Zeitraum
2018 - 2019
Was
Master of Laws
Studienprogramm
Masterstudium
Förderung
IRH Förderprogramm
Seit ich 2009 für einen "term" an einer High School in den "Northern Beaches" in Sydney war, hatte ich den Wunsch noch einmal für längere Zeit in diese wundervolle Stadt zurückzukehren. Ich erfüllte mir 2016 den Traum und reiste für drei Monate kreuz und quer durch Australien; der Wunsch in meiner Wahlheimat zu leben blieb bestehen. So suchte ich nach Möglichkeiten, um im Anschluss meines Studiums in Australien arbeiten zu können.
Dabei wurde ich auf die großartige Arbeit der Ranke Heinemann Stiftung und ihr breitgefächertes Angebot aufmerksam. Der LL.M Studiengang kombiniert nicht nur hervorragend meine bisherigen Studien, sondern ich habe nun auch die Möglichkeit dies in meiner Traumstadt zu studieren. Aus einer riesigen Auswahl an Kursen kann man seinen fachlichen Schwerpunkt selbst festlegen. Der Meinung vieler Kollegen und Kolleginnen kann ich mich nur anschließen: Australien ist der perfekte Ort zum Studieren! Die Lebensweise der Australier, die ehrlich gemeinte Freundlichkeit tragen dazu bei, sich wohlzufühlen, egal woher er kommt. Ob man an den Stränden oder im Stadtzentrum wohnt; überall begegnet man weltoffenen Menschen und großartige Möglichkeiten. Auch für die Semesterferien kann ich mir kaum einen schöneren Ort vorstellen, denn Australien bietet wunderschöne Reiserouten entlang der Ostküste, Westküste oder im Red Centre, die es einem ermöglichen in eine andere Welt einzutauchen und die Kultur kennenzulernen.
Dank der Hilfe der Ranke Heinemann Stiftung wird dem Studierenden ein Großteil an administrativen und organisatorischen Abläufen abgenommen und man kann sich stets an die Mitarbeiter wenden. Das Förderprogramm und die Studienbeihilfe des Ranke Heinemann Instituts stellen dabei auch in finanzieller Hinsicht eine große Hilfe dar. Ich habe mich durch die Betreuung sehr gut aufgehoben gefühlt. Nach der Online Bewerbung hieß es erst einmal, die Antwort der Universitäten abzuwarten. Als der positive Bescheid eintraf, mussten Flüge gebucht, das Visum beantragt und erste Unterkünfte gebucht werden. Während man für die Flüge nur wenig Aufwand benötigt, nimmt das Visum etwas mehr Zeit in Anspruch. Ich habe dazu einen detaillierten Leitfaden per E-Mail von der Ranke Heinemann Stiftung erhalten, welche Fragen zu beantworten sind, sodass ich dies vorbereiten und formulieren konnte. Für die ersten Tage in Sydney empfehle ich, wenn man keine Bekannten oder Freunde dort hat, ein Airbnb oder eines der vielen guten Hostels oder Hotels zu buchen. Sehr empfehlen von meinen Reisen kann ich das "Wake Up" Hostel, da es sehr modern, super zentral gelegen ist. Sehr viele junge Leute starten dort ihr Abenteuer Australien, mit denen man sich austauschen kann. Meiner Erfahrung nach geht die Wohnungssuche recht schnell, ich organisierte mir bereits von Deutschland aus ein paar Besichtigungstermine und habe nach fünf Tagen die ideale WG gefunden. Wenn man jedoch auf der Suche nach einer eigenen Wohnung ist sollte man etwas mehr Zeit einplanen.
In Sydney ist für jeden etwas dabei: ob für Sportliebhaber, den Strandaffinen- oder doch lieber den Stadtmenschen. Sydney ist dabei leider nicht sehr billig, wobei es aber durchaus Möglichkeiten gibt, günstigere Zimmer in WGs zu finden. Dabei ist besonders Newtown mit der Nähe zur Uni und dem Studentenflair sehr beliebt. Ich würde dabei empfehlen sich selbst eine Wohnung oder WG zu suchen, da die Uni Wohnmöglichkeiten doch recht teuer sind und man weniger von dem australischen Leben mitbekommt. Ich habe damals bei www.flatmates.com.au und bei diversen Facebook Gruppen ("Eastern Suburbs Sydney Share Housemates" oder "" Sydney Inner West Housemates") gesucht und bin fündig geworden. Auch bei den Besichtigungen habe ich sehr nette Leute kennengelernt, die mir nicht nur weitergeholfen haben, sondern man auch in Kontakt geblieben ist. Letztendlich habe ich mich für den Stadtteil "Bondi Beach" entschieden, da ich als aktive Wassersportlerin gerne in Strandnähe wohne. Obwohl der Stadtteil Bondi recht weit entfernt von der Uni liegt, gibt es super Anbindungsmöglichkeiten mit Bus und Bahnen und sogar nahe gelegene Bibliotheken. Ich habe mich ausschließlich für Intensivkurse entschieden, weswegen ich eine geringere Anwesenheitspflicht habe. So bin ich unabhängiger vom Ort des Lernens und Schreibens. Aber dazu nachher mehr.
Sydney hat Freizeitmäßig auch extrem viel zu bieten, neben den Stränden und "Beach Walks" gibt es sehr viele interessante Ausstellungen und Märkte. Dabei entfaltet sich jeder Stadtteil anders, was es umso interessanter macht, all die Vielfältigkeiten zu erkunden, die Sydney zu bieten hat. Ich selbst widme mich neben der Uni intensiv dem Sport; insbesondere dem Surfen und konnte so viele Australier kennenlernen. Die sehr gute Bahnanbindung helfen auch ohne Auto dabei immer schnell von A nach B zu kommen. Leider stehen den "International Students" keine Studentenermäßigungen zu; daher kann das einzelne Aufladen der "Opal Card" recht teuer werden. Immerhin ist der öffentliche Verkehr sehr zuverlässig.
Die altehrwürdige Universität ist mit Abstand die schönste Uni, die ich bisher gesehen habe. Besonders die "Law Faculty" und die Bibliothek sind ansprechende und gut ausgestattete Räume. Lediglich die Seminarräume im Keller ohne Fenster sind weniger attraktiv, aber ich hatte kaum Kurse dort. Das Kurssystem ist dabei sehr unterschiedlich zu dem, was ich bisher gewohnt war, es gibt die klassischen Semesterlangen Kurse und sogenannte Intensivkurse. Bei den Intensivkursen hat man an 4-5 Tagen geblockt von ca. 9-17 Uhr Kurse mit unterschiedlichen Prüfungsmodulen (Mitarbeit, Essay, Assignment etc.).
Ich habe mich wie bereits erwähnt, für ausschließlich Intensivkurse entschieden (insgesamt je vier Kurse pro Semester), da mir persönlich diese Lernart und die Freiheit, die wissenschaftliche Arbeit selbst einzuteilen am Besten gefällt. Viele haben sich auch für ein gemischtes Modell aus beiden Kursarten entschieden, das obliegt einem selber. Das erste Semester war, hinsichtlich der Professoren und der Vielfalt der Kurse, fantastisch. Die Kurse waren sehr praktisch orientiert und sehr überschaubar hinsichtlich der Teilnehmerzahl, weswegen man sehr engen Kontakt zu den Professoren während der Prüfungs- und Essayphase haben konnte und diese sehr hilfsbereit waren. Dabei hatte ich Professoren und Kommilitonen aus diversen Ländern und konnte neben dem fachlichen Inhalt viel erfahren, was ich so in Deutschland nicht hätte erleben können.
Besonders erwähnenswert finde ich die "Orientation Week", welche von der Uni vor dem offizielln Semesterstart organisiert wird und sich neben diversen Willkommensveranstaltungen auch die Möglichkeit bietet, sich sogenannten "Societies" anzuschließen. Dabei reicht die Bandbreite von den klassischen Länder- und Studienrichtungsclubs bis hin zu einer Quidditch Gemeinschaft. Den Societies beizutreten kann ich jedem empfehlen, da es ein idealer Weg ist, seine Mitstudenten und neue Leute kennenzulernen. Je nach Studienfach gibt es auch Lerngruppen, die das Lernen unterhaltsamer gestaltet haben. Auch bietet die Uni während des ganzen Semesters Seminare über das Australische Rechtssystem an, das richtige Zitieren in Australien und sogar Bewerbungscoachings, wenn man Hilfe bei der Jobsuche benötigt (Schnell Anmelden, da diese sehr beliebt und schnell ausgebucht sind). Insgesamt habe ich mich von der ersten Minute des offiziellen "Welcome" an bis jetzt sehr wohl an der Uni gefühlt; auch während der intensiven Prüfungswochen. Ein letzter Hinweis noch: ich hatte mich für einen Kurs im Februar eingeschrieben, welcher vor dem offiziellen Unistart begann. Daher absolvierte ich den Weg von meinem Zuhause bis zum Kursraum vorab, da die Uni riesig ist und man noch keine Tour hatte. Eventuell ist man als "Neuling" ja etwas verloren am Anfang, daher war dieser Ausflug für mich sehr hilfreich.
Ich kann jedem diese tolle Erfahrung empfehlen und finde es gibt keinen besseren Ort als Australien für ein Studium im englischsprachigen Ausland. Die Mentalität und die atemberaubende Stadt lassen keine Wünsche übrig. Ich hatte bisher schon die beste Zeit meines Lebens hier und freue mich auf das kommende Semester mit all seinen Erfahrungen. Zum Schluss möchte ich mich noch bei der Ranke Heinemann Stiftung für die tolle Betreuung und Förderung bedanken.