Zeitraum
2017
Was
Bachelorstudium Ingenieurwissenschaften
Studienprogramm
Auslandssemester
Förderung
IRH Förderprogramm
Dieser Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Gold-Coast soll euch neben Tipps über Sehenswürdigkeiten und Kultur auch wichtige Erfahrungen zur Universität, Unterkunft und dem Alltagsleben geben.
Die Entscheidung für ein Auslandssemester hat sich relativ spontan ergeben, da in der Regel Ingenieure eher seltener ins Ausland gehen. Zu der Zeit hatte ich jedoch begonnen Kontakt zu einem globalen Unternehmen im technischen Bereich zu haben. Nach intensiveren Gesprächen, wurde mir schnell klar, dass heutzutage auch Ingenieure gute Englischkenntnisse vorweisen müssen. Also entschied ich mich spontan mein letztes Semester als Auslandssemester zu absolvieren. Nun, da die Zeit sehr knapp war (November 2016) für den Start im Februar 2017, musste die Uniauswahl schnell erfolgen.
An dieser Stelle kann man am besten nach seinen individuellen Wünschen gehen. Für mich stand von Anfang an fest, dass ich nach Sydney oder Brisbane gehen möchte. Als Strandliebhaber und Surfanfänger entschied ich mich schließlich an die Griffith University-Goldcoast Campus in Queensland zu gehen. Diese ist in unmittelbarer Nähe (15-20min) zum nächsten Strand gelegen.
Das Förderprogramm vom Institut Ranke Heinemann für die Bewerbung um den Studienplatz hat mir enorm geholfen, um meinen Studienplatz an der Griffith University noch zu sichern. Danach ging es nun mit der Planung für die Anreise und Unterkunft weiter. Die Krankenversicherung wurde bereits direkt durch die Unigebühren mit abgedeckt. Es handelt sich um eine Griffith Health Care Versicherung. Die einzelnen Konditionen sollten überprüft werden und eventuell eine Zusatzversicherung aus Deutschland mit einbezogen werden. Ein deutsches Konto oder australisches Konto sollte früh bedacht und mit eingeplant werden. Hier empfehle ich die Deutsche Kredit Bank DKB.
Für den Fluganbieter empfehle ich über STA Travel zu buchen, denn diese hat besondere Konditionen für Ranke-Heinemann Bewerber. Ich bin mit ETIHAD Airline geflogen und kann nur positives ausrichten. Nach dem Zwischenstopp in Abu Dhabi war es jedoch tatsächlich sehr eng bis Melbourne. Ich denke hier muss man einfach etwas Glück haben.
Für die erste Woche hatte ich bereits in Surfers, Goldcoast, das Hostel „Bunk“ gebucht. Das Hostel an sich ist super gelegen in Surfers Paradise und bietet auch gute Möglichkeiten sich mit anderen internationalen Studierenden zusammen zu tun, um beispielsweise ein Apartment zu mieten. An dieser Stelle ist meine Empfehlung ein Auto zu mieten und alle Apartments im frühen Morgen bis 15 Uhr nachmittags abzufahren, denn die meisten Apartments schließen sehr früh. Einen guten Service bietet bei der Griffith University, das „Student Guild“. Es gibt in der Orientation Week – möglicherweise bereits vorher – einen Fahrer. Dort kann man sich eintragen lassen, nachdem ein Termin zur Besichtigung feststeht und der Fahrer fährt mit anderen Studenten zusammen zu der Besichtigung. Dieser Service ist kostenlos und effizient, daher sehr zu empfehlen. Uninahe Orte sind Labrador, Parkwood, Southport, Arundel, Ashmore und weitere. Für diejenigen die am Studium interessiert sind und Vollzeit studieren, empfehle ich die ersten drei genannten Orte zu bevorzugen, für die anderen Kandidaten, die Teilzeit studieren und mehr vom Nachtleben sehen wollen, empfiehlt es sich im Surfers Paradise zu wohnen ;)…
Nun nach dem die Anreise und Unterkunft geklärt ist, können wir das Studentenleben beginnen lassen. Die erste Woche ging mit der Orientation Week los. Jeden Tag gab es ein volles Programm, kostenlose Artikel, internationales Essen, Informationen und natürlich auch die Partys. Die Karten für die Partys sind in der Regel sehr schell ausverkauft, das heißt am besten bereits am ersten Tag kaufen.
Vergesst auch nicht die Informationsstände zu besuchen, diese können wirklich sehr hilfreich sein. Unter anderem sind Bank Vertreter anzutreffen, um ein australisches Konto zu eröffnen, die billigsten Autohändler der Gold Coast aber auch hilfreich Tipps von erfahrenen Studenten. Es gibt verschiedene Gruppen denen man beitreten kann, wie z.B. „Young-engineers“, die verschiedene Meetings machen und etwas gemeinsam unternehmen. Dies kann sehr hilfreich sein um Kontakte zu knüpfen und um sich mit Studenten aus dem selben Studiengang auszutauschen, auch über die Klausuren ;).
Es ist nicht schlecht, sich bereits in der O-Woche oder vorher um die Textbooks zu kümmern und schonmal auf Facebook diversen unibezogenen Gruppen beizutreten. Dadurch kann man sich einige Dollar ersparen und bei den hohen Lebenskosten ist dies besonders hilfreich.
Das Studienprogramm weicht meiner Meinung nach sehr vom deutschen System ab. An deutschen Universitäten zählt zum größten Teils die Endklausur zu 90-100%. An der Griffith University zählt die letzte Klausur etwa 40-60%. Das bedeutet, dass man während des Semesters aktiv sein muss. Für mich im technischen Bereich gab es zahlreiche Praktika, Berichte und Assignments. Den Aufwand fand ich mehr als in Deutschland, doch die Klausuren sind dafür etwas einfacher. Außerdem ist es positiv zu bewerten, dass nach jeder Theoriewoche ein Praktikum folgte. Hierdurch war es einfacher die Materie zu verstehen. An dieser Stelle auch ein kleiner Tipp: lest die Aufgaben und Praktikumsanforderungen vorher, denn andererseits wird es knapp mit der Zeit. Die Betreuung war bei mir sehr gut und wenn man schildert, dass man internationaler Student ist, geben sich die Betreuer in der Regel Mühe um deutlicher zu sprechen.
Generell gab es eine Vorlesung, ein Tutorial und ein Praktikum pro Woche. Dies ist aber abhängig von den Kursen die man wählt.
Die Busstation sowie die Straßenbahn befindet sich direkt an der Griffith University. Zum nächsten Strand dauert es in der Regel 10-15 min, für Surfers Paradise muss man in der Regel 35-40 min Bahnfahrt einplanen. Der beste Strand jedoch ist meiner Meinung nach in Coolangata. Um dort hin zu gelangen muss man die Straßenbahn bis Broadbeach nehmen und anschließend in den Bus umsteigen (Fahrzeit ca. 1h).
Direkte Busverbindungen gibt es auch zum großen Einkaufszentrum Robina Town Centre, Helensvale und Harbourtown. In Labrador gibt es übrigens einen Aldi.
Für Naturliebhaber sind das Springbrook National Park, Currumbin Rock Pools und Tambourine Mountain sehr zu empfehlen.
Das Auslandssemester in Australien hat sich meiner Meinung nach sehr gelohnt. Als Strand- und Sommermensch war es genau das Richtige für mich. Ich konnte meinen Interessen nachgehen und habe gleichzeitig viel von der akademischen Ausbildung mitbekommen. Es war außerdem eine positive Challenge sich mit anderen Ingenieuren aus aller Welt zu messen, sich auszutauschen und natürlich auch zu diskutieren welches Land die besten Ingenieure hat..;) Ich denke es ist eine einmalige Chance, diese besondere Erfahrung während des Studiums zu machen und mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Für die Budgetplanung gibt es verschiedene Möglichkeiten wie Stipendien, Nebenjob und auch das Förderprogramm vom Institut Ranke-Heinemann unterstützt Studenten nicht nur bei der Studienplatzbetreuung sondern auch mit einem Zuschuss in Höhe von bis zu 10% der Studiengebühren.