns ja gerade erst richtig los.

Wenn ich an die Uni denke, dann stelle ich immer wieder fest, dass sie mir sehr entspannt vor kam. Ich hatte nur ca. 14 Stunden die Woche und wenn man mal keine Lust hatte, war das auch kein Problem, denn fast alle Kurse wurden aufgenommen und waren jederzeit Online abrufbar. Wenn man Hilfe brauchte und sich kümmerte, dann bekam man sie auch. Besonders die Professoren waren immer wieder sehr hilfsbereit und konnten einem nützliche Tipps für die Examen oder Assignments geben. Ich kann wirklich nur empfehlen sich mal bei einem der Professoren in deren Sprechzeiten blicken zu lassen, denn Kontakte schaden ja bekanntlich nie. Wer sich mehr für die Freizeitaktivitäten rund um die Uni interessiert, der sollte sich für den iSpace Newsletter im International Student Office einschreiben. Man bekommt immer wieder eine E-Mail mit dem neusten Newsletter und darin stehen dann alle möglichen anstehenden Veranstaltungen oder auch allgemeine Informationen der Uni. Auch über Facebook lassen sich Veranstaltungstipps bekommen. Ich persönlich kann INAKL und die Seite des International Student Office empfehlen, beide informieren über Events in und um Auckland, aber auch um Fahrten, die über die Uni angeboten werden. So bin ich zum Beispiel für $20 zu den Waitomo Caves gefahren (inklusive Essen, Fahrt & Eintritt in 2 der 3 Höhlen) und für $10 in den Auckland Zoo (inklusive Essen, Fahrt & Eintritt). Solche Angebote sollte man nicht sausen lassen, denn man lernt immer neue nette Leute kennen und spart einfach eine Menge Geld! Wer sich für sportliche Aktivitäten interessiert, sollte sich bei einigen der Sportclubs einschreiben, einen Tauchschein für $399 gibt es sonst nicht in Neuseeland. Und wenn man Glück hat schafft man es vielleicht auch mit dem Snowssports Club mal zum Mt Ruapehu – so viel Glück hatte ich leider nicht. Den Underwater Club kann ich aber definitiv sehr empfehlen und auch wenn man noch nie getaucht ist, ist es kein Problem, dann schnorchelt man eben. Für jeden der nicht sehr Kälteempfindlich ist, rate ich die Wochenendtour nach Taupo im Winter. Es macht eine Menge Spaß, aber der Juli ist eben nicht überall auf der Welt gleich. Das musste ich auf eine sehr eisige Art & Weise erfahren, denn bei 10 Grad in einen See zu gehen war doch eine sehr neue Erfahrung für mich. Da haben mir die heißen Quellen am nächsten Tag doch schon deutlich besser gefallen. Den Spaß hat das Frieren einem aber in jedem Fall nicht verdorben, denn die Menschen war einfach klasse!

Trotz all des Spaßes, den ich in diesem Semester, sowohl mit Deutschen, als auch mit Neuseeländern hatte, kam die Uni natürlich auch nicht zu kurz. Alle Kurse wurden erfolgreich bestanden und das trotz kurzzeitig auftretender Sprachbarrieren. Denn man sollte nicht denken, dass nur weil man Englisch in der Schule hatte, man auch jeden englischsprechenden Menschen versteht. Einige der Neuseeländer sprechen einen sehr interessanten Dialekt – an den muss man sich definitiv erst gewöhnen. Zusammenfassend würde ich sagen, ist Neuseeland ein Mix aus USA und England mit maorischen Einflüssen. Ich kann es nur empfehlen und freue mich schon auf mein nächstes Semester hier in Auckland! Wer also Zeit hat, sich für ein Jahr „frei“ zu nehmen, der sollte das auch tun, denn zwischen den Semestern hat man ja auch noch 3 Monate frei und dann ist hier Sommer! Und Sommer = Reisezeit!

Also viel Spaß euch allen! Mittelerde ist nicht nur ein schöner Drehplatz, auch zum Leben & Lernen ist es einer der schönsten Orte der Welt!

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