Von Teufeln, Höhlen und uralten Wäldern – Reisebericht Tasmanien

Der Teufel lebt in Australien. Genauer gesagt, auf Tasmanien. Er ist so groß wie ein kleiner Hund, schwarz und sieht eigentlich ganz niedlich aus. Doch der Schein trügt: Tasmanische Teufel sind aggressiv und haben messerscharfe Zähne. In den faszinierenden Wildparks in Australien können die Beuteltiere mit sicherem Abstand beobachtet werden.

Wineglassbay Tasmanien

Der Aufstieg lohnt sich: Blick auf Wineglassbay auf Tasmanien

Zwar kann man den Tasmanischen Teufel auch in Zoos auf dem australischen Festland beobachten, doch in freier Natur lebt der „Teufel“ nur auf Tasmanien. Der südlichste Staat Australiens ist etwas ganz besonderes: Australier machen oft Witze über „Tassie“ und bezeichnen die Insel sogar als Ausland. Vielleicht liegt es daran, dass Tasmanien eher an Neuseeland erinnert, als an das australische Festland. Wie in Australiens Nachbarland gibt es auch hier idyllische Bergseen, in deren tiefblauem Wasser sich die umliegenden Berge spiegeln. Einer dieser Berge ist Radle Mountain, eines der bekanntesten Ausflugsziele auf „Tassie“. Bei der Besichtigung und Besteigung des Berges gibt es die Auswahl zwischen einer rollstuhlsicheren, einer leichten bis mittelschweren oder einer schweren Piste.

Wer lieber abwärts statt bergauf die Insel erkunden will, der hat auf Tasmanien die Möglichkeit die etwa 40 Millionen Jahre alte Tropfsteinhöhle Newdegate Cave zu besichtigen. Die Tropfsteinhöhle gehört zu den Hasting Caves im Süden der Insel und kann mit einer geführten Tour erkundet werden. Treppenstufen und künstliche Beleuchtung erleichtern den Abstieg und bald schon kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus: Stalaktiten und Stalagmiten, wohin das Auge reicht. Bedenkt man einmal, wie lange eine solche Stalaktiten- und Stalagmitenbildung dauert, wird einem erst so richtig bewusst, wie alt diese Höhlen sind.

Tasmanien ist eben eine Insel, auf der Sie noch heute Dinge aus längst vergangenen Zeiten erkunden können – die Hasting Caves sind nur ein Beispiel dafür. Faszinierend sind Tasmanien uralte Wälder, die an manchen Stellen so dicht sind, dass, so sagt man, sie noch nie ein Mensch betreten hat. Viele der Bäume und Pflanzen stammen von Spezies ab, die vor 60 Millionen Jahren auf Gondwana wuchsen, dem Großkontinent, bestehend aus Australien, Südamerika und der Arktis. In diesen uralten dichten Wäldern, so verraten viele Menschen, lebt noch heute der Tasmanische Tiger, der offiziell seit 1936 als ausgestorben gilt.

Es gibt immer wieder Berichte von Menschen, die ihn gesichtet haben wollen, doch bisher gibt es keine eindeutigen Beweise. Die Bezeichnung „Tiger“ ist übrigens nicht ganz korrekt, denn ein Tiger ist er eigentlich nicht. Der Tasmanische Tiger ist viel eher ein Beuteltier und sein naher Verwandter – wer hätte es gedacht – ist der Tasmanische Teufel.

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