Zeitraum
2017 - 2018
Was
Master of Laws (LL.M.)
Studienprogramm
Master (LL.M.)
Förderung
IRH Förderprogramm
Einen LL.M. nach dem Ersten bzw. Zweiten juristischen Staatsexamen machen? Eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Im Anschluss daran stellt sich dann gegebenenfalls die Frage in welchem Land, in welcher Stadt und an welcher Universität der LL.M. gemacht werden soll. Die Angebote sind vielfältig und häufig ist es schwer, sich einen Überblick zu verschaffen. Der LL.M. an der University of Auckland ist aber sicherlich aus verschiedenen Gründen eine gute Wahl.
Da wäre die Bewerbung, die mit Hilfe des Ranke-Heinemann Instituts eingereicht werden kann. Die Unterstützung des Ranke-Heinemann Instituts war äußerst hilfreich, da man stets einen Ansprechpartner auch in Deutschland hat, der über sehr viel Erfahrung verfügt, was das studieren in Australien oder Neuseeland anbelangt. Manche Frage, die in der Vorbereitung auf ein solches Auslandsstudium aufkommt, lässt sich so mit Hilfe eines kurzen Telefonats schnell beantworten. Zudem gewährt das Ranke-Heinemann Institut, wenn man an dem Förderprogramm teilnimmt, eine Studienbeihilfe in Höhe 10% der Studiengebühren des ersten Semesters, was eine nicht unwesentliche finanzielle Unterstützung ist.
Da wäre das LL.M.-Programm der University of Auckland. Der LL.M. kann sehr individuell gestaltet werden. Man kann seinen LL.M. durch eine Thesis oder durch ein Kursprogramm machen. Das Kursprogramm kann man sich grundsätzlich selbst zusammenstellen, solange man 60 points pro Semester belegt, was eine Vorausetzung für das Visum ist. Jedes Semester werden verschiedene Kurse in verschiedenen Rechtsgebieten angeboten, die entweder als Intensivkurse an fünf Tagen verblockt oder während des Semesters einmal wöchentlich stattfinden. Für jeden bestandenen Kurs bekommt man 30 points. Für das Bestehen eines Kurses muss man in aller Regel ein Essay mit 12500 Wörtern (inklusive Fußnoten) schreiben. Das Thema des Essays kann man sich nach Absprache mit dem Dozenten selbst auswählen. Mit freier Kurswahl und relativ freier Themenwahl für das Essay kann man seine eigenen Schwerpunkte setzen. Zudem ist es nicht unüblich, wenn man nur Intensivkurse wählt, dass man über Wochen hinweg keine verpflichtenden Präsenzveranstaltung hat, sondern nur sein Essay schreiben muss. Das erlaubt eine gute Zeiteinteilung. Verpflichtend ist sowohl für die Thesis als auch für das Kursprogramm ein dreitägiger Einführungskurs, der auch mit einem kleinen Paper (1500 Wörter) bestanden werden muss. Optional bietet die Faculty of Law im ersten Semester einen kostenlosen Kurs in Legal English an, der einmal wöchentlich stattfindet.
Da wäre die University of Auckland. Die University of Auckland ist die renommierteste Universität Neuseelands. Zugegeben Neuseeland ist ein kleines Land am anderen Ende der Welt. Aber Bildung ist hier ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und es wird generell darauf geachtet, ein gutes Bildungsprogramm anzubieten. Die University of Auckland ist entsprechend sehr international und hat viele Studenten aus aller Welt, vor allem aus Asien. Die Dozenten der Faculty of Law sind durchaus auch über Neuseeland hinaus aktiv und bekannt. Die LL.M.-Intensivkurse werden teilweise auch von externen Gastdozenten gehalten.
Da wäre Auckland. Es wird gesagt, Auckland sei weder Neuseeland noch sonderlich schön. Mit seinen ca. 1.4 Millionen Einwohnern ist Auckland sicherlich viel zu groß und anders als das sonst so beschauliche Neuseeland. Ungeplant wächst die Stadt, wächst der Verkehr in allmorgendlichen Staus, wächst das Zentrum in die Höhe. Vor allem im Zentrum wird sich mancher ein wenig an manche Metropole in Asien erinnert fühlen. Aber welche Stadt ist derart schön gelegen zwischen dem Manukau Gulf, der Tasman Sea und den Waitakere Ranges im Westen und dem Hauraki Gulf mit den Inseln Rangitoto und Waiheke im Osten? Welche Stadt hat Vulkankrater mitten im Zentrum und Strände in den Suburbs? Und einige gute Museen, Restaurants und Bars gibt es auch. So ist Auckland eine dynamisch wachsende Metropole in einem dynamisch wachsenden Land mit verschiedensten Kulturen und zahlreichen Angeboten, die ihren eigenen Charme hat.
Da wäre Neuseeland. So manchen Nachteil, den die Lage am anderen Ende der Welt mit sich bringt, die Abgeschiedenheit, hat umgekehrt den Vorteil, das sich vieles selbständig entwickelt hat. Und das betrifft nicht nur den Kiwi als flugunfähigen Vogel. Die Kultur ist einem durch die engen Verbindungen zwischen Neuseeland und vor allem Großbritannien vertraut, aber doch anders, nicht nur bedingt durch die Maori. Fernab vom Weltgeschehen schreibt der Alltag aus europäischer Sicht eher kleine Schlagzeilen und entsprechend entspannter fühlt es sich an. Umso stolzer ist man aber, wenn neuseeländische Akteure auf großer Bühne erfolgreich sind. Die Haka tanzenden All Blacks, aktueller Rugbyweltmeister, sind der Nationalstolz. Und dann natürlich die Natur. Die Natur ist in weiten Teilen unberührt und an vielen Stellen wirklich schön und sehr abwechslungsreich. Strände, Naturspektakel, Wanderungen bis hin zu diversen Adrenalin- und Wassersportarten - Neuseeland hat wirklich alles zu bieten.
Da wäre schließlich das Leben. Die Zeit kann eine absolute Bereicherung sein, über die Sprache und Auslandserfahrung hinaus. Die Kurse für den LL.M. sind keine Kurse speziell für ausländische Studierende, wenn auch überwiegend ausländische Studierende eingeschrieben sind. Die Faculty of Law bietet für ihre ausländischen Studierenden mehrere Veranstaltungen an, z.B. den Besuch eines Rugby-Matches. Die University of Auckland hat zudem zahlreiche verschiedene Clubs, die sich in der ersten Woche nach Semesterbeginn vorstellen und denen man beitreten kann. Insbesondere die Uni-Clubs ist man in der Form von deutschen Universitäten nicht gewohnt und ich kann es ausdrücklich empfehlen, sich ein, zwei Clubs anzuschließen. So kann man viele neue und verschiedene Leute kennen lernen und viele neue und verschiedene Dinge ausprobieren.
Wenn man sich nun dafür entscheidet, sich für einen LL.M. an der University of Auckland zu bewerben, noch einige Hinweise:
Die Bewerbung für die University of Auckland und für das Visum sind etwas bürokratisch. Auch ein TOEFL ist erforderlich. Aber keine Panik. Mit guten Englischkenntnissen und/oder etwas Vorbereitung ist der TOEFL-Test gut machbar und kein wirkliches Problem. Die erforderlichen Unterlagen lassen sich mit etwas Geduld zusammenstellen. Auch die Beantragung des Visums mag etwas nerven kosten, aber es sollte schließlich kein Hindernis sein. Über das Ranke-Heinemann Institut bekommt man verbilligte Flüge bei STA Travel mit flexiblem Rückflug. Alternativ kann man den Rückflug auch erst später buchen, bei ausreichender finanzieller Sicherheit benötigt man für das Visum kein Ticket für den Rückflug im Voraus.
Zur Unterkunft in Auckland. Wohnungen und Zimmer in Auckland sind relativ teuer. Für einen Platz in einem der Studentenwohnheime sollte man sich möglichst frühzeitig bewerben, diese sind alle relativ zentral gelegen. Preislich ist der Unterschied nicht groß aber man hat früher Planungssicherheit. Außerdem ist im Preis die Benutzung des Fitnessstudios der Universität mit inbegriffen und auch sonst ist die Ausstattung generell gut. Ansonsten würde ich empfehlen, vor Ort zu suchen. Letzteres hat den Vorteil, dass man bereits persönlich einen Eindruck von der Stadt hat. Der Wohnungs-/Zimmermarkt vor Ort ist ziemlich flexibel und es lässt sich in der Regel kurzfristig was finden. Einige Wochen im Winter ist Auckland regnerisch und kalt, schlecht isolierte Häuser sind üblich. Ich würde daher ein Zimmer mit (mobiler) Heizung empfehlen. Ein Unterschied im Vergleich zu Deutschland ist, dass die Miete wöchentlich bezahlt/berechnet wird.
Wenn man in Auckland ist, ist das Nahverkehrssystem, welches zum großen Teil aus Bussen besteht, etwas gewöhnungsbedürftig. Die meisten Busse haben zudem keine Anzeige der Stationen. Zur anfänglichen Orientierung ist daher Google Maps sehr hilfreich. Und es ist üblich, sich beim Aussteigen beim Busfahrer zu bedanken. Ein Auto ist von großem Vorteil, wenn man die Umgebung Aucklands erkunden will. Gebrauchtwagen sind in Neuseeland weit verbreitet, entsprechend besteht ein großes Angebot zum Kauf zu ordentlichen Preisen, etwa auf wöchentlichen Automärkten oder über Trade Me.
Um Alkohol zu kaufen und auch in Bars gilt generell, dass man seinen Reisepass dabei haben muss. Alternativ kann man eine HANZ 18+ Card oder einen übersetzten neuseeländischen Führerschein beantragen und sich mit diesem ausweisen. Lebensmittel, insbesondere Milchprodukte, sind in der Regel teurer als in Deutschland.
Für die StudentSafe Krankenversicherung über die University of Auckland ist eine Registrierung vor Ort erforderlich. Man kann sich aber auch von der Krankenversicherung befreien lassen und die Gebühren sparen, wenn man eine adäquate anderweitige Krankenversicherung nachweist.
Arbeiten ist mit dem Studentenvisum 20 Stunden/Woche möglich und bei entsprechender Zeiteinteilung auch gut machbar.
Ansonsten sind bei Fragen sowohl das International Student Office der University of Auckland als auch die Postgraduate Student Advisor der Faculty of Law immer ansprechbar. Zudem bietet die International Student Association an, einen Buddy bereitzustellen, der einem zu Beginn bei der Eingewöhnung hilft und bei Fragen zur Verfügung steht.
Was zum Abschluss gesagt werden kann? Der Kiwi kann zwar nicht fliegen. Aber auf dem Boden der Realität lässt es sich hier ziemlich gut studieren und leben.