Adam Hills ist einer der bekanntesten Kabarettisten aus Australien. Der gebürtige Sydneysider stand schon mit 19 Jahren auf der Bühne, was eigentlich auch kein Wunder ist: Bereits im zarten Alter von acht Jahren entdeckte er seine Liebe zum Kabarett, als er im Flugzeug einen Comedysender einschaltete. In ganz Australien bekannt wurde Adam Hills mit der ehemaligen Fernsehshow Spicks and Specks, einer Art Comedy-Musikquiz, aber auch durch seine zahlreichen Solotourneen. Auch im Ausland hat er sich bereits einen Namen gemacht und war schon bei Comedy-Festivals in Großbritannien und Kanada mit dabei. Bis 2013 präsentierte er die Show Adam Hills in Gordon Street Tonight auf dem Fernsehsender ABC. Aktuell ist Hills Gastgeber der britischen Comedy Late Night Show „The Last Leg".
Bei seinen Live-Auftritten kommt es nicht selten vor, dass er sich erst mal an den Bühnenrand setzt, mit den Leuten im Publikum ein Schwätzchen beginnt und sie mit seinen spontanen Witzen zum Lachen bringt. Eine Besonderheit seine Kabarettshows ist, dass er häufig eine Dolmetscherin für Gebärdensprache mit dabei hat. Diese Auftritte sind nicht nur bei gehörlosen Menschen beliebt, sondern kommen auch beim Rest des Publikums gut an: Adam Hills bezieht die Dolmetscherin mit in sein Comedy-Programm ein, indem er sie beispielsweise Kraftausdrücke in Gebärdensprache übersetzen lässt.
Adam Hills hat selbst eine Behinderung, wobei er sich eigentlich nicht als behinderten Menschen betrachtet. Er wurde ohne rechten Fuß geboren und trägt eine Prothese, die er seit einigen Jahren auch in seine Shows mit einbezieht und manchmal im Publikum durchreichen lässt.
Hannah Gadsby sorgt aktuell mit Ihrem Programm „Nanette", zu dem es auch ein Netflix-Special gibt, für Furore. In diesem wendet Sie sich von der selbstironischen Comedy-Schiene, mit der sie bekannt wurde, ab und stellt das gesamte Stand-Up-Comedy Genre in Frage. Einstmals beschrieb sie sich selbst als eine Kabarettistin, die „schnell denkt und sich langsam bewegt." Mit ihrem trockenen Humor und ihrer Selbstironie brachte sie das Publikum mit Witzen über die eigene Figur, ihre Familie und ihre Heimat Tasmanien zum Lachen. Sie wurde durch den Wettbewerb Raw Comedy bekannt, den sie im Jahr 2006 gewonnen hatte. Dies bescherte ihr landesweit ausverkaufte Shows und Auftritte auf diversen internationalen Festivals. Bei einem Wettbewerb des Edinburgh Fringe Festivals schaffte sie es auf den zweiten Platz. Ihr komödiantisches Talent nutzte sie häufig, um auf die Diskriminierung homosexueller Menschen aufmerksam zu machen, die sie auch selbst erfahren musste. Dabei setzte sie sich u.a. für das Recht auf Eheschließung homosexueller Paare ein.
Bret McKenzie und Jemaine Clement sind die Comedy-Band Flight of the Conchords aus Neuseeland, die seit ihrer gleichnamigen US-amerikanischen Fernsehserie nicht nur in Down Under bekannt ist. Sie spielen darin zwei erfolglose Musiker, die versuchen, in den USA Karriere zu machen. In der Show sowie bei ihren Live-Auftritten bringen sie die Zuschauer mit Songs zum Lachen, in denen sie Boybands, Hip-Hop-Acts oder Rockmusiker parodieren.
Kennengelernt hatten sich die beiden Künstler Ende der 90er Jahre als Studenten in Wellington, wo sie gemeinsam in einer WG lebten. Schon wenige Jahre später kamen die ersten Fernseh-und Live-Auftritte. Ein Vorläufer der Fernsehserie war ein Radioprogramm für den BBC, in der die Band versucht, in London Karriere zu machen. Der große Durchbruch gelang dem Duo schließlich mit der Fernsehserie Flight of the Conchords, die 2007 erstmals im US-amerikanischen Fernsehen lief und später auch in Down Under ausgestrahlt wurde. In dieser Serie hatten auch viele andere Kabarettisten aus den USA und aus Down Under regelmäßig Auftritte. Dazu gehört beispielsweise Rhys Darby, der in Flight of the Conchords den Bandmanager Murray spielte. Der neuseeländische Kabarettist setzt in seinen Live-Auftritten gerne auf Mimik und Gestik und imitiert Maschinen oder Tiere. Der Komödiant war bereits bei der BBC Radioserie mit dabei, in der er ebenfalls den Band-Manager spielte. Neben diversen Fernsehauftritten hat Rhys Darby außerdem bei einigen Kinofilmen mitgespielt, darunter Der Ja-Sager mit Jim Carrey.
Michele A'Court ist eine Kabarettistin und Schriftstellerin, die 2010 mit der neuseeländischen Auszeichung Female Comedian of the Decade geehrt wurde. Bekannt wurde sie vor zwanzig Jahren durch eine Kinderfernsehshow. Sie arbeitet heute mit einer Vielzahl von Medien, hat Fernseh- und Radioauftritte, steht auf der Bühne und schreibt eine Kolumne. Bei ihren Live-Auftritten bring die Neuseeländerin ihr Publikum zum Beispiel mit Witzen rund um die Elternschaft oder das Zusammenleben von Männern und Frauen zum Lachen.
Comedy-Festivals in Down Under
Das Melbourne International Comedy-Festival ist nicht nur das größte Festival seiner Art in Down Under, sondern auch das drittgrößte weltweit. Das Festival beginnt jedes Jahr gegen Ende März / Anfang April und dauert ca. vier Wochen. Hier treten hunderte australischer und internationaler Kabarettisten auf –darunter bekannte und weniger bekannte Künstler. So manch einem gelingt mit einem Auftritt auf dem Festival der große Durchbruch. Neben Kabarett gibt es auf dem Comedy Festival auch Sketche, Improvisationstheater und Debatten. Jedes Jahr finden drei landesweite Wettbewerbe statt, darunter Class Clowns, ein Schülerwettbewerb und Deadly Funny, bei dem Aborigines und Torres Strait Islander auftreten.
Raw Comedy ist ein landesweiter Wettbewerb mit Vorrunden von Januar bis März in verschiedenen australischen Städten. Das Finale findet auf dem Festival selbst statt und wird vom Fernsehsender ABC ausgestrahlt.
Auch wer nicht in Melbourne lebt, kann eine Show des Festivals live erleben, denn jedes Jahr tourt es mit seiner Roadshow durch mehrere australische Städte.
In Australiens Nachbarland findet jedes Jahr das New Zealand International Comedy Festival statt. Von ca. Ende April bis Mitte Mai bringen dutzende nationaler und internationaler Künstler das Publikum zum Lachen. Die meisten Shows finden in Auckland und Wellington statt, doch das Festival tourt auch durch andere neuseeländische Städte. Ähnlich wie beim Melbourne International Comedy Festival gibt es auch hier einen Wettbewerb für Schüler, das sogenannte Class Comedians Programm.