Zeitraum
2017
Was
Transforming Business; Overseas Aid and International Development; Principles of HRM
Studienprogramm
Auslandssemester
Förderung
IRH Förderprogramm
Da ich bereits von Beginn meines Studiums wusste, dass das 4. Fachsemester im Ausland absolvieren muss, hatte ich mich bereits einige Zeit mit dem Thema Auslandssemester beschäftigt und neben Kanada und Neuseeland, mich letztendlich für Australien entschieden.
Hier habe ich mich an zwei Universitäten an der jeweils anderen Küste beworben. Da ich mit Hilfe des Ranke-Heinemann Institutes von beiden Universitäten relativ zeitnah eine Zusage erhielt, entschied ich mich für die Murdoch University in Perth, Western Australia. Als Sprachnachweis konnte ich das C1 Niveau des DAAD-Sprachtests am Fremdsprachenzentrum meiner Universität für 20€ erhalten. Dies ist wesentlich günstiger, als der TOEFL zum Teil mehrere hundert Euro kostet.
Bereits bei der Bewerbung musste ich mich für ca. 7 Units (Module/Kurse) bewerben. Zudem muss ein aktuelles Study Transcript und ein einseitiges Motivationsschreiben auf Englisch zur Bewerbung an der Universität eingereicht werden.
An der Murdoch University ist jede Unit 3Pionts wert und ein Vollzeitstudium besteht aus 4 Units. Da ich jedoch für mein Auslandssemester lediglich 18 ECTS erzielen musste, belegte ich 3Units um somit auf 21,5 ECTS zu kommen.
Obwohl die Murdoch Uni im Fachbereich Nursing und Health Care ausbildet, wird der Studiengang ‚Health Care Management‘ hier nur als Masterstudiengang für external students (quasi als Fern-/Onlinestudium) angeboten. Also konzentrierte ich mich auf die Businesskurse.
Da ich bereits im September das Studienplatzangebot angenommen hatte, blieb mir genügend Zeit, mich auf das Abendteuer Study-Abroad vorzubereiten. Da ich nur 1 Semester in Australien bleiben wollte, entschied ich mich für ein Work&Holiday Visum, da dies bei nur einem Semester in Australien, günstiger als das Studentenvisum ist. Zudem war ich somit nicht an die OSHC (Pflichtkrankenversicherung für international Students in Australien) gebunden und konnte mir viel viel günstiger eine Auslandsreiseversicherung zulegen (ADAC).
Da all meine Kommilitonen ein Auslandssemester absolvieren mussten und einige Universitäten weltweit bereits am 01.01.2016 das neue Semester beginnen, war mein WS15/16 bereits so geplant, das ich bereits zu Weihnachten 2015 alle Module in Deutschland abgeschlossen hatte. Da ich jedoch erst Mitte Februar 2016 in Perth sein musste, entschied ich mich, die vorherige freie Zeit zum Reisen zu nutzen. Ich verließ Deutschland somit am 28.01.2016 und flog von Frankfurt über Dubai nach Singapur. Hier verbrachte ich 2 Nächte, erkundete diese eindrucksvolle Stadt und flog dann weiter nach Christchurch, Neuseeland. In Neuseeland blieb ich dann 2Wochen und reiste in der Zeit von Christchurch auf der Südinsel bis nach Auckland auf der Nordinsel. Da es im Februar noch Sommer in Neuseeland war, war es dort herrlich warm und ich habe den „Urlaub“ richtig genossen. (Neuseeland nach meinem Semester zu bereisen, war für mich keine Option, da es dort im Juni/Juli sehr kalt ist!). Am 15.02.2016 spät abends landete ich dann endlich in Perth. Ich hatte mir zuvor einen Chauffeur Service bestellt, den meine Unterkunft empfohlen hatte und so wurde ich bereits bei meiner Ankunft von einem super netten Fahrer begrüßt.
Während des Auslandssemesters entschied ich mich im Murdoch University Village zu wohnen. Ich wohnte in einem „4 Bedroom Ensuite Apartment“, bei dem jeder Mitbewohner sein eigenes Badezimmer an sein Schlafzimmer angegliedert hat. Wie der Name bereits sagt, hätte ich noch 3 weitere Mitbewohner/innen haben sollen, jedoch blieb ein Zimmer das ganze Semester über leer, sodass wir uns zu dritt Küche und Aufenthaltsraum/Wohnzimmer teilten. Hier zahlte ich 244$/Woche Warmmiete und musste mir noch zusätzlich WiFi bzw. Datenvolumen dazu kaufen um das Internet nutzen zu können. Hierzu gibt es leider keine Flatrate – Das Village kooperiert mit „BigAir“ und so muss man sich dort einen Account erstellen und Datenvolumen kaufen. Dies verbrauchte sich jedoch erstaunlicherweise sehr viel schneller als man es von Deutschland gewohnt war. Zudem ist es einem nur möglich, jeweils ein Gerät (also Laptop ODER Handy) im WiFi zu haben. Des Weiteren, gab es des Öfteren Probleme mit der Internetverbindung im generellen und die Leistungsgeschwindigkeit erinnerte auch eher an die von Deutschland vor 10 Jahren. Da mir jedoch keine andere Option aufgewiesen wurde, kaufte ich ein 4 Monats Datenpaket. Am Campusgelände jedoch gibt es über „eduroam“ kostenfreies Internet, welches jedoch auch eher langsam ist.
Das Semester begann bereits am selben Tag mit einer Orientierungswoche, die das Village organisiert.
Während des kompletten Semesters organisierte das Village wöchentliche Veranstaltungen wie z.B.: Dinner, Movie Night…
Im Village herrscht eine ausgelassene Stimmung, schnell kennt man unzählige Leute und hat somit schnell Anschluss gefunden. Viele der Study Abroad Studenten wohnen im Village und somit hat man schnell Freunde aus aller Welt gefunden.
Vom Village bis zum Campus führt ein Weg und somit ist man – je nachdem in welchem Gebäude man wohnt- in wenigen Minuten (weniger als 10Minuten) direkt am Campus.
Zudem hat das Village eine eigene Bushaltestelle, von wo aus man mit dem Bus zu diversen Shopping-Center fahren kann.
Der Arbeitsaufwand in Australien ist schon etwas höher als an meiner Hochschule in Bremen, da in der Regel pro Unit bereits während des Semesters mehrere Assignments anzufertigen sind (je ca. 800-1500 Wörter), teilweise Präsentationen gefordert werden und all das mit der Abschlussklausur am Ende des Semesters die endgültige Note des Moduls ergeben. Das kann schon dazu führen, dass alle ein bis zwei Wochen Abgaben anstehen, allerdings habe ich alle Anforderungen als machbar empfunden und zudem noch genügend Zeit für Freizeitaktivitäten gefunden. Bereits vor Vorlesungsbeginn oder in der ersten Einheit, bekommt man Informationen darüber, welche Bücher oder Reader für die jeweilige Unit erforderlich ist. Diese sind dann im Bookshop direkt am Campus zu erwerben. Für die meisten meiner Units wurde der Erwerb der Reader empfohlen. Dies sind gedruckte A4 Taschenbücher in dem alle wichtigen Texte stehen, die für die Unit im Laufe des Semesters wichtig sind, sozusagen eine Textsammlung verschiedener Buchkapitel, Fachzeitschriftenartikel etc. Die Texte waren jedoch auch über die onlineplattform LMS der Uni immer kostenfrei einzusehen (meist als PDF Datei), sodass ein Kauf der Bücher nicht zwingend notwendig ist. Ich jedoch habe viel in den Texten markiert und Randnotizen gemacht, sodass die gedruckte und gebundene Version der Texte für mich die bessere Option darstellte. Jede Woche waren somit Kapitel und Texte zu lesen um sich somit auf den kommenden Workshop oder Tutorium vorzubereiten (diese betrugen dann auch manchmal bis zu 60Seiten). Die Anwesenheit und Mitarbeit in den Workshops und Tutorien war Pflicht und machte sogar in jeder Unit 10% der Gesamtnote aus. Die Vorlesungen werden an der Murdoch University alle aufgenommen, sodass diese später auch über LMS noch einmal angeschaut werden können (PowerPoint Präsentation mit gesprochenem hinterlegt). Manche meiner Vorlesungen fanden ausschließlich online statt und ich musste lediglich einen Workshop dazu besuchen, in dem die Themen der Vorlesung und der Readings erneut besprochen und diskutiert wurden.
Anschluss findet man besonders schnell unter den International Students, da viele Aktivitäten in der O-Woche und auch übers Semester besonders für alle international Students stattfinden. Ausflüge, Parties und Trips werden regelmäßig angeboten und es sind schon sehr coole Unternehmungen dabei (z.B. Australian Football Game, Surf Lesson, North West Trip, South West Trip, Wochenende auf Rottnest Island, Sandboarding und und und) plus eine Menge Sport Clubs und andere Clubs an der Uni selbst, in die man sich einbringen kann. Ich kann besonders den 10 Tage North-West Trip und 3 Tage South-West Trip sowie einen Ausflug nach Rottnest Island nur empfehlen.
Während des 10tägigen North-West-Trips, der vom international Office explizit nur für international Students angeboten wird, lernt man australiens Outback und natürliche Schönheit in vollem Maße kennen. Man bereist in diesen 10 Tagen Orte, fernab der Zivilisation, zeltet unter dem Sternenhimmel im Outback und geht schwimmen unter schönsten Wasserfällen. All diese Orte, sehen die meisten der Australienurlauber niemals!
Zudem habe ich eine der 3 Study Break Wochen dazu genutzt um Bali und die Gili Islands zu besuchen (ein ganz klassisches Urlaubsland der Australier und auch sehr bei allen International Students beliebt). Auch dies kann ich nur empfehlen. Besonders die Gili Islands / Gili Trawangan ist eine paradiesisch schöne Insel, welche definitiv einen mehrtägigen Aufenthalt wert ist.
Das Semester war mit meiner letzten Klausur am 24.07.2016 abgeschlossen und so zog ich noch am gleichen Wochenende aus meinem Zimmer im University Village aus, packte meinen großen Backpacker und war bereit, nun auch noch die andere Küste Australiens zu bereisen.
Ich flog von Perth nach Melbourne, wo es zu dem Zeitpunkt Winter und somit richtig kalt war. Binnen 3Wochen reiste ich nun von Melbourne über Sydney und Brisbane bis ganz in den Norden nach Cairns, bevor ich Ende Juli wieder nach Deutschland flog. Während dieser Zeit entdeckte ich die Great Ocean Road mit den bekannten 12 Apstels, die Whitsunday Islands mit dem traumhaft schönen Whitehaven Beach, tauchte am Great Barrier Reef um Nemo und Dory zu finden und kuschelte endlich mit einem Koala.
Die Ostküste Australiens ist ganz anders als Perth und die Westküste. Hier ist alles sehr viel europäischer und sehr auf den Tourismus fixiert. Zudem fällt die Überflutung durch Backpacker aus aller Welt massiv auf.
Durch das Reisen an der Ostküste habe ich nun auch alle touristischen Sehenswürdigkeiten und bekannten Orte Australiens besucht, jedoch durch mein Auslandssemester in Western Australia noch eine ganz andere, viel natürlichere und echtere Seite Australiens kennengelernt, welche wohl nur die Wenigsten der Reisenden jemals erleben werden, da die Westküste doch eher unbekannt ist.