Zeitraum
2015
Was
Environmental Engineering
Studienprogramm
Auslandssemester
Förderung
IRH Förderprogramm
Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich alles wieder genauso machen würde. Angefangen hat alles mit einem sehr informativem und ausführlichem Gespräch bei der Erstberatung. Hiernach war mir sofort klar, dass ich mit Ranke- Heinemann ins Ausland gehen werde (und nicht mit dem Institut bei dem ich sogar schon eine Zusage hatte). Die Gründe dafür waren ganz einfach: Stets schnelle und hilfreiche Antworten auf sämtliche Fragen, die Universität hat mir besser gefallen und ich habe mich einfach gut aufgehoben gefühlt.
Nachdem Visa-, Unterkunfts- und Flug- Fragen geklärt waren, ging es dann auch schon, leider etwas verspätet, nach Perth. Etwas verspätet, weil ich aufgrund einer Präsentation an meiner Heimatuni erst gegen Ende der Einführungswoche in Perth eingetroffen bin. Wenn ihr die Möglichkeit habt, fliegt eine Woche eher hin. In dieser Woche lernt ihr alles und jeden kennen, habt eine Menge Spaß und seht viel von der Stadt. Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm, ihr werdet schon den Anschluss finden.
Ich selbst habe mich dazu entschieden im Uni Village zu leben. Die vielleicht beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Zwar ist das Village nicht das Schönste und auch die strikten Regeln wie Ruhezeiten und keine Appartment- Parties nerven nach einer gewissen Zeit, das heißt allerdings nicht, dass man dort keinen Spaß hat. Wenn man im Village wohnt, lernt man fast automatisch alle Internationals kennen und hat dadurch sofort einen sehr großen und multikulturell Freundeskreis. Ich kannte ein paar, die sich entschieden haben nicht im Village zu wohnten und es mit „homestay“ versuchten. Diese Person zog Mitte des Semesters zu einem Kollegen ins Village und zwei weitere hatten eine eigene Wohnung und nie wirklich Anschluss zu der Gruppe, da sie einfach zu weit weg wohnten. Vom Village kommt man, wie ich finde, ziemlich schnell in die Stadt und auch nach Freo ist es nur eine 20 minütige Busfahrt.
Kommen wir nun zu der Uni. Zu Beginn hatten wir den vielleicht coolsten International- Koordinator, den es gibt. Wenn du irgendwelche Fragen hattest, besonders die Units wurden anfangs tausendfach hin- und hergeschoben bis es einem endlich gefiel, konnte man einfach zu ihm hin und er hat alles in Ruhe und ohne Stress geregelt. Selbst wenn man 5 mal die selbe Frage hatte (oder 5 mal die Units tauscht und schiebt), gab es als Antwort immer ein „no worries, mate!“. Kurz nach Beginn wurde er leider an eine andere Stelle versetzt und dadurch bekamen wir die vielleicht liebste und fürsorglichste Koordinatorin, die wir hätten kriegen können. Sie ist zum Glück auch mit uns auf den North- West- Trip gefahren. Falls ihr euch für die Murdoch entscheidet, macht diesen Trip. Ich habe dort die besten und engsten Freunde gemacht, mit denen ich dann auch das restliche Semester verbracht habe und mit denen ich kurz vor den Klausuren noch nach Bali geflogen bin. So wie ich das verstanden habe, macht man sowas als Student in Australien. Noch einmal kurz zu unserer Koordinatorin und wie gut ihre Hilfe ist. Wir hatten uns ein Auto geliehen fürs Wochenende um die Region südlich von Perth zu erkunden. Direkt am ersten Tag wurde die Scheibe unseres Autos eingeschlagen, aber nichts entwendet. Reiner Vandalismus. Wir hatten das Glück, dass die Familie nebenan Zuhause war und uns geholfen hat bei der Täterbeschreibung. Danach wurden wir dann auch noch auf einen Kaffee ins Haus eingeladen. Zurück zum Thema. Ich habe natürlich auch sofort unsere Koordinatorin angerufen, die sich dann (es war eigentlich schon Wochenende) sofort um einen Termin bei einer Werkstatt gekümmert hat, damit der Trip weitergehen konnte und sie hat auch die Autovermietung angerufen und das mit den Kosten geklärt. Ein weiteres Beispiel: Wie ich grad schon gesagt habe, sind wir vor den Klausuren noch nach Bali geflogen, um etwas zu entspannen. Kurz vorm Rückflug ist jedoch ein Vulkan auf der Nachbarinsel ausgebrochen und somit wurden alle Flüge von und nach Bali gecancelled. Dies bedeutete, dass mehrere Personen (insgesamt waren mehr als 20 Internationals auf Bali) die ersten Klausuren verpassten. Das war jedoch kein großes Problem, das sich unsere wieder einmal um alles bestens gekümmert hat, mit allen Professoren gesprochen hat und somit niemand durch irgendeine Klausur fiel, weil er auf Bali festsaß wegen des Vulkans.
Kommen wir nun einmal zu der Uni selbst. Die Uni ist noch sehr jung und der Campus ist schön grün und modern. Ich habe das Gefühl, dass die Uni großen Wert auf Nachhaltigkeit legt und sich sehr für Umweltschutz einsetzt. Ich war mit meinen Units sehr zufrieden. Die Vorlesungen waren einfach zu folgen und auch die Tutoren in den Übungen waren stets hilfsbereit und konnten den Stoff gut vermitteln. Dadurch, dass das System etwas anders ist (in Deutschland habe ich eine Klausur am Ende die 100% zählt und hier gibt es schon während des Semesters in-term Tests, die bis zu 30% zählen), ist man gezwungen auch schon während des Semesters was zu lernen. Das finde ich jedoch hilfreich, das es hilft die neue Sprache und eventuelle Fachbegriffe zu vertiefen. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich überfordert bin mit dem Stoff oder der Sprache. Hilfe gab es immer genügend, falls man welche haben wollte.
Des Weiteren empfehle ich eine Sportart zu machen, die eventuell von der Uni angeboten wird. Ich z.B. habe Ultimate Frisbee gespielt. Sport gehört für die Australier zum leben einfach dazu und hier kommt man schnell in Kontakt mit gleichgesinnten. Falls einem nichts gefällt, was die Uni anbietet, keine Sorge. In Perth gibt es eine Webseite bei der ALLES angeboten, was das Herz begehrt. Das Prinzip ist ganz einfach. Irgendjemand eröffnet eine Gruppe z.B. Fußball und jeder der Lust auf Fußball hat, meldet sich an und geht zum vereinbarten Ort und spielt mit. Das ganze kostet nichts und wenn man danach die Woche woanders hingehen will, geht man eben zum Volleyball, Tennis oder zur Fotografie- Gruppe.
Alles in allem muss ich schon sagen, dass Perth eine richtig lebenswerte Stadt ist. Sie wurde nicht umsonst auf Platz 8 der lebenswertesten Städte der Welt gewählt. Die Innenstadt ist superschön mit ihren Parks, dem CBD und dem Swan River und die Strände gehören zu den schönsten Stadtstränden überhaupt. Manchmal kann man sich gar nicht entscheiden zu welchem man fahren soll. Mein Favorit ist der Cottesloe Beach mit einem genialen Western Australia- Sunset. Packt das auf die „to do- Liste“. Außerdem würde ich jederzeit noch einmal die 5 Surflessons, je 2.5 Std bei „learn2surf“ machen. Keith, der Besitzer, macht jede Surfstunde zu einem Erlebnis. Bestellt ihm schöne Grüße von mir. Das einzige, was viele zu bemängeln hatten, war die im Vergleich zu Sydney relativ kleine Partyszene. Für mich war das nie ein negativer Aspekt, da ich eh immer die BBQ- Abende am Strand oder die zu häufe stattfindenden Hauspartys bevorzugt habe. Und falls man wirklich ausgehen möchte, hat Perth selbst auch ein paar gute Clubs. Zu guter letzt noch ein Vorteil von Perth: Die Umgebung ist traumhaft schön. Im Süden hat man mit Margret River eine ausgezeichnete Weinregion mit schönen Höhlen, Stränden und Wäldern und im Norden liegen ganz viele einsame, traumhafte Strände und auch zwei Nationalparks, in denen man gut und gerne auch ein ganzes Wochenende verbringen kann. Vor der Küste liegt auch noch „Rotto“. Die Insel mit den freundlichsten Tieren der Welt (Quokkas) und einzigartigen Stränden, die man angenehm mit eigenem Bike erkunden kann.
Und wer unbedingt was von der Ostküste sehen will, kann ganz günstig in den studybreaks rüber nach Sydney und Melbourne fliegen. Aber ich würde Perth immer wieder Sydney und Melbourne vorziehen.
Hier auch noch einmal ein ganz großes Dankeschön an das Ranke- Heinemann Institut für die ausgezeichnete Hilfe und Betreuung.
Falls ihr noch irgendwelche Fragen habt könnt ihr mich gerne bei Facebook kontaktieren.