“Wer die Südinsel nicht gesehen hat, hat Neuseeland nicht gesehen!”

Laura Stanisavljevic | VWL-Studentin aus Hamburg

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Auslandssemester

Förderung
IRH-Förderprogramm

31.12.2015

Auslandssemester an der Auckland University of Technology 2015

Küste Neuseeland

Hey, mein Name ist Laura, ich bin VWL Studentin im wunderschönen Hamburg und durfte ein Semester lang, in Auckland an der University of Auckland Technology studieren.

Vorbereitung

Mein Entschluss nach Neuseeeland zu gehen fiel schon sehr früh. Dabei sollte ich erwähnen, dass dies nicht das erste mal Neuseeland für mich ist. Schon 2011 durfte ich ein High School Semester in Auckland verbringen. Damals lernte ich das Land und die Leute zu lieben. Zahlreiche weitere Besuche und Reisen folgten über die Jahre, bis ich mich spontan entschloss wieder ein Auslandssemester in Auckland zu verbringen. Somit belief sich meine Vorbereitungszeit auf ganze zwei Monate. Ich würde jedem raten sich schon so früh wie möglich zu bewerben und mit der Vorbereitung auseinander zu setzen. Dies erspart einem viele Sorgen und schlaflose Nächte.
Vor ungefähr zwei Jahren war ich bei einer der zahlreichen Ranke-Heinemann Infoveranstaltungen an meiner Heimatuniversiät. Dabei hatte ich auch das Vergnügen Kenneth Holt, den International Student Manager der AUT kennenzulernen. Seine fröhliche und offene Art erinnerte mich an meine Neuseeländische High School Zeit zurück. Die Neuseeländer oder auch “Kiwis” genannt, sind ein unheimlich offenes und aufgeschlossenes Volk die es einem sehr leicht machen sich in ihrer Umgebung wohlzufühlen. Da die AUT Neuseelands jüngste Universität ist und ich bis dahin nur mit der University of Auckland vertraut war, lies ich mir von Kenneth alles genau erkälren. Obwohl ich an dem Tag mit einer ganzen Tüte voll Prospekten und Flyern von allen möglichen neuseeländischen und australischen Universitäten nach Hause kam (nach dem Motto lieber alles mitnehmen, könnte ja doch interessant sein) hinterließ Kenneth sowie die AUT einen prägenden Eindruck.

Nach meiner Entscheidung wieder nach Auckland zu gehen, griff ich auf Kenneths Visitenkarte zurück und entschied mich nach einigen Mails an die AUT zu gehen. Das Institut Ranke-Heinemann war dabei eine unheimliche Unterstützung. In der kurzen Zeit schafften sie es meinen Auslandsaufenthalt möglich zu machen. Nach Abgabe all meiner Dokumente sowie meines Sprachtests, konnte alles übersetzt und in ein paar Tagen abgewickelt werden. Tipp zum Sprachtest, wer Geld sparen möchte sollte diesen direkt in seiner Heimatuniversitat machen. Für ca. 50 euro kann man einen DAAD Sprachtest machen. Dieser wird von vielen Universitäten in Neuseeland und Australien anerkannt. Erkundige dich als vorher ob deine Universität dazugehört.
Die Beantragung des Visums läuft online und anstatt einer Wartezeit von bis zu 4 Wochen war mein Visum schon nach einer Woche abholbereit. Zu meinem Glück, da mein Flug nach Auckland schon kurze zeit später los ging. Wie gesagt, eine Menge Glück und starke Unterstützung vom Institut Ranke-Heinemann sowie der AUT spielten bei mir eine große Rolle. Am Ende hat alles rechzeitig geklappt und meine Reise konnte losgehen. Dabei sollte ich nochmal erwähnen, frühzeitig Planen lohnt sich!! Mein kurzfristig gebuchter Flug kostete am Ende viel mehr als ich erwartet hatte. Tipp hierbei, dass Reisebüro STA Travel bietet vergünstigte Jugend- und Studententickets an.
Wer weiter Geld sparen möchte, besonders an den im Vergleich zu deutschen Universitäten sehr hohen Studiengebühren (ca. 13 000 NZD pro Semester) sollte sich auf jeden Fall für Auslandsbafög oder ein Stipendium bewerben. Dabei bietet Ranke-Heinemann Voll-, Teil- sowie Reisestipendien an. Zahlreiche andere Institute ebenfalls. Es bietet sich das sogenannte PROMOS Stipendium an [Anmerkung der Redaktion: Die PROMOS Förderung wird durch die Heimathochschulen vergeben, Interessierte Studierende können sich an das International Office ihrer Hochschule wenden]. Der besondere Vorteil dabei liegt darin, dass Stipendianten die ein Semster in Neuseeland verbringen, mit dem PROMOS keine international, sondern nur noch “domestic fees” zahlen müssen. Dies teilt die Summe, je nach Uni, auf ein Drittel! Nicht nur die allerbesten Studenten werden genommen, auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle, also unedingt bewerben.

Wohnungssuche und die ersten Tage in Auckland

Nachdem das Problem Studiengebühren, sowie alle anderen Dinge geklärt waren, blieb nur noch die Unterkunft. Da ich Auckland schon sehr gut kannte, fiel dieser Punkt sehr einfach für mich aus. Ich hatte die Möglichkeit mit neuseeländischen Freunden in einer WG auf dem North Shore (Aucklands Halbsinsel) zu wohnen. Wer Auckland noch nicht kennt, sollte wissen, dass die Immobilienpreise unheimlich hoch und um einiges höher als in Deutschland sind.

Die meisten der Internationals,die mit mir das Semester begonnen hatten, haben sich für die sicherste, jedoch teuerste Variante entscheiden eins der AUT student aparments anzumieten. Diese liegen 2 Minuten vom City campus entfernt und sind wahrscheinlich die bequemste Alternative.

Wer jedoch ein wenig mutiger ist und Geld sparen möchte, kann sich auch eine WG suchen. Dabei sind Seiten wie: www.trademe.co.nz (trademe ist das neuseeländische Ebay) in der Kategorie “flatmates wanted” sehr hilfreich. Zudem gibt es auch Facebook Gruppen, die nur an AUT und Auckland Uni Studenten gerichtet sind, die auf der Suche nach Wohnungen sind. Zu finden ist also auf jeden Fall etwas. Die Mietpreise variieren, wie auch überall anders, von Stadtteil zu Stadtteil. Dabei zählen Ponsonby, Takapuna sowie Mission Bay zu den teuersten Gebieten. Wer am City Campus studiert sollte sich dabei in den benachbarten Stadteilen umschauen. Wer jedoch am North Shore Campus studiert, dem würde ich auf jeden Fall empfehlen, sich auch dort nach einer Wohnung umzuschauen.

Viele Studenten entscheiden sich auch direkt vor Ort nach einer Unterkunft zu suchen und verbringen die ersten paar Tage in Hostels. Zu empfehlen sind dabei das YMCA sowie das Base Hostel, die sich beide direkt im Stadtzentrum befinden. Dort hat man auch die Möglichkeit viele andere Studenten und Reisende aus aller Welt zu treffen und erste Freundschaften zu schließen.
Nach der Ankunft ist es empfehlenswert ein neuseeländisches Konto zu eröffnen. Dies erspart Zeit, hohe Transaktionskosten und Gebühren. Ich persönlich bin bei der der ANZ Bank, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann. So gut wie alle neuseeländischen Banken bieten kostenlose Studentenkonten an. Tipp, wer direkt mit seinem deutschen Konto verfügen möchte, kann sich ein kostenloses Konto bei der Deutschen Bank einrichten und mit dieser Karte in Neuseeland an jedem Westpack Automaten gebührenfrei Geld abheben.

AUT und studieren in Neuseland

Die AUT empfiehlt allen ausländischen Studenten an der Welcome Week teilzunehmen. Dort stellt sich das International Team vor und erklärt viele hilfreiche Dinge bezüglich der Universitä. In diesen ersten paar Tagen ist es besonders wichtig als International Student teilzunehmen, da man dort die ersten Kontakte mit den anderen International Students schließt. Die AUT bemüht sich sehr, diese Zeit durch verschiedene Events und Aktivitäten so spannend wie möglich zu gestalten. Am Ende der Welcome Week folgt das so genannte Noho Marae Weekend in dem die Staff Members jedes Semester mit den Internationals ein Wochenende lang zusammen wegfahren und den Schülern die traditionelle neuseeländische Maori Kultur vorstellen und näher bringen.
Im Vergleich zu europäischen Universitäten haben neuseeländische Universiäten ein viel größeres Spektrum an wählbaren Fächern. Es ist möglich seine Fächer schon vor Ankunft online zu wählen und gegebenenfalls in den ersten zwei Uni-Wochen auch zu wechseln. Dabei bemüht sich das Team, dass jeder Student auch seine Wunschkurse bekommt.
Das Semester ist in 12 Wochen aufgeteilt, wobei es nach der Hälfte der Zeit eine Study break gibt. Diese nutzen die meisten um die Nord- oder sogar die Südinsel zu entdecken.
Ein Unterschied zu vielen europäischen Universitäten besteht darin, dass über das ganze Semester verteilt Tests, Vorträge sowie Assignments in Form von Hausarbeiten, Online-Quizzen etc. geschrieben werden. Das gibt den Studenten die Möglichkeit, über das ganze Semester hinweg Leistung erbringen zu können. Am Ende des Semesters zählt das Final Exam dann nur noch 30-60% je nach Fach.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist wie hochmodern die Universität ist. Alle Gebäude sind auf dem neuesten technologischen Stand. Man mag sich über die hohen Studienegebühren ärgern, doch sobald man die Universität betritt, hat man das Gefühl das diese gerechtfertigt sind. Die Tutorien werden in kleinen Gruppen gehalten und die Dozenten sind jedrzeit motiviert einem bei jeglichen Problemen weiterzuhelfen.

Leben in Auckland, der City of Sails

Auckland ist von einer jungen multikulturellen Kultur geprägt. In einigen Vierteln hat man das Gefühl in Asien zu sein, da alle Läden in chinesisch beschriftet sind und der Duft von Frühlingsrollen und Wokgemüse sich über die ganze Straße zieht. Im Allgemeinen ist die asiatische sowie indische Kultur sehr ausgeprägt.
Die Lebensmittelpreise sind - so wie alles andere in Auckland auch - relativ teuer. Die drei großen Supermarktketten Countdown, New World und Pack'N'Save bieten letztendlich alle das Gleiche an. Pack’N’Save ist jedoch am preiswertesten.
Für Obst und Gemüse würde ich die großen Supermärkte jedoch meiden und zu den kleineren fruit stores sowie Märkten gehen. Dort kriegt man Lebensmittel um 1/3 günstiger.
Die Queens Street ist Aucklands wohl populärste Straße und liegt mitten im Stadtzentrum. Dort gibt es für jeden Shopping-Liebhaber etwas zu finden, genauso wie in der St Lukes Mall. Die Sparfüchse unter uns sollten einen Blick auf Dressmart - einen Outlet Store - werfen, in dem bekannte Marken um ein vielfaches reduziert sind.

Auckland ist rundherum vom Meer und wunderschönen Stränden umgeben. Surfen, tauchen sowie zahlreiche weitere Freizeitmöglichkeiten bieten sich somit an. Am Wochenende lassen sich die Vulkaninsel Rangitoto sowie Waiheke Island in weniger als einer Stunde erreichen.

Da das Transportsystem ebenfalls teuer ist, lohnt es sich in eine AT HOP Card zu investieren. Diese bekommt man ganz einfach direkt an der Uni oder im Terminal in Britomart. Durch die AT HOP Card (für Studenten) spart man rund 50% des Originalpreises.

Um günstig in Konzerte, Ausstellungen oder sonstige Veranstaltungen zu gelangen, ist es praktisch einen Blick auf diese beiden Internet Seiten zu werfen: http://new.grabone.co.nz/auckland-experience, https://www.bookme.co.nz/. Dort konnte ich öffters mal ein Schnäppchen ergattern.

Aotearoa, das Land der großen weißen Wolke

“Wer die Südinsel nicht gesehen hat, hat Neuseeland nicht gesehen!” - So hört man des Öfteren von Einheimschen und Touristen. Und es stimmt, die Südinsel unterscheidet sich sowohl in der Landschaft als auch in der Kultur von der der Nordinsel.

Reisen durch das Land bieten sich besonders während der Semesterferien an. Viele mieten sich ein Auto und bereisen die beiden Inseln so. Wer darauf verzichten möchte findet eine gute Alternative im Naked Bus (https://nakedbus.com/home). Dieser bereist die gesamten beiden Inseln und bietet einem die Möglichkeit sich sehr sehr günstig fortzubebewegen. Und damit meine ich z.B von Auckland nach Paihia (Bay of Islands) für nur 1$ zu fahren. Rechzeitiges Buchen ist Voraussetzung.

Fazit

Am Ende meines Semesters fiel es mir schwer Abschied zu nehmen.
Ich möchte jeden ermuntern den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Die Erfahrungen und Eindrücke die man während dieser Zeit sammelt sind unbezahlbar.
Die “Kiwis” sind ein unheimlich warmherziges Volk, das mit großer Freude versucht einem das Land und die Kultur näher zu bringen.
Ich habe neue Interessen bezüglich meines Studium endeckt, Menschen aus aller Welt getroffen und tiefe Freundschaften geschlossen.
Wer sich doch noch über finanzielle Dinge Sorgen macht, sollte wissen, dass Studenten die 2 Semester an der AUT verbringen die Möglichkeit haben im Semester unter der Woche 20 Stunden sowie in den Ferien Vollzeit zu arbeiten. Bei einem Mindestlohn von ca 14,50NZD ist dies eine Möglichkeit sein Studium zu einem großen Teil zu finanzieren.

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