Roadtrip durch Westaustralien – Teil 1

Wir stellen Ihnen einen XXL-Roadtrip in Westaustralien vor. Für den dreiwöchigen Ausflug sollte man ein bisschen Geld beiseite gelegt haben, es lassen sich jedoch auch kürzere Reiseabschnitte mit weniger Aufwand ganz leicht „nachreisen". Lassen Sie sich also von uns inspirieren und planen Sie Ihre nächste Reise und Ihre nächsten Ausflüge.

Pinnacles in Westaustralien

Die Pinnacles in Westaustralien

Im Anschluß an das Studium in Australien nutzen viele die Chance, Westaustralien touristisch zu erkunden. Das lohnt sich - Westaustralien hat viel zu bieten! Insbesondere wer die Ostküste des Landes bereits kennt und bereist hat, wird den „Wilden Westen" als Kontrastprogramm erleben. Die breiten Strände sind nicht selten nahezu menschenleer, Ho(s)tels findet man nicht an jeder Straßenecke und während so mancher Fahrt entlang der Küste sieht man oft mehr Emus oder Kängurus als entgegenkommende Autos. Als beste Reisezeit – sollte es diese pauschal überhaupt geben – wird in zahlreichen Reiseführern der Zeitraum von Mai bis Oktober angegeben, da man so die extrem heißen Monate sowie die Regenzeit in dieser Region meidet. 
 
Am besten beginnt man seine Reise in Perth Von hier aus verläuft unsere Reiseroute in Richtung Norden bis nach Darwin. Als Reisemöglichkeiten bieten sich die zahlreichen Greyhoundbusse oder ein Mietwagen an. Das Busticket ist mit Sicherheit die kostengünstigere Alternative, jedoch ist man mit einem Mietwagen wesentlich flexibler in Bezug auf Zeit- und Wegplanung. Im Gegenzug kann man bei der Reise mit dem Bus das ein oder andere Mal die Augen während der Fahrt schließen und hat keinen eigenen Fahrstress. Letzten Endes muss jede/r für sich selber entscheiden, welches Transportmittel für die Situation und Mitfahrerinnen und Mitfahrer am besten geeignet ist. Soll es ein Mietwagen sein, empfiehlt sich ein Allradantrieb-Wagen, der für manche Abstecher von der Wegstrecke ins Umland unbedingt notwendig ist.
 
Wir verlassen also Perth auf der küstennahen State Route 60, die in Richtung Wanneroo und Guilderton führt. Bereits nach 52 km sollte man den ersten Zwischenstopp einplanen, am Yanchep National Park mit seiner berühmten Koala-Kolonie. Die Vielzahl an Vögeln, Kängurus, Emus und Koalas in Gehegen, die sich in dem Nebeneinander von natürlicher Vegetation, künstlich angelegten Rasenteppichen und Gartenanlagen wohl fühlen, ist wirklich eindrucksvoll. Sehenswert sind auch die Tropfsteinhöhlen und die Crystal Cave im Osten des Nationalparks.
 
70 km weiter treffen wir auf Lancellin, wo sich ein Abstecher an den Strand lohnt. Dieser gehört zu den besten Surfstränden der Welt. Hier macht sich der Allradantrieb des Mietwagens bezahlt, denn nur mit diesem kann man durch die schneeweißen Dünen bis an den Indischen Ozean fahren. Von Lancelin aus führt ein Track zum Brand Highway (Hwy 1). Nördlich von Lancelin erstreckt sich der Nambung National Park über 20 km entlang der Küste. Am nördlichen Ende des Parks zweigt vom Highway eine Zufahrtsstraße nach Cervantes ab. Kurz nach dieser Abzweigung führt die Koonah Road zur Wildblumenfarm Waddi Farms. Zwischen Ende August und Anfang Oktober lohnt sich ein Abstecher zu der Farm, da in diesen Monaten endlose Blütenteppiche in der Wüste leuchten. Im Süden des Nationalparks erheben sich die berühmten Pinnacles. Es handelt sich hierbei um interessante etwa 30.000 Jahre alte Steingebilde. In einem über 400 Hektar großen Areal „wachsen" diese gelben und ockerfarbenen bis zu 5 m hohen und manchmal pilzähnlichen Gebilde. Besonders schön anzusehen sind die Pinnacles und ihr Schattenspiel im Morgenlicht.
 
Zurück auf dem Brand Highway geht es weiter nach Geraldton. Auf dem Weg dorthin lohnen sich Abstecher an die Küste zu kleinen Fischerdörfern wie Green Head, Leeman oder Coolimba. Die Stadt Geraldton wird wegen ihres ganzjährig milden und sonnigen Klimas auch „Sun City" genannt. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die feinsandigen Strände der nahe gelegenen Batavia-Coast. Sehenswert in der Kleinstadt sind das neue Maritime Museum (mit Ausstellungen über Schiffswracks, Flora und Fauna, Ureinwohner und jüngere Kanufahren an der Westküste Geschichte dieser Region) sowie die St. Francis Xavier Cathedral. Schöne Ausblicke auf die Umgebung hat man in Geraldton von Punkten wie dem Separation Point Lookout und dem Mount Tarcoola Lookout.
 
Nördlich der Stadt bei Kalbarri (86 km Abstecher vom Highway) liegt der Kalbarri National Park, in welchem der Murchison River in den Indischen Ozean mündet. Einen der schönsten Vogelparks Australiens kann man im Rainbow Jungle 4 km von Kalbarri entfernt auf der Straße nach Red Bluff bewundern. 45 km nördlich trifft man auf das Overlander Roadhouse – Achtung! Hier unbedingt auftanken –, von dem aus in Richtung Westen ein staubiger dunkelroter Track zur Halbinsel Peron Peninsula führt. Hier befindet sich die Nanga Station, in der man entweder im angrenzenden Caravan-Park oder in einfachen Zweibettzimmern übernachten und den paradiesischen langen Muschelstrand direkt vor der Anlage genießen kann. Auf der anderen Seite der Halbinsel befindet sich Monkey Mia, in deren vorgelagerten Shark Bay – entgegen dem Namen der Bucht – Delfine bis an den Strand schwimmen. Sie sind an Menschen gewöhnt und lassen sich zu bestimmten Fütterungszeiten mit Fischen füttern, die in Eimern an die Besucher verteilt werden.
 
Wieder zurück auf dem Highway 1 trifft man nach etwa 100 km in nördlicher Richtung in Carnarvon auf eine abzweigende Straße, die 164 km nach Gascoyne Junction ins Landesinnere führt. Von dort aus sind es noch einmal 230 km bis zum Burringurrah National Park. Burringurrah, der auch Mount Augustus genannt wird und inmitten des Nationalparks liegt, ist der größte Monolith der Erde. Insgesamt ist er doppelt so hoch und lang wie der Uluru oder auch Ayers Rock, das rote Wahrzeichen Australiens. Mount Augustus ist ein wahres Paradies für 200 Vogelarten, Kängurus und bis zu einem Meter lange Echsen. Für den Aufstieg auf den 1.106m hohen Gipfel sollte man 3-4 Stunden einplanen, die sich wegen der einzigartigen Sonnenauf- und –untergänge jedoch lohnen. Das Problem der Übernachtung wird in dieser Region übrigens auf die wohl westaustralischste Art überhaupt gelöst: einige der zahlreichen Schaffarmen stellen Schlafplätze zur Verfügung.
 
Den nächsten Abstecher ab vom Highway erreichen wir etwa 150 km nördlich von Carnarvon am Minilya Roadhouse. Von dort aus geht es 225km in Richtung Exmouth. Mit einem Allradantrieb-Wagen kann man von Exmouth aus südlich an der Küste entlang fahren. Dabei passiert man zuerst den Cape Range National Park und dann – weiter südlich – den Ningaloo Reef Marine Park. Das riesige Ningaloo Reef mit seinem Korallenwald und seinen zahlreichen farbenfrohen Bewohnern zieht sich insgesamt 260 km entlang der zerklüfteten Küste des Northwest Cape. Hier leben unter anderem auch die größten Fische der Welt, die Walhaie. Im Juni und Juli kann man darüber hinaus mit ein wenig Glück Buckelwale sehen, die den Nationalpark passieren. Idealer Ort für einen Schnorchel- oder Tauchtrip ist der Ort Coral Bay, in dem man auch übernachten kann.
 
In Teil 2 unseres Roadtrips folgt der restliche Weg bis nach Darwin. Es geht durch Aborigine-Siedlungen, vorbei an dem Wolfe Creek Meteorite Crater Reserve und auf Klettertour!

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