Zeitraum
2017
Was
M.Sc. Produktentwicklung, Werkstoffe und Produktion
Studienprogramm
Auslandssemester
Förderung
IRH Förderprogramm
Seit Beginn meines Studiums hatte ich das Ziel, im Laufe des Studiums ein Auslandssemester zu absolvieren. Nachdem ich dieses Ziel im Bachelor nicht weiterverfolgt hatte, begann ich bereits mit Aufnahme meines Masterstudiums (2015) mit der Planung. Für mich stand fest, dass ich nicht nur meine fachlichen Kenntnisse an einer anderen Hochschule verbessern wollte, sondern vor allem auch meine Englischkenntnisse – somit sollte es auf jeden Fall in ein englischsprachiges Land gehen. Da Australien schon immer ein Traum von mir war, führte für mich kein Weg an „Downunder“ vorbei.
Als ich mich mit dem Auslandsbüro an meiner Uni in Verbindung setzte, musste ich leider feststellen, dass die TUHH keine Partneruni in Australien hat und auch sonst nicht viele Informationen bezüglich anderer Möglichkeiten. Somit begann meine Recherche, bei der ich schnell auf das Institut Ranke-Heinemann aufmerksam wurde.
In einem ersten persönlichen Gespräch mit einer Ansprechpartnerin des Instituts Ranke-Heinemann in Hamburg erhielt ich damals bereits sehr viele hilfreiche Informationen. Die sehr persönliche Betreuung durch die Mitarbeiter des Instituts sagte mir sofort zu. Vor allem, dass die Ansprechpartnerin selbst ein Auslandssemester in Neuseeland absolviert hatte, half enorm bei meiner Planung. Diese positiven Eindrücke und die Möglichkeit über die Studienbeihilfe des Instituts Ranke-Heinemann letztlich bis zu 10% der doch relativ hohen Studiengebühren in Australien erstattet zu bekommen, überzeugten mich schließlich davon, das Abenteuer Auslandssemester mit Hilfe des Instituts Ranke-Heinemann in Angriff zu nehmen.
Über die Vorbereitung – die doch relativ zeitintensiv und aufwendig ist – möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen. Nur so viel, dass es deutlich leichter ist, wenn man die Hilfe einiger erfahrener Mitarbeiter und die Informationen auf der Webseite des Instituts Ranke-Heinemann hat.
Letztlich habe ich nachdem ich 2015 schon etwas Zeit investiert hatte, mich dazu entschieden, das Auslandssemester in meinem dritten Mastersemester zu absolvieren.
Zusammen mit zwei Freunden aus Hamburg bin ich zwei Wochen vor offiziellem Semesterstart und knapp eine Woche vor dem Start der Orientierungswoche in Melbourne angekommen. Für die ersten zwei Wochen haben wir uns zusammen eine Unterkunft über Airbnb gemietet, um vor Ort nach einer Wohnung zu suchen. Wir wollten nicht auf dem Campus leben, da dieser doch relativ weit außerhalb der Stadt liegt. Jedem, der auch eigenständig nach einer Wohnung suchen möchte, empfehle ich Webseiten wie flatshare.com.au und Facebook-Gruppen wie Monash SellyourSpace.
Die Wohnungssuche ereignete sich schwieriger als erwartet, da zum einen viele Wohnungen nicht unseren Ansprüchen entsprachen, was vor allem die Sauberkeit anging und zum anderen die Mietpreise in Melbourne doch ziemlich hoch sind. Nach den ersten Besichtigungen entschieden mein Kumpel aus Hamburg und ich uns letztlich dazu, nach einem gemeinsamen Zimmer in einer Wohnung / einem Haus Ausschau zu halten. Kurz bevor wir aus unserem Airbnb ausziehen mussten, wurden wir schließlich fündig.
Zur Orientierungswoche sei nur so viel gesagt, dass sie hervorragend dafür geeignet ist, Kontakte zu knüpfen, das Nachtleben Melbournes kennenzulernen, freies Essen auf dem Campus zu ergattern und verschiedenen Clubs (z.B. MPA) beizutreten.
Aufgrund des guten Rufs der Monash University im ingenieurwissenschaftlichen Bereich und der Stadt Melbourne, habe ich mich für diese Uni entschieden. Die Monash University ist – verglichen zu meiner Universität in Deutschland – eine sehr große Uni mit mehreren Standorten in Melbourne und einem Campus in Malaysia. Ich habe während meines Auslandssemesters drei Kurse belegt, zwei im ingenieurwissenschaftlichen Bereich und den Kurs „Exploring Contemporary Australia“. Dieser Kurs ist eigens für Austauschstudenten ins Leben gerufen und unterrichtet über Themen wie Geschichte und Politik Australiens, Ureinwohner Australiens, Sport in Australien und vieles mehr. Ein Highlight dieses Kurses war für mich der Besuch eines „Australian Football Rules – Spiels“. AFL ist neben Cricket der Nationalsport in Australien und es war faszinierend mit anzusehen, wie sportverrückt ganz Melbourne ist. Während des Spiels hatte ich das Glück neben einem „Local“ zu sitzen, der mir haargenau jedes Detail erklärt hat. Jedem, der etwas über Australien lernen möchte und an Sport interessiert ist, kann ich diesen Kurs nur empfehlen.
Der Campus in Clayton (an dem ich meine Vorlesungen hatte) ist riesig und man findet dort alles was man braucht von einer Schwimmhalle und einem Fitnessstudio über eine Arztpraxis hin zu mehreren Büchereien mit Räumen zum Lernen für Studierende. Und natürlich auch viele unterschiedliche Essensmöglichkeiten.
Jedem Postgraduate-Studenten möchte in empfehlen in die MPA (Monash Postgraduate Association) einzutreten. Dadurch hat man Zugang zu einigen Lernräumen/-gebäuden, die wunderbar zum Lernen für Klausuren genutzt werden können.
Ein großer Unterschied zu meinem Studium in Hamburg bestand darin, dass es deutlich mehr Projekte und Hausarbeiten während des Semesters gab als ich es bis dahin gewohnt war.
Wie oben schon erwähnt, entschied ich mich dazu mir mit meinem Kumpel aus Hamburg ein Zimmer zu teilen. Letztlich endeten wir in einem großen Haus, welches wir uns mit mehreren Backpackern aus Frankreich, Peru, Irland, Italien und Norwegen teilten. Im Nachhinein kann man sagen, dass mir nichts Besseres als dieses Gemeinschaftshaus hätte passieren können. Mit vier Mitbewohnern aus diesem Haus bin ich nun sehr gut befreundet und ich bin traurig sie jetzt zu verlassen. Allerdings planen wir auch bereits unsere Zusammenkunft irgendwo in Europa. Unten ein Bild einer unserer vielen Feiern.
Das Haus befand sich in Caulfield, was für mich eine gute Gegend war. Um zur Uni zu kommen, bin ich mit dem Fahrrad zum Caulfield-Campus der Monash University gefahren und habe von dort den kostenlosen Bus für Studenten nach Clayton genommen. In die Stadt kommt man schnell mit dem Zug oder der Tram. Die Chapel Street (Nachtleben!!) sowie St.Kilda (Strand und ebenfalls Nachtleben) sind nicht weit entfernt.
Generell war Melbourne eine sehr schöne, wenn auch sehr große Stadt zum Leben. Man muss sich dran gewöhnen, dass es sehr lange dauert, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Ort zum anderen zu kommen. Immer eine gute und zumeist günstige Alternative ist Uber.
Ich hatte das Glück, dass ich ab Donnerstag um 12 Uhr Wochenende hatte. Somit konnte ich bereits während des Semesters Victoria bereisen. Dies war vor allem deshalb von Vorteil, da es nach dem Semester in Victoria sehr kalt war.
Im März ging mein erster Trip mit zwei Freunden von der Monash University nach Wilson Promontory, einem Nationalpark an der Südspitze Victorias. Dort zelteten wir von Donnerstag bis Samstag und wanderten quer durch den Park fern jeder Zivilisation – sehr zu empfehlen.
Das nächste Highlight war Philipp Island mit seinem Wildlife Park. Für AUD 18 pro Person haben wir mehrere Stunden alle möglichen Tiere Australiens (z.B. Koalas, Schlangen und Tasmanische Teufel) betrachtet und Kängurus, Wallabies und Emus gefüttert.
Eine Woche später sind wir zu fünft über die Great Ocean Road zum Grampians National Park gefahren. Während ich die Great Ocean Road zwar schön fand, um sie entlang zu fahren, aber letztlich nicht viel anders als andere Küstenstraßen, war der Grampians National Park einfach atemberaubend. Wunderschöne Ausblicke, unglaubliche Sonnenuntergänge, schöne Wanderwege sowie viele Möglichkeiten für kostenloses Camping.
Im Mid-Semester-Break ging es für mich und zwei Freunde auf die Südinsel Neuseelands. Wer atemberaubende Natur sehen möchte, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.
Nach dem Semester bin ich noch die Ostküste Australiens entlang gereist in einem Camper Van. Für mich war das absolute Highlight hier Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt. Allerdings birgt Australien, was das Reisen nach dem Semester angeht, so viele Möglichkeiten, dass ich an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen möchte.
Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses halbe Jahr in Australien für mich eine unglaubliche Erfahrung war. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Abenteuer gewagt habe. Ich habe viele neue Freunde und Kulturen kennengelernt und konnte meine Englischkenntnisse auf jeden Fall stark verbessern. Vielen Dank an dieser Stelle an das Institut Ranke-Heinemann für die Hilfe in der Organisation.